Montag, 5. April 2021

Wendepunkte persönlich und in der Wissenschaft

Mein Gewicht heute früh: 98,5 Kilogramm, nachdem ich drei Tage normal gegessen habe, diesmal sogar, ohne einen Übergangstag einzuschalten (meine Verdauung nahm das übrigens erfreulich gelassen hin). Ich mußte bis zum September zurückscrollen, um einen noch besseren Wert für den dritten Nach-Fasten-Tag nach einem langen Fastenintervall zu finden. Den hatte ich nur ein einziges Mal, nämlich nach meinem Niedrigstgewicht von 94,3 Kilogramm. Heute wiege ich nur 300 Gramm mehr als an jenem Montag, das ist praktisch gar nichts, es fällt im Grunde noch in den normalen Schwankungsbereich. Vielleicht sollte ich heute in einer Woche also doch und entgegen meinen bisherigen Plänen ein weiteres viertägiges Fastenintervall einschalten? Ich bin gerade so nahe dran, endlich mal ein Stückchen tiefer als letzten Herbst zu gelangen. Eigentlich wäre es schade, das nicht jetzt so schnell wie möglich zu nutzen. Ich hätte nämlich ganz gerne mal wieder ein richtiges Erfolgserlebnis, will heißen, ein neues Niedrigstgewicht.

Vorgestern, am Samstag, haben wir spät gegessen, so gegen 20 Uhr, und saßen danach noch relativ lange am Küchentisch und plauderten, so daß ich anschließend gleich ins Bett gegangen bin. Prompt bekam ich nicht nur wieder mal in der Nacht Sodbrennen, sondern auch mein Gewicht war am nächsten Morgen viel stärker als am Freitag hochgegangen. Allmählich gehe ich von einem Zusammenhang zwischen hohen Gewichtsschwankungen durch Wasser und diesem Sodbrennen aus, da sich ja abzeichnet, daß diese Schwankungen, seit wir früher zu Abend essen, eigentlich fast immer geringer ausfallen, als ich das vorher gewohnt war. Gestern ist es mir aber gelungen, das Essen kurz nach 18 Uhr fertigzubekommen, und so war ich abends noch länger aktiv, und die Zunahme heute früh war kaum der Rede wert. 

Was ich nicht so genau weiß, ist, was ich daraus machen soll, denn es ist einfach nicht menschenmöglich, zu verhindern, daß es manchmal später mit dem Kochen wird, vor allem am Wochenende. Zur Zeit lese ich nämlich meiner Mutter jeden Abend am Telefon etwas vor, damit sie über Nacht an etwas anderes zu denken hat, als immer wieder nur darüber, wie schlecht es ihr geht, und der vereinbarte Zeitpunkt - der sich ansonsten als der sinnvollste erwiesen hat, weil sie halt auch ihre besseren und ihre schlechteren Tageszeiten hat -, fällt genau in die Zeit, in der ich eigentlich kochen sollte, wenn wir gegen 18 Uhr essen wollen. Aber das ist eine Frage der Prioritäten. 

Allmählich scheint es nun tatsächlich wieder besser zu werden bei meiner Mutter, dem Himmel und dem Ingwertee, auf den mein Schwager vor ein paar Tagen gekommen ist, sei Dank. Inzwischen zeichnet sich ab, daß meine Mutter vor allem deshalb immer noch so schlecht Luft bekommt, weil sie sich total verkrampft; wenn sie schläft, atmet sie mittlerweile nämlich wieder ganz normal, sagt meine Schwester. Und diese Verkrampfung läßt, langsam, aber eben doch, allmählich wieder ein bißchen nach. Trotzdem ist es besser, ihr etwas vorzulesen, als sie allzu viel sprechen zu lassen, dann schleicht sich diese Verkrampfung nämlich schnell wieder ein. Ich habe "Der Dackel Haidjer" ausgesucht, weil es eine leichte und unterhaltsame Lektüre ist und kurze Kapitel hat. Außerdem kenne ich meine Mutter ja und weiß, daß Tiergeschichten ihr schon immer gefallen haben. Gestern sind wir immerhin drei Kapitel lang vorangekommen.

Aber was mache ich jetzt, wegen des Sodbrennens, wenn es mit dem Abendessen wieder später wird? Ich schätze, ich werde es mal ausprobieren, danach bewußt ein bißchen länger aufzubleiben, vielleicht hilft das ja auch. Wenn ich nur nicht so eine Schlafmütze wäre, der nach einem späten Abendessen die Augen schon fast von alleine zufallen. Aber da muß ich jetzt eben durch.

Ein Abendessen um 18 Uhr paßt für mich unter der Woche übrigens meistens besser als am Wochenende, wenn wir erst gegen 12 Uhr frühstücken, denn so richtig groß ist mein Hunger um 18 Uhr eigentlich noch gar nicht, wenn ich um 12 Uhr üppig gefrühstückt habe. Das bedeutet aber auch, daß ich schneller satt bin. Trotzdem hält die Sättigung mittlerweile meistens bis zum Schlafengehen vor. Vielleicht spielt das ja auch eine Rolle bei einer Abnahmewirkung.

Heute abend gibt es den Rest vom gestrigen Hasenbraten, von dem mehr übriggeblieben ist als erwartet. Nur wird mein Mann ihn warm machen. Ich bin schon jetzt gespannt, ob er es zur richtigen Uhrzeit schafft, da ich mich mit dem Timing beim Kochen für ein frühes Abendessen schon so schwer tue.

Was mir sonst noch zu denken gab: 

Die (vorläufigen) Todesfalldaten in den USA für das Jahr 2020 wurden veröffentlicht, mit Detailergebnissen, die wahrhaftig zu denken geben.

Number of Deaths for Leading Causes of Death, US, 2015-2020a

Rund eine halbe Million mehr Todesfälle als im Jahr 2019 wurden 2020 in den USA verzeichnet, davon aber "nur" ca. 350.000 Corona-Tote, zu denen somit noch weitere 150.000 Todesfälle an "Übersterblichkeit" hinzugekommen sind. Die Auswertung bot einige Überraschungen bei den Todesursachen.

Mehr Todesfälle als in den Vergleichsjahren 2015 bis 2019 gab es bei: 

  • Herzkrankheiten
  • "unintentional injuries" - darin enthalten sind auch Drogentote (hier war der Anstieg auffallend hoch)
  • Schlaganfälle
  • Alzheimer
  • Diabetes  (hier war der Anstieg auffallend hoch)

Weniger Todesfälle gab es bei:

  • chronischen Atemwegserkrankungen
  • Selbsttötungen

Ungefähr gleich geblieben sind:

  • Grippe und Lungentzündungen
  • Krebs
  • Nierenerkrankungen

Die Zunahmen umfassen wahrscheinlich eine ganze Menge unerkannte Corona-Todesfälle sowie außerdem Corona-Folgeschäden. Auch leichtere Covid-19-Infektionen können nämlich offenbar das Herz schädigen. Ein tödlicher Herzinfarkt nach einer Corona-Infektion, der sich auf eine solche Herzschädigung zurückführen läßt, wird natürlich nicht zu den Corona-Toten dazugezählt. Schlaganfälle, die ebenfalls häufiger geworden sind, kommen anscheinend gerade bei jüngeren Leuten auffallend häufig nach einer Corona-Infektion vor.

Jener Professor aus Hannover, dessen Namen ich mittlerweile bewußt verdrängt habe, würde nun vermutlich behaupten, das seien "Kollateralschäden", also "normale" Krankheitsfälle, die wegen Corona nicht rechtzeitig behandelt worden sind. Auf die Frage, warum, sich das dann nicht auch bei Krebs- und Nierenerkrankungen ausgewirkt habe, hätte er aber auch keine Antwort. Ich sehe gar keinen Grund, "Kollateralschäden" durch verschleppte Behandlungen "normaler" schwerer Erkrankungen, weil die Ärzte so mit Corona beschäftigt waren, für den Hauptgrund zu halten. Viel wahrscheinlicher ist ein Zusammenhang mit coronabedingten Schädigungen.

Hochinteressant finde ich die Abnahme der Suizide im Vergleich zum Jahr davor, denn das ist ja genau das Gegenteil dessen, wovor Lockdown-Gegner dauernd warnen. Es hat den Anschein, daß der Lebenswille der Menschen zunimmt, wenn es eine Bedrohung von außen gibt. Ich meine mich zu erinnern, so etwas auch schon über Kriegszeiten gelesen zu haben. Zu den tragischen Ausnahmen, bei denen wirklich ein "Kollateralschaden" der Lockdowns zu vermuten ist, zählt die gestiegene Zahl an Drogentoten.

Es gibt nur eine einzige Krankheit unter den häufigsten Todesursachen, an der 2020 tatsächlich weniger Menschen gestorben sind, wie das der Theorie der Corona-Zweifler nach eigentlich sein müßte, die ja annehmen, die Coronatoten wären fast alle ein paar Wochen später so oder so gestorben. Das betrifft chronische Atemwegserkrankungen wie COPD, ein ziemlich fieses chronisches Leiden, mit dem man sich normalerweise jahrelang herumquält und vermutlich im Fall einer Corona-Infektion besonders düstere Aussichten hat.

Aber insgesamt ist die Gesamtzahl der Todesfälle in den USA im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gestiegen, um ca. 16 Prozent, und das ist schon eine ganze Menge. Erwähnenswert dabei auch, daß die Todesfallzahlen in den USA ja schon seit Jahren steigen und schon der Ausgangswert von 2015 seinerzeit für alarmierend gehalten worden ist. 2015 war ja das erste Jahr, in dem die Lebenserwartung in den USA zu sinken begonnen hat. 

2020 war für die Amerikaner weiß Gott ein "annus horribilis". Und 2021 hat, auch wenn sie jetzt dort wenigstens wieder einen halbwegs normalen Präsidenten haben, weiterhin gute Chancen, als zweitschlimmstes Jahr in die Geschichtsbücher einzugehen, alleine schon wegen der 200.000 zusätzlichen Coronatoten im ersten Quartal. Auch wenn es den Anschein hat, als werde es jetzt langsam wirklich wieder besser, muß ja damit gerechnet werden, daß auch 2021 mindestens 100.000 Corona-Folgen-Tote mit Schlaganfällen oder Herzinfarkten hinzukommen werden. Und das sind ja nur die Folge-Toten, die mit relativ geringer zeitlicher Verzögerung hinzukommen. Ob die Jahre 2020/21 uns noch jahrelang einen steten Strom von vorzeitigen Todesfällen durch Corona-Spätfolgen bescheren werden, kann im Moment ja noch kein Mensch so genau sagen. 

Gerade jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, sich endlich einmal tiefgreifender mit den stoffwechselbedingten Erkrankungen zu befassen, denn neben Diabetes selbst - das 2020 erschreckend häufig als Todesursache diagnostiziert wurde - sind ja auch Nierenerkrankungen fast immer eine Diabetesfolge, und von Herzkrankheiten über Schlaganfälle bis Krebs besteht ein mehr oder weniger deutlicher Zusammenhang. Sogar Alzheimer, auch unter den Top 10 der Todesursachen, wird neuerdings als mögliche Folge von Hyperinsulinämie diskutiert, die damit insgeheim hinter sage und schreibe sechs von zehn der Top-10-Todesursachen (mit-)ursächlich sein könnte. Es ist zum Verzweifeln, wie hartnäckig diese heiße Spur von der "orthodoxen" Wissenschaft weiterhin ignoriert wird.

Vielleicht sorgt ja Corona dafür, daß der Leidensdruck nun endlich höher ist als der durch Wissenschaftler-Eitelkeiten, die ja auch in früheren Zeiten noch jeder bahnbrechenden Erkenntnis oft jahrzehntelang im Weg gestanden sind. Wir bräuchten dringend einen Wendepunkt. Hoffentlich wird sich rückblickend einmal herausstellen, daß das Corona-Jahr einer gewesen ist. So, wie sich bei mir - nach einem miesen Jahr 2020 - auf einmal auch ein Wendepunkt herauszukristallisieren scheint, seit ich das frühe Abendessen um 18 Uhr eingeführt habe. Ganz ehrlich: Ohne unmittelbaren Leidensdruck wegen des Sodbrennens wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, mein Abendessen vorzuverlegen, dafür sprachen zu viele andere praktische Gründe für ein späteres Abendessen. Aber falls die Wirkung auf meinen Gewichtspegel weiter anhalten sollte, habe ich allen Grund, mir zu dieser Entscheidung zu gratulieren.



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