Sonntag, 20. März 2022

Ukrainekrieg: An wen ich gespendet habe - und aus welchem Grund

Mein Gewicht heute früh am Jahrestag Nummer 5 des Tages, an dem ich 2017 mit dem Intervallfasten begonnen habe: 87,8 Kilogramm. Das sind 59,2 Kilogramm weniger als an Tag 1, dem 20.3.2017, und das, finde ich, ist eine Zwischenbilanz, die sich sehen lassen kann, auch wenn mir zum Zielgewicht, Stand heute, noch exakt 14,3 Kilogramm fehlen, und nehme ich vorweg, wie mein Gewicht vermutlich morgen in einer Woche zu Beginn des nächsten Fastenintervalls aussehen wird, sind es wahrscheinlich noch insgesamt um die 16 Kilogramm, die ich noch abnehmen will und, da bin ich jetzt doch schon sicher genug, auch wirklich noch abnehmen werde. 

Angepeilter Zeitpunkt, um mein Gewichtsziel zu erreichen, ist der nächste Sommer, vorzugsweise Frühsommer (oder gerne auch noch im Frühling). Ursprünglich hatte ich schon den letzten Sommer im Fokus gehabt, aber das war zu Beginn meines Blogs - auch schon wieder drei Jahre her -, bei dem ich noch, basierend auf Dr. Jason Fungs Grundannahmen und meiner bis dahin erlebten Abnahme, von einer in etwa linearen, bzw. im Lauf der Zeit linear nur leicht zurückgehenden Abnahme ausgegangen war. Bekanntlich lief die Sache dann anders. Das kann natürlich wieder passieren! Ob der neue Zeitpunkt - ziemlich genau zwei Jahre später als anfangs geplant - einzuhalten ist, werden die nächsten Monate zeigen. Zuversichtlich stimmt mich, daß jedes neue Plateau, das mich ereilen könnte, mich jetzt bei einem Gewicht treffen würde, mit dem ich mich physisch sehr wohlfühle und von meiner Umgebung gar nicht mehr als übergewichtig wahrgenommen werde. Aber auch, daß ich auch bei Stagnation keinerlei Schwierigkeiten habe, einfach mit dem weiterzumachen, was ich mache, weil das, was ich mache, mich kaum Überwindung kostet.

Da meine Abnahme nicht linear verlaufen ist, würde es in die Irre führen, wenn ich - wie Wissenschaftler das in Studien so gerne machen - einfach meine Gesamtabnahme durch die Zahl von 60 Monaten dividieren und konstatieren würde, ich hätte durchschnittlich pro Monat ein Kilogramm Gewicht verloren. Denn so einfach ist die Sache natürlich nicht, schon gar nicht bei solchen jahreszeitlichen Schwankungen, wie sie bei mir normal zu sein scheinen. 

Hier der Abnahmeverlauf der letzten zwölf Monate, also zwischen dem 20.3.2021 und dem 20.3.2022:

 


Die sieben Monate, in denen ich alle fünf Jahre hinweg abgenommen habe, März bis September, sind wegen eines einzelnen krankheitsbedingten Ausreißers nach oben im Juli, der den Trend nach unten optisch in eine vermeintlich Stagnation umwandelt, hier nicht ganz so gut zu erkennen, aber der Trend nach unten bestand natürlich trotzdem - wenn man statt den jeweiligen Höchst- die jeweiligen Niedrigstwerte, also die unteren Ausschläge verfolgt, kann man das sehen. Außerdem wurden die sieben "guten Monate" zum ersten Mal in diesen fünf Jahren um zwei weitere Monate ergänzt, nämlich Oktober und November, ein Zeitraum, in dem ich sonst immer ein wenig zugenommen hatte. Eigentlich hatte ich darauf spekuliert, die ebenfalls typische darauf folgende dreimonatige Stagnation im Januar und Februar ebenfalls durchbrechen zu können, diesmal durch eine neue Serie von EMS-Trainings, aber wie man der Kurve ansieht, hat das nicht geklappt. 

Auch in dieser Zeit gab es einen einzelnen krankheitsbedingten Ausreißer nach oben, der in der Grafik den Eindruck erzeugt, der Trend wäre sogar nach oben gegangen, aber das ist eine Art optische Täuschung, denn außer diesem einen Ausreißer blieb mein Gewicht von Weihnachten bis 23.2. innerhalb eines gleichbleibenden Schwankungsrahmens. 

Die beiden Monate, in denen ich sechs bzw. fünf Wochen lang gar keine langen Fastenintervalle zu verzeichnen hatte, sind in der Grafik leicht zu finden. 

Im Zeitraum dieses einen Jahres hatte ich diesmal 146 Fastentage zu verzeichnen, das waren durchschnittlich 12,17 pro Monat, etwas mehr als im Vorjahr, als es, wenn ich das noch richtig im Kopf habe, ca. 11,8 gewesen sind. Ungefähr dieselbe Zahl von Fastentagen werden es im nächsten Jahr wohl auch wieder werden. Falls ich in zwölf Monaten schon den Endspurt begonnen haben sollte, kann es aber auch sein, daß ich die Zahl der Fastentage vorübergehend erhöhe, aber dieses Instrument setze ich mit größter Vorsicht ein und erst dann, wenn ich mir sicher bin, daß ich es nicht länger als maximal acht Wochen benötigen werde. Andernfalls nehme ich es lieber in Kauf, daß es ein wenig länger dauert, bis das Ziel erreicht ist.

Nachzutragen ist außerdem mein Gewicht am Freitag nach dem langen Fastenintervall: 86,1 Kilogramm. Es war bei diesem viertägigen Fastenintervall auffallend, daß ich an allen vier Tagen weniger Gewicht verloren habe als erwartet, insgesamt waren es nur 3,9 Kilogramm (niedrigstes Gewichtsminus bis dahin: 4,6 Kilogramm). Da ich gleichzeitig das verlorene Gewicht aber sehr genau spüren konnte - am ersten Tag: Oberschenkel und Bauch, Tag 2: Oberschenkel, Tag 3 und 4: Bauch - und auch jetzt immer noch spüre, nehme ich an, daß ich aus irgendeinem Grund weniger Wasser als erwartet verloren habe. Vielleicht ist das eine Folge der wesentlich geringeren Menge an Kohlenhydraten, die es im Vergleich zum Herbst diesmal im Durchschnitt pro Tag bislang gewesen sind? Daß weniger Kohlenhydrate mit weniger Körperwasser einhergegangen sind, hatte ich ja schon im Herbst festgestellt. Also besteht hier wohl vielleicht eine Dosis-Wirkungs-Beziehung, daß also noch weniger KH noch weniger Körperwasser bedeuten. 

Dafür spricht, daß ich am Montag beim Start des langen Fastenintervalls zu meiner eigenen Überraschung ein halbes Kilogramm weniger wog, als ich eigentlich erwartet hatte. Dafür spricht außerdem, daß auch meine Wiederzunahme jetzt, wo ich wieder esse, langsamer als sonst verläuft: Nach zwei Tagen Essen liegt mein Gewicht nur 1,7 Kilogramm höher als am Freitagmorgen. Mal sehen, wo ich am Dienstag stehe, wenn ich den ersten der beiden Fastentage der nächsten Woche haben werde. Noch spannender finde ich die Frage, wie es Montag in einer Woche aussehen wird. Ich würde dann nämlich gerne bei um die 89 Kilogramm in das lange Fastenintervall starten können, aber inzwischen habe ich gewisse Zweifel, ob ich damit rechnen kann. Unter 90 Kilo werden es aber bestimmt sein.

Die letzten Tage waren für mich so hektisch, daß ich zwar diesen Blogartikel schon am Freitag begonnen hatte, ihn aber auch gestern noch nicht fertigstellen konnte. Ich habe mich gestern nach unserem gewohnt späten Frühstück - vor dem ich mit Brötchenbacken beschäftift war - mit meinen Topfpflanzen befaßt, Keimlinge vereinzelt, dabei festgestellt, daß ich nicht genug Blumenerde hatte, und bin dann noch einmal zum Baumarkt gepilgert. Anschließend stand schon wieder das Abendessen an, und danach funktionierte auf einmal das Internet nicht mehr. Bis wir es wieder zum Laufen gebracht hatten, war es mir zu spät, um die Sache noch abzuschließen.

Schon am Freitag schaffte ich es erst gegen 19 Uhr, noch das Nötigste einzukaufen, und wahrhaftig: Beim Lidl war Mehl ausverkauft, bis auf ein paar kleinere Flaschen Olivenöl auch das Speiseöl, merkwürdigerweise waren auch die Eier ziemlich dezimiert - es gab nur noch Bodenhaltungseier, aber da ich am WE unbedingt Eier brauche und erst am Dienstag wieder auf den Wochenmarkt kann, kaufte ich halt doch eine Schachtel von denen. Merkwürdigerweise war es diesmal außerdem Spülmittel, das zum allergrößten Teil weggekauft worden war. Erst dachte ich, auch die Spülmaschinen-Tabs seien ausverkauft, aber dann sah ich in einer Ecke glücklicherweise noch zwei Packungen stehen und nahm eine davon mit. Damit bin ich jetzt wieder ein paar Monate lang versorgt.

Klopapier war auch noch da, wenn auch nur noch eine relativ geringe Menge, also nahm ich gleich eine Packung mit. Bis Anfang übernächster Woche müßte ich mit meinem Vorrat eigentlich noch auskommen, aber weiß man, ob die Panik dann schon überwunden ist? Sicherheitshalber habe ich auch noch einen Vorrat Trockenhefe und Backpulver mitgenommen, denn beides brauche ich unbedingt, und das könnte ich jetzt gar nicht gebrauchen, daß mir das ausgeht. Es waren andererseits aber keine wahnsinnigen Mengen, die ich eingekauft habe, ich habe nur früher zugegriffen, als ich es andernfalls getan hätte. Wenn das jeder macht, dann steht man wahrscheinlich aber doch nach kurzer Zeit unweigerlich vor leeren Regalen. Die Geschäfte planen ja mit dem normalen Einkaufsverhalten, wenn sich das verdoppelt - und sei es auch nur für eine Woche -, geht deren Rechnung natürlich nicht auf und auf einmal bleiben die betreffenden Regale leer. Zum Glück nur so lange, bis die Leute wieder normal einkaufen.

Mein Mann ist gestern aus irgendeinem Grund auch noch einmal zum Lidl gegangen und berichtete, daß Lidl heute Unmengen von Mehl dahatte. Dafür fehlte das Klopapier jetzt ganz. Über die - von mir vergessenen - Frühlingszwiebeln, die er mitbrachte, war ich glücklich, aber etwas irritiert über zwei Packungen Räucherlachs, denn den hatte ich selbst schon gekauft. Nächste Woche gibt es bei uns irgendwann, vermutlich am Mittwoch, selbstgemachte Keto-Nudeln mit einer Lachs-Sahnesoße, diesmal ausnahmsweise mit Räucherlachs, damit uns nicht ein Teil davon verdirbt. 

Aus Rußland sah ich ebenfalls Videos von Panikkäufen. Dort scheinen die Käufer besonders wild auf Zucker zu sein, der anscheinend massiv im Preis gestiegen ist und noch teurer werden soll. Es gibt außerdem auch Bilder von fast völlig leeren Supermarktregalen - ähnliches habe ich aber während des ersten Corona-Lockdowns auch bei uns in Deutschland gesehen. Vermutlich gilt es auch in Rußland nur für bestimmte Produkte, und ich glaube einstweilen nicht, daß das wirklich schon eine Lebensmittelknappheit widerspiegelt. Noch ist die Stimmung dort wohl düsterer als die aktuelle Lage, aber das wird sich vermutlich noch ändern, da der Rubel mittlerweile weniger wert ist als ein Blatt Klopapier und die wirtschaftlichen Aussichten angesichts der bereits bestehenden und drohenden zusätzlichen Sanktionen düster sind. 

Die russische Bevölkerung würde mir bestimmt leidtun, wenn da nicht die ukrainische Bevölkerung wäre, für deren noch viel schlimmeres Leiden die russische Bevölkerung am Ende trotz allem auch in ihrer Breite indirekt mitverantwortlich ist. 

Ich bin in diesem Punkt mit unserem Bundeskanzler nicht ganz einverstanden: Dies ist nicht nur Putins Krieg, wie Scholz behauptete, obwohl es außer ihm vermutlich nur einige wenige gibt, die ihn wirklich haben wollten. Um mit Bertolt Brecht zu sprechen: "Cäsar schlug die Gallier. Hatte er nicht wenigstens einen Koch bei sich?" Cäsar hatte Putin immerhin noch voraus, daß er selbst an der Spitze seiner Armee ritt. Putin sitzt in seinem Palast und verläßt sich darauf, daß andere für ihn die Drecksarbeit der Eroberung der Ukraine machen. Würden diese anderen sich weigern, könnte er es so lange fordern, bis er blau im Gesicht wäre, es würde nicht geschehen. Was sich gerade in der Ukraine abspielt, liegt also daran, daß sie sich nicht weigern. 

Unglücklich das Land, das Helden nötig hat - um noch einmal Brecht zu zitieren. 

Sich weigern, erfordert entweder großen persönlichen Mut oder einen Überzahl, die sich betreffend der Weigerung einig weiß. Solange es diese Überzahl nicht gibt, ist es naheliegend, daß es nur wenige Helden in Rußland gibt, die sich offen gegen den Krieg äußern. Heldentum kann man leicht von anderen verlangen, solange man selbst noch nie auf diese Probe gestellt worden ist. Die meisten Leute hierzulande, die sich einbilden, sie wären zu Sophie Scholl geistesverwandt, weil sie Coronademos oder sonst etwas organisieren, würden diese Probe meiner Meinung nach nicht bestehen. Wenn die große Mehrheit der russischen Normalbürger keine Helden sind, ist das menschlich und macht sie nicht zu Schuldigen. Aber es entbindet sie dennoch nicht von ihrer Mitverantwortung für das, was gerade geschieht.

Wer verstanden hat, warum die normalen Deutschen auch für die Untaten der Nazis mitverantwortlich waren, der sollte eigentlich auch an der Mitverantwortung der russischen Bevölkerung keine Zweifel haben. In beiden Fällen wächst die persönliche Schuld mit den persönlichen Entscheidungsspielräumen, ist also bei den "einfachen Leuten" natürlich keine Schuld im eigentlichen Sinne, sofern sie sich nicht konkret schuldig gemacht haben. Aber wer auch nur versucht, innerhalb eines dreckigen Systems sein eigenes kleines Leben zu führen und sich dabei aus allem Politischen rauszuhalten, kann kaum mit völlig weißer Weste aus dem Schlamassel herauskommen. Dieser Großteil der Bevölkerung trägt dazu bei, das System am Laufen zu halten, und wenn dann das System Entbindungskliniken in der Ukraine bombardiert, dann kann es dies auch deshalb tun, weil die Bevölkerung das System durch seine Mitwirkung stützt, ob nun gerne oder ungern, ob begeistert oder apathisch, ob sie wissen, was geschieht und es unterstützen, oder es nicht wissen wollen, solange sie selbst davon nicht mitbetroffen sind.

Unserem Bundeskanzler ist das bestimmt auch klar. Ihm ging es wohl eher darum, die russischstämmigen Menschen bei uns im Land vor möglichen rassistischen Attacken zu schützen, und daran tut er auch gut. Denn sie befinden sich ja außerhalb des Systems, also können sie für dessen Taten auch nicht mitverantwortlich gemacht werden, solange sie diese nicht ausdrücklich unterstützen.

Neuerdings kommen ja unter allen möglichen Steinen Experten und Semi-Promis hevorgekrochen, die dafür plädieren, die Ukraine solle sich doch einfach ergeben, meistens begründet mit der selbstverständlichen Gewißheit, sie würde diesen Krieg ja sowieso verlieren und dürften die Bevölkerung deshalb unnötig lange den Kriegsrisiken und -leiden aussetzen. Unausgesprochen vorausgesetzt wird zusätzlich die Annahme, man könne einen wenn auch für die Ukraine unbefriedigenden Verhandlungsfrieden mit einem Kompromiß erreichen, wenn man nur "Rußland nicht reizt", also: die Ukraine nicht mit Waffen beliefert - was natürlich die prophezeite Niederlage zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung machen würde. So etwa ein zu Recht unbekannter Politikwissenschaftler namens Johannes Varvick, der vielleicht gerade vor allem eine Möglichkeit nutzen will, seinen Namen bekannt zu machen, oder der abgehalfterte TV-Philosophendarsteller Richard David Precht

Wie man angesichts der Art der Kriegsführung, die da abläuft, so weltfremde Vorschläge machen kann, ist mir echt ein Rätsel. Sogar ein Philosoph oder Politikwissenschaftler müßte doch auch Augen im Kopf haben. Was Putin in Mariupolis gerade vorführt, ist das Modell "Verbrannte Erde". Das bedeutet, er muß die Ukraine spätestens jetzt zwangsläufig in einer Weise in die Hand bekommen, bei der es keine Rolle mehr spielt, ob sie ihn lieben oder hassen (lieben werden sie ihn dafür nämlich kaum), also in einer Weise, daß ihnen nichts anderes übrigbleiben wird, ihm zu gehorchen. Für Putin gibt es in diesem Krieg ausweislich der Art, wie er ihn führt, schlicht überhaupt keinen Spielraum mehr für irgendwelche Kompromisse; er braucht die Ukraine nun wirklich, um sie sowohl intern wie auch gegenüber der Außenwelt wirksam zum Schweigen bringen zu können. Er wird Kompromisse folglich entweder nicht akzeptieren oder er wird ihnen zum Schein zustimmen und darauf setzen, daß niemand ihn zur Einhaltung der Vereinbarungen zwingen wird, wenn er sie dann nicht einhält. Das hatten wir bei ihm ja schon bei früheren Gelegenheit mehr als einmal.

Also darf Putin diesen Krieg nicht gewinnen. So einfach ist das. Sollte das unmöglich erscheinen (was mir noch längst nicht gesagt scheint), muß man es eben möglich machen.

Es geht hier meines Erachtens auch um mehr als nur grundsätzliche moralische Fragen (die gerade Deutschland SEHR ernst nehmen sollte), sondern daneben auch um unser Eigeninteresse. Bekanntlich hat die Appeasement-Politik Großbritanniens und Frankreichs, als es 1938 um die Tschechoslowakei ging, ja nur dazu geführt, daß ihnen am Ende trotz allem - oder vielmehr: gerade deshalb - der Zweite Weltkrieg mit noch viel mehr Kosten, Mühen, Leiden und Tod aufgezwungen wurde. Ich sehe zwar sehr wohl die hohen Risiken des Handelns zugunsten der Rettung der Ukraine, die Varvick und Precht als Begründung für ihre Meinung vorbrachten. Im Gegensatz zu ihnen erkenne ich aber auch die ebenfalls hohen Risiken, die das Nichthandeln mit sich bringen würde. Daß die Befürworter einer Kapitulation der Ukraine nicht nur die Risiken des Nichthandelns entweder nicht erkennen oder sie verschweigen, sondern auch die positiven Wirkungen des Nichthandelns in einem weitaus rosigeren Licht sehen, als das nüchtern betrachtet realistisch ist, zeigt mir, daß sie sich offenbar vor allem ihre eigene Feigheit schönzureden versuchen.

Ein Risiko, das übersehen wird oder das man einfach nicht sehen will, ist außerdem immer höher als ein Risiko, das man kennt bzw. dessen man sich bewußt ist. Weil es neuerdings diese Strömung gibt, die fest entschlossen scheint, bestimmte Risiken nicht zur Kenntnis zu nehmen, halte ich das Risiko des Nichthandelns in diesem Fall für schwerwiegender.

Aus den beschriebenen Überlegung heraus ging meine Spende in Höhe von 500 Euro weder ans Rote Kreuz noch an "Deutschland Hilft" oder die "Herzenssache", sondern direkt an die ukrainischen Streitkräfte in der Hoffnung, daß ich damit dazu beitragen kann, die ukrainische Bevölkerung vor den Invasoren und einer düsteren Zukunft unter einem Besatzungsregime, aber auch vor einem Zwang zur Flucht zur Rettung des eigenen Lebens zu schützen. Es gibt eine Möglichkeit, via Kreditkarte oder GooglePay direkt an sie zu spenden, und die habe ich genutzt. Es schien mir das Mindeste, was ich tun konnte, und ich wollte mein Geld dort einsetzen, wo es am allerdringendsten gebraucht wird. 

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In der Rubrik "Na, neidisch?" ein Foto unseres Kuchens vom Wochenende, ein Mandel-Chia-Mohn-Boden und eine Creme aus Joghurt, Johannisbeersaft und (in Ermangelung von Johannisbeeren) Heidelbeeren. 







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