Sonntag, 27. August 2023

Tamar Haspel und der Rat meiner Großmutter

Mein Gewicht heute früh: exakt 80 Kilogramm. Nachdem ich gestern nach dem dreitägigen Fastenintervall enttäuschende 79,2 gewogen hatte, relativiert sich die Sache mittlerweile wieder, denn ich bin gewichtstechnisch ja nur einer Kombination aus hitzebedingt höherem Gewicht und einem - möglicherweise auch hitzebedingt - heftig angeschwollenen, geröteten und schmerzenden Knöchel am rechten Fuß zum Opfer gefallen. Da die Bullenhitze vorbei ist und auch der Knöchel sich (hoffentlich auf Dauer) deutlich beruhigt hat (ich sollte freilich darauf achten, nicht zu viel und vor allem nicht zu lange zu sitzen, das mag er im Moment nicht), renne ich seit letzter Nacht gefühlt pausenlos aufs Klo, weil mein innerer Wasserspeicher sich gerade für überfüllt hält.

Dieser Anpassungsprozeß ist vermutlich noch nicht beendet (jedenfalls drückt die Blase schon wieder), also nehme ich es gelassen, daß ich heute ca. 600 Gramm mehr wiege als zum selben Zeitpunkt nach dem letzten langen Fastentintervall im Juli vor dem Urlaub. Ich schätze, in zwei Wochen hat sich alles wieder soweit normalisiert und das erste lange Fastenintervall im September bringt einen ordentlichen Gewichtsrutsch.

***

Eine eloquente Vertreterin der Kalorienlogik ist nicht erst seit gestern die US-Wissenschaftsjournalistin Tamar Haspel. Vor ein paar Tagen schrieb sie in der Washington Post ein weiteres Mal darüber, warum es bezüglich des Körpergewichts eben doch auf die Kalorien ankomme:

All calories are the same, and the only way to lose weight is to burn more of them than you absorb, but nothing good happens if you go out in the world and say that out loud.

An mehreren anderen Stellen ihres Text schrieb sie dann aber wieder etwas, das genau das Gegenteil auszudrücken schien. Beispiel:

All calories are equal? Not to your microbiome.

Es folgen Ausführungen darüber, warum tatsächlich verschiedene Arten von Lebensmitteln eine höhere oder niedrigere Verbrennung zur Folge haben sollen. Das sei jedoch kein Grund, sich nicht auf Kalorien zu konzentrieren, wenn man sein Körpergewicht über die Ernährung steuern (Anmerkung von mir: also in der Regel reduzieren) möchte, denn dazu seien diese Effekte zu gering. 

Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, aus welchem Grund es Frau Haspel geboten schien, in diesem Artikel zum aktuellen Zeitpunkt zu wiederholen, was schon seit Jahr und Tag ihre Meinung dazu ist, denn letztlich bringt er in der Sache keine neuen Argumente. Auch Marion Nestle, die Wissenschaftlerin, die sie als Kronzeugin heranzieht, schrieb ihr Buch "Why Calories count" schon vor über zehn Jahren. Es sei denn, Frau Haspels Intention lag darin, den übergewichtigen Teil ihres Lesepublikum davor zu warnen, bloß nicht auf kalorienunabhängige Abnehm-Theorien umzusteigen. Das ist meinem Eindruck nach das einzig Neue, daß sie nämlich das Modell, das sie für richtig hält, für irgendwie ernster als früher bedroht hält. 

Ich wünschte, ich wäre überzeugter davon, daß sie damit recht hat.

Was die Verbreitung solcher Ernährungstheorien betrifft, verbreitet Haspel meiner Meinung nach einstweilen nur Verschwörungstheorien, wenn sie beispielsweise en passant Unterstellungen wie die in der folgenden Frage an die Ernährungswissenschaftlerin Marion Nestle in ihren Text einflicht:

Why, I asked Nestle, are people so resistant to the fact that calories are central to weight loss?

“Because you can’t see them,” she said. “And you also can’t count them.”

In Wirklichkeit ist es nämlich nur eine winzige Minderheit der Leute, die eine ausschließliche oder überragende oder mindestens wichtige Rolle der Kalorien bei der Kontrolle des Körpergewichts ernsthaft anzweifelt. Das einzige, was meinem Gefühl nach zugenommen hat, ist der Anteil der Abnehminteressierten, die schon einmal von solchen Theorien gehört haben. Falls mich da der Schein nicht trügen sollte, wäre das immerhin eine kleine gute Nachricht, denn dies ist eine notwendige, wenn auch nicht hinreichende Voraussetzung dafür, wirklich an den Punkt zu kommen, vor dem sich Frau Haspel aus irgendwelchen Gründen so fürchtet.

Ich gehöre der winzigen Minderheit an, die die Kalorien tatsächlich für marginal bis möglicherweise völlig bedeutungslos hält, deshalb weiß ich auch, wie selten man im richtigen Leben - ob nun unter Fachleuten oder unter Laien - auf Leute trifft, die meine Überzeugung teilen. Aber auch im Web, wo man in den sozialen Medien echte Chancen hat, auf sie zu treffen, sind sie gegenüber der "Weniger essen, mehr bewegen"-Fraktion eindeutig in der Minderheit. Nur dort, wo diese Minderheit dazu motiviert wird, jemandem zu widersprechen - wie etwa in den Kommentaren unter Frau Haspels Artikel - wirkt es manchmal ein bißchen, als wäre die Kalorienfrage eine, die die Meinungs-Welt ähnlich wie Trump oder Brexit in zwei ungefähr gleich stark vertretene Teile teilt, wie dies Frau Haspel auf Twitter dann prompt behauptete

Tatsächlich werden nämlich auch die meisten Gewichtsreduktionsmethoden, die nicht zwangsläufig kalorienbasiert angewandt werden müßten, meist dennoch damit kombiniert. Das ist ja auch kein Wunder, wenn man sich vor Augen hält, daß nur ein Bruchteil der Ernährungsfachleute sowie ganz oder teilweise damit verbundenen medizinischen Berufe auch nur den Hauch eines Zweifels an der Rolle der Kalorien hat. Irgendwo las ich mal ein Interview mit einem bariatrischen Chirurgen, der erwähnte, daß die Abnahme nach einer Magenverkleinerung sich nur zum Teil damit erklären ließe, daß weniger Nahrungsenergie zu sich genommen werde. Aber das scheint in seinem Fachgebiet eine Ausnahmeeinschätzung zu sein, denn egal, wo man sucht, überall wird die Wirkungsweise eben doch mit der reduzierten Aufnahmefähigkeit des Magens und der damit zwangsläufigen Kalorienreduktion begründet.

Spontan fällt mir aber ein medizinischer Fachbereich ein, in deren Mainstream die Rolle der Kalorien inzwischen de facto in Frage gestellt wird: die Onkologen. Deren Warnung davor, als Krebspatient auf eine ketogene Ernährung umzusteigen, wird fast ausschließlich damit begründet, daß sie zu einer Gewichtabnahme führt, was aber für einen Krebspatienten gefährlich sei. Grundlage dieser Warnung sind Studien, die diese Abnahme belegen ... und mindestens eine davon belegte auch ausdrücklich, daß es sich bei ihren Patienten um eine kalorienunabhängige Abnahme handelte. Im Prinzip ist das aber auch in den anderen Studien anzunehmen, denn bei Krebs im fortgeschrittenen Stadium widerspräche es dem State of the Art ganz erheblich, die Patienten versehentlich oder gar mit Absicht in ein Energiedefizit laufen zu lassen. Gewichtsabnahmen waren deshalb in diesen Studien ein eigentlich unerwünschter Effekt. Sie waren aber trotzdem die Regel.

Es kann natürlich gut sein, daß außer mir bislang niemandem aufgefallen ist, daß die Warnung von ketogener Ernährung bei Krebs, weil man mit ihr eine Gewichtsabnahme riskiert, implizit eine Anerkennung eines kalorienunabhängigen Abnahmeeffekts ketogener Ernährung darstellt. So, wie auch bei Kevin Halls beiden Vergleichen jeweils zweier Ernährungsweisen - hochverarbeitet vs. unverarbeitet und Low Carb vs. Low Fat - außer mir niemandem, nicht einmal dem Autor selbst, auffiel, daß die Wirkung einer sehr ähnlichen Kalorienmenge bei Low Carb zu einer Abnahme, aber bei hochverarbeiteten Lebensmitteln zu einer Zunahme führte. 

Beschränkt man sich darauf, strikt nur jede dieser beide Studien für sich alleine zu betrachten, also etwa nur Low Carb und Low Fat miteinander zu vergleichen, dann ergibt sich genau das, was Kalorienlogiker erwarten: Mit Low Fat wurden weniger Kalorien verzehrt und es wurde mehr abgenommen als mit Low Carb. Schlußfolgerung: Das lag an den Kalorien. Sobald man aber alle vier untersuchten Ernährungsarten miteinander vergleicht - und das kann man, da das Studiendesign beider Studien identisch ist -, erkennt man sofort, daß die Kalorienmenge bei Low Carb auf das Körpergewicht eine ganz andere Wirkung hatte als bei den hochverarbeiteten Lebensmitteln.

Wie war das also noch gleich mit "All calories are equal"?

Daß beide Fälle vor mir niemandem aufgefallen zu sein scheinen, zeigt ziemlich eindeutig: Fast niemand zieht die Bedeutung der Kalorien in Zweifel. Außer Leuten wie mir natürlich, die das unwahrscheinliche Glück hatten, auf eine so bescheuerte Weise abzunehmen zu versuchen, daß kein vernünftiger Mensch die Sache so angefangen hätte, und die dabei die praktische Erfahrung gemacht haben, daß es in ihrem Fall tatsächlich nicht auf die Kalorien angekommen sein konnte.

Also noch einmal meine Frage: Wieso baut Tamar Haspel in dieser Sache gerade jetzt diesen absurden Pappkameraden auf? Es ist schlicht nicht wahr, daß die Leute vom Glauben an die Kalorien abgefallen seien. 

Worauf die Journalistin aber vor allem die Antwort schuldig bleibt: Was ist aus ihrer Sicht eigentlich für ihre Leser so wichtig daran, bloß nicht vom Glauben an die Kalorienlogik abzufallen? Vor welchem gräßlichen Schicksal glaubt sie, sie damit bewahren zu können?

Seit Jahrzehnten ist die Kalorienlogik ja das wissenschaftlich gültige Erklärungsmodell dafür, wie das Körpergewicht reguliert werde. Für fast jeden, der auf dieser Wissensgrundlage wirklich sein Gewicht zu regulieren versuchte, hat es dabei aber in der praktischen Anwendung versagt. Auf gesellschaftlicher Ebene drückt sich dies in einem weltweiten starken Anstieg der Adipositas und in deren Schlepptau der zugehörigen Folgenkrankheiten aus, der schon jetzt ein Problem für die Gesundheitssysteme der hauptbetroffenen Länder ist und dort wie anderswo ein noch größeres Problem zu werden verspricht, und zwar ein umso schlimmeres, je länger es ungelöst bleibt. Auf der jeweiligen persönlichen Ebene führt es mit jeder neuen kalorienbasierten Diät dazu, daß man sich als Versager erlebt. 95 Prozent aller Diäten scheitern. Und die Mehrheit der Gescheiterten erlebt dies als ein persönliches Versagen mit einer Methode, die an sich richtig ist und auch bei ihnen selbst ohne das persönliche Versagen gewirkt hätte. 

In welchem anderen Bereich würde man sich mit einer solchen Erklärung für einen so hohen Prozentsatz Scheiternder zufriedengeben? 

Aber gerade dieses kollektive Scheitern, wie auch immer Frau Haspel es sich erklären mag, macht ihre Botschaft noch irritierender. Denn welchen praktischen Nutzen, sei es persönlich für eine Leserin, sei es gesellschaftlich, verspricht sich Frau Haspelt eigentlich von ihrem hemdsärmeligen Einsatz zugunsten der Kalorienlogik beim Abnehmen? Denn noch erfolgloser als das etablierte Modell könnte schließlich keines der anderen Modelle sein.

Tatsächlich gibt Tamar Haspel das in ihrem Text sogar ausdrücklich zu:

Look at the meta-analyses, which try to make sense of the body of evidence, and find one where a particular kind of diet outperforms others long-term by more than a few pounds.

Näher betrachtet, heißt das vor allem, daß eine nicht kalorienbasierte Abnahmemethode auch nicht schlechter als eine kalorienbasierte wirkt. Mit anderen Worten: Sogar dann, wenn sie damit recht haben sollte, spricht in Wirklichkeit die Erfolgsbilanz der Kalorienlogik nicht dafür, keinesfalls von ihr abzurücken. Allermindestens hat man mit anderen Herangehensweisen keine schlechteren Ergebnisse, also auch kein noch gräßlicheres Schicksal, zu erwarten.

Aber hat sie wirklich recht?

Die Antwort darauf findet man, wenn man fragt, was genau sie eigentlich mit "long-term" meint. Hier muß ich jetzt raten, denn die Journalistin verrät nicht, was für Meta-Analysen sie meint. Ich tippe aber darauf, daß vor allem die noch ziemlich neue Cochrane-Übersichtsarbeit gemeint war, die ich vor ein paar Monaten in einem Blogartikel kritisch unter die Lupe genommen habe. 

Besagte Arbeit enthält mehrheitlich Studien mit einer Dauer von unter einem Jahr; nur die längsten - sechs Stück genau - umfaßten zwei Jahre. Das also wäre dann von ihr mit "long term" gemeint. 

Nur, diese Definition hat in der Praxis einen Aussagewert von exakt null.

Weniger als fünf Jahre als Grenze zu "long-term" ist sinnloses Zahlen-Abrakadabra ohne praktischen Nutzen in der Real-world-Anwendung, und zwar deshalb, weil die Abnahmeerfolge zum größten Teil in den ersten sechs Monaten entstehen. Im Anschluß an eine darauf folgende Plateauphase beginnt erst nach etwa einem Jahr bei der Mehrheit aller Teilnehmer einer Studie der zu erwartende Prozeß einer Wiederzunahme, der sich über etliche Jahre hinwegziehen kann. Die einzigen Studien, die wenigstens eine Ahnung von einer "long term"-Wirkung bieten könnten, sind deshalb die sechs Studien, die immerhin zwei Jahre lang dauerten. Die Meta-Analyse als solche kann man aber getrost in die Tonne treten.

Wird "long-term" als "mindestens fünf Jahre" definiert, gibt es  insgesamt so wenige Studien, daß natürlich speziell für Low Carb oder Intervallfasten mit der Laterne nach ihnen gesucht werden muß. Ich bin mir im Moment nicht einmal ganz sicher ob es überhaupt schon eine gibt, Leider ist ja auch Virta uns bislang die Studie über die Fünf-Jahres-Ergebnisse bislang schuldig geblieben; das liegt vermutlich daran, daß trotz der vorgeblichen Begeisterung diese Ergebnisse in einer Pressemitteilung für das Unternehmen enttäuschend gewesen sein müssen.

Tamar Haspel hat die Schwachstelle der von ihr aus welchen Gründen auch immer so bekämpften Ernährungs-Häretiker gut erkannt. Deren Theorie läßt sich in ihrer derzeitigen Form wohl nicht aufrechterhalten; wäre es anders, dann müßten die oft geradezu spektakulären Anfangsabnahmen, die von Virta bis Dr. Fung so viele dazu bewogen, insulinbasierte Abnahmemodelle aktiv zu promoten, sich dauerhaft fortsetzen lassen, und das ist nicht der Fall. Das ist natürlich peinlich, nachdem man sich so weit für seine Theorien aus dem Fenster gelehnt hat. Es bedeutet aber nicht, daß die Theorie falsch sein muß. Ebensowenig spricht es dafür, daß man von vornherein auf dem falschen Dampfer war und gleich bei den Kalorien hätte bleiben können. Vielmehr müßten die Fehler und Lücken in der Hormon-Theorie gefunden werden. Meiner Meinung nach - und hier orientiere ich mich ausschließlich an meiner persönlichen "Anekdote" - ist es ein einziger fehlender Faktor, der den Durchbruch bringen müßte. Die Wissenschaft - der Mainstream wie auch die Außenseiter - forschen an diesem Faktor hartnäckig vorbei, obwohl eigentlich kaum mehr als ein einziger gedanklicher Schritt dafür nötig wäre, auf ihn zu stoßen. 

Für den "Kalorien-Output", also den Bereich Bewegung, hat Herman Pontzer schließlich bereits belegt, daß sich der Stoffwechsel an Veränderungen anpaßt. Daß er parallel dazu auch behauptet, beim Input, der Ernährung, geschehe hingegen nichts dergleichen, ergibt angesichts dessen aber wenig Sinn. Es ist doch derselbe Stoffwechsel. Warum sollte er sich beim Umgang mit Input und Output dann aber nicht auch auf dieselbe Weise verhalten? 

Die Anpassungsmechanismen des Stoffwechsels sind der übersehene Faktor in der Ernährungsfrage. Sobald man dessen Existenz man zur Kenntnis nimmt, sollte es auch möglich werden, für den Umgang mit ihm Lösungen zu entwickeln, von denen irgendwann auch welche funktionieren würden ... so, wie meine Abnahme ja auch nach über sechs Jahren weiter funktioniert. Was daran hindert, diesen Faktor wahrzunehmen, ist militantes Nichtwissenwollen in Wissenschaft und Wissenschaftsjournalismus. 

Leuten wie Tamar Haspel oder Herman Pontzer fehlt im Gegensatz zu mir "Skin in the Game": Ihr Interesse an einer Anwendung, die in der Praxis so wirkt, wie sie es in der Theorie tun müßte, ist längst nicht so groß wie meines. Die Theorie ist das goldene Kalb, das sie umtanzen, während rings um sie herum real existierende Menschen an der auf ihrer Theorie beruhenden praktischen Anwendung verzweifeln. Ich finde es geradezu niederträchtig, wie Haspel sie daran zu hindern versucht, statt dieser Anwendungen es mit etwas anderem zu versuchen.

Wenn ich könnte, würde ich Tamar Haspel auf der Stelle zehn nicht mehr abzuschüttelnde Zusatzkilos an den Bauch anhexen. Und Herman Pontzer natürlich auch - bei ihm fände ich es aus praktischen Erwägungen heraus sogar noch nützlicher. Das würde ihn dank des Faktors "Skin in the Game" nämlich bestimmt ausreichend motivieren, den Ursachen mit Fokus auf tatsächlich meßbarer Wirkung auf den Grund zu gehen.

Kann aber gut sein, daß der Pontzer hundert Jahre alt wird, ohne den Midlife-Bierbauch entwickelt zu haben, und bis zu seinem letzten Lebenstag selbstzufrieden denkt, seine Figur sei ein Beweis dafür, daß er immer alles bei der Ernährung richtig gemacht habe und Leute mit höherem BMI es nur hätten genauso machen müssen. So, wie meine Großmutter mich nach meiner ungewollten Schwangerschaft auch ganz selbstzufrieden darüber aufgeklärt hat, was ich hätte machen müssen, um nicht schwanger zu werden; meine Großeltern hatten nämlich zu ihrer Zeit, sicherlich auch mangels Alternativen, die gute alte Rückzieher-Methode zur Familienplanung verwendet und bei ihnen hat sie tadellos funktioniert.

Wer Tamar Haspels Rat folgt, der riskiert meiner Meinung nach ein ähnliches Ergebnis, wie ich es zu erwarten gehabt hätte, falls ich dem Rat meiner Großmutter gefolgt wäre. 



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