Mein Gewicht heute früh nach vier Eßtagen und zu Beginn des ersten Fastentags von zweien in dieser Woche: erfreuliche 94,5 Kilogramm. Damit kann ich damit rechnen, daß ich nächsten Montag fast mit Sicherheit weniger als 96 Kilogramm wiegen werde, wenn ich meinen Angriff auf die 90-Kilo-Grenze starte. Wenn ich viel Glück habe und deutlich genug unter 96 liege (oder gar unter 95? Mein Mann hat mir diesen Floh ins Ohr gesetzt, und träumen wird man ja noch dürfen), könnten dafür vielleicht sogar vier Fastentage ausreichen, aber wenn nicht, nehme ich in jedem Fall noch einen fünften dazu. Die 8 will ich unbedingt diesen Herbst wenigstens einmal sehen, bevor die Sache mutmaßlich wieder zäh und frustrierend wird.
Der Herbst läßt sich inzwischen nicht mehr wegdiskutieren. Am Sonntagabend haben wir zwar noch einmal auf dem Balkon zu Abend gegessen, weil mein Mann das unbedingt wollte, aber beide ziemlich gefröstelt. Mein kleines gläsernes Futterhäuschen, das hoffentlich klein genug ist, um nicht wie das andere massenhaft Tauben anzulocken, wird lebhaft von Meisen frequentiert - gestern sah ich drei auf einmal, zwei Kohlmeisen und eine ziemlich aggressive Blaumeise -, und ich muß jeden Tag neue Nüßchen nachfüllen. Inzwischen habe ich auch die Heizung angestellt und meinen Luftwäscher ins Arbeitszimmer gestellt, weil ich das Fenster nicht mehr den ganzen Tag offen habe. Und in dem Wetterhäuschen, das ich am Samstag auf dem Flohmarkt gekauft habe, ist das Schlechtwetter-Männchen draußen.
Für die Fans von Rezepten habe ich auch etwas Neues, einen YouTube-Fund, den ich am Sonntag zum ersten Mal ausprobiert habe, und weil man kein Fett dafür braucht, wird das Rezept sicherlich auch für die "Andersdenkenden" wohlwollend aufgenommen:
Letztlich ist der "Teig" dieser Rolle nichts weiter als Rührei mit geraspelten Zucchini, schuppenartig belegt mit dünnen Zucchinischeiben, und ich war überrascht, daß es wirklich so simpel war, daraus eine Art "Bisquitrolle" herzustellen, wie im Video dargestellt. Die Füllung kann man nach eigenem Gusto variieren, wir haben uns für Thunfisch und Frischkäse entschieden. Außerdem zählt das zu der Art von Essen, bei dem der übriggebliebene Rest am Tag darauf sogar noch besser schmeckte, weshalb ich künftig wohl versuchen werde, so etwas möglichst schon am Vormittag herzustellen, wenn wir es abends essen wollen, damit es mehr Zeit hat, gründlich durchzuziehen. Den Aufwand fand ich sehr überschaubar, nur das Raspeln der Zucchini dauerte mir mit der feinen Raspel zu lang, also habe ich irgendwann stattdessen die grobe verwendet, und die gröbere Version ließ sich dann ebenso gut verwenden.
Die gesamte Rolle enthielt ca. 1850 Kalorien, aber wir haben zu zweit zwei Tage lang daran gegessen und für heute hat mein Mann auch noch ein letztes Stück fürs Abendessen zurückbehalten, weil er gestern nach zwei Stücken schon satt war. Grob gesagt war das zweimal ein Abendessen mit weniger als 500 Kalorien pro Nase. Der Sättigungsfaktor von Proteinen ist nicht zu unterschätzen! Kein Wunder, daß mein Kaloriendurchschnitt für die letzten 17 Tage (darunter einschließlich dem heutigen Fastentag zusammengenommen 7 Fastentagen) nun auf ca. 1650 pro Tag gesunken ist, was mir eigentlich nicht einmal so besonders recht ist. ;-)
Eigentlich wäre das ja schon ein Low-Carb-Rezept gewesen, aber ich wollte die Zucchini unbedingt verbrauchen, die ich schon so lange liegen habe.
Vor wenigen Tagen ist die deutsche Übersetzung von Dr. Fungs Buch "The Cancer Code" erschienen, ich habe es sofort bestellt und ich werde heute abend anfangen, es zu lesen. Nach allem, was ich bislang über das Internet von dem Buch weiß, hat Jason Fung mit diesem Buch auf seinen vorherigen Büchern "The Obesity Code" und "The Diabetes Code" aufgebaut, ist aber mit einer Theorie über die Natur der Krebszellen und ihre Entstehung schon noch ein Stück darüber hinausgegangen.
Krebs ist ja eine Sache, über die man nicht gar so gerne nachdenkt, weil es der Prototyp einer beängstigenden und unheimlichen Krankheit ist. Vor einigen Jahren las ich darüber das Buch "Der König aller Krankheiten" von Siddartha Mukherjee und war überrascht, daß ich die Erste zu sein schien, die von dieser Lektüre weniger begeistert, sondern eher extrem ernüchtert war, denn ich habe aus diesem Buch den deutlichen Eindruck zurückbehalten, daß die Krebsforscher - und zwar ganz ähnlich wie ich das jüngst erst für die Entwickler von Medikamenten zum Abenehmen erwähnt habe - bis heute nach dem Prinzip Trial and Error im Blindflug durch die Gegend tappern und mal dies, mal jenes ausprobieren, manchmal Glück haben, daß irgendein Wirkstoff, der für etwas ganz anderes gedacht war, sich als wirksamer als andere zeigt, aber mehr nicht.
Es fehlt irgendwie eine Grundlage für das Verständnis der Entstehung von Krebs. Risikofaktoren hat man zwar allerhand gefunden, aber was genau an ihnen den Krebs verursacht - und warum das bei allen Risikofaktoren nur bei einem meist sogar nicht einmal allzu großen Teil der ihnen Ausgesetzten geschieht -, bei dieser eigentlich vordringlichen Frage scheint man in den letzten fünfzig Jahren keinen Schritt weitergekommen zu sein.
So seltsam das klingen mag: Technisch gesehen hatte die Tabakindustrie recht damit, jahrzehntelang zu argumentieren, daß die Auslösewirkung des Rauchens auf Lungenkrebs, also das, was dabei im Körper abläuft und die Entstehung oder Vermehrung der Krebszellen bewirkt, nicht bewiesen werden könne, denn tatsächlich kann man das bis heute nicht. Unehrlich war sie damit trotzdem, da es eine beweisbare Tatsache war, daß Raucher sehr viel häufiger als Nichtraucher an Lungenkrebs erkrankten, also war auch klar, daß irgendetwas am Rauchen darauf einen Einfluß haben mußte, auch wenn man nicht nachweisen konnte, was genau das ist und wie dieser Prozeß dann abläuft. Dazu gibt es nach wie vor zwar allerlei Vermutungen und Spekulationen, aber mehr als das nicht.
90 Prozent der Raucher sterben aber dennoch nicht an Lungenkrebs, und das wirft meines Erachtens schon die Frage auf, warum Lungenkrebs nur zehn Prozent der Raucher trifft, obwohl Rauchen doch gleichzeitig auch der stärkste Risikofaktor für diese Krankheit ist. Des Rätsels Lösung verbirgt sich in dem Bereich, über den die Krebsforschung noch so kläglich wenig weiß und in dem Dr. Fung in seinem Buch versucht, eine ursächliche Erklärung zu finden. Wie sein Erklärungsansatz genau aussieht, bin ich schon sehr gespannt, nicht zuletzt auch deshalb, weil kein Geringerer als Nassim Nicholas Taleb unter dem Eindruck dieser Lektüre dem Autor eine große "Klarheit des Geistes" bescheinigte. Mir wiederum imponiert, wie forsch Dr. Fung ein bislang unlösbareres medizinisches Problem nach dem anderen gegen den Strich bürstet. Bei Adipositas und Diabetes liegt er meiner Meinung nach richtig genug (auch wenn im Detail noch manches zu korrigieren oder zu ergänzen wäre), um den Medizin-Nobelpreis verdient zu haben, weil ich überzeugt davon bin, daß auf dieser Basis einige der drängendsten Gesundheitsprobleme heutiger westlicher Gesellschaften gelöst werden könnten, wenn man nur seine Erkenntnisse systematisch zur Anwendung bringen würde, anstatt die Dicken mit Kalorienzählen und Sport zu drangsalieren und den Diabeteskranken bis an ihr Lebensende Insulin zu verabreichen. Vielleicht hat er ja auch beim Krebs die richtige Ausgangs-Idee gehabt, die man erfolgreich weiterverfolgen und -entwickeln und auf dieser Basis endlich mal einen echten Durchbruch bei der Krebsbehandlung erhoffen könnte.
So, aber jetzt Schluß damit, sonst bleibt mir, nachdem ich das Buch wirklich gelesen habe, womöglich nicht mehr genug zu schreiben, denn natürlich will ich eine Rezension dieses Buches einstellen.
Ein zweites Buch, das ich gekauft habe, ist Benjamin Bikmans "Warum wir krank werden". Was mich an Bikman interessiert, ist, daß er einer der wenigen ist, die nicht durch die Praxis als Arzt, sondern als Wissenschaftler durch seine Forschungsarbeit zu seinen Thesen über Insulinresistenz als Krankheitsauslöser gekommen ist, und darüber will ich Näheres wissen, auch weil er, glaube ich, im Detail nicht ganz dieselben Schlußfolgerungen wie Dr. Fung gezogen hat.
Das werde ich jetzt alles in nächster Zeit nachlesen, mir meine Gedanken dazu machen, und mich dann natürlich auch hier im Blog dazu äußern.
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