Samstag, 29. August 2020

Wir schaffen das! Oder: Ich schaffe das. Und Frau Merkel schafft das auch.

Mein Gewicht heute morgen: 98,9 Kilogramm nach 97,4 gestern nach dem zweiten Fastentag der Woche. Übermorgen, also am Montag, dem 31.8., werde ich dann hoffentlich zum letzten Mal die 100-Kilo-Grenze überschreiten, denn am Montag geht es wieder los mit einem viertägigen Fastenintervall. 

Ich muß sagen, ich bin positiv überrascht über die Wirkung meiner vierwöchigen reduzierten Fastenwochen (jeweils zwei Fastentage die Woche) gewesen. In der Grafik sehen die letzten knapp sechs Wochen (zu Woche 6 fehlen heute noch zwei Tage) so aus:

 

Auf den ersten Blick sieht das nicht so toll aus, nicht wahr? Man muß die Rahmenbedingungen ausreichend kennen, um die Zahlen im Kontext beurteilen zu können. Das ist übrigens auch ein Faktor, an dem es oft bei den Urteilen über die Ergebnisse irgendwelcher Studien klemmt, vor allem dann, wenn der Effekt bei einer niedrigen Teilnehmerzahl (weniger als dreistellig) auch noch relativ gering ist - es können so viele "Störfaktoren" eine Rolle spielen, daß ich die Interpretation vieler Studienergebnisse von vornherein gewagt bis unseriös finde. 

Die Faktoren in meinem Fall waren Schwankungen beim Wasser, teils fasten-, teils hitzebedingt.

Der steile Gewichtsrückgang in Woche 1 war das letzte viertägige Fastenintervall. Im Anschluß daran ging mein Gewicht dann wie üblich ebenso steil wieder nach oben. Das ist normal, da ja der größte Teil des Gewichtsverlusts bei mehrtägigen Fastenintervallen aus Wasser besteht, das sich dann rasch wieder regeneriert.

Was dieser Kurve nicht zu entnehmen ist: In den sechs dieser Grafik vorausgegangenen Wochen hatte ich nie weniger als drei Tage pro Woche gefastet, deshalb bin ich, was Wasser betrifft, in dieser ganzen Zeit nie auf ein halbwegs normales Level gekommen, sondern war auch vor Beginn eines Fastenintervalls immer mehr oder weniger stark dehydriert. Das setzt sich im Verlauf der Grafik in gewissem Umfang noch bis zur zweiten Woche fort, in der ich ebenfalls drei Tage gefastet hatte. Erst danach reduzierte ich auf zwei Fastentage in der Woche, und zwar legte ich zwischen diese beiden Fastentage dann jeweils zwei Eßtage. Damit war mein Wasserlevel in den letzten vier Wochen im Durchschnitt näher am normalen Pegel als seit langem. Das hat natürlich auch dazu geführt, daß mein Gewicht ein wenig höher war. 

In Woche 3 und 4 sah es so aus, als ginge mein Gewicht mit zwei Fastentagen die Woche tatsächlich wieder nach oben. Aber dann drehte es wieder. Der Gewichtshöhepunkt lag zu Beginn von Woche 4, bei großer Hitze und mit deutlich angeschwollenen Knöcheln. In Woche 4 und 5 war die Wirkung der Fastentage erkennbar größer als in den Wochen davor, während die Wiederzunahmen an Eßtagen geringer wurden. Ich nehme an, das hat damit zu tun, daß mein Körper jetzt an den Eßtagen nicht mehr so dringend möglichst viel Wasser speichern will.

Letztlich bin ich jetzt wieder an dem Punkt, an dem ich nach Woche 2 gewesen bin. Das ist gut, denn in Woche 1 und 2 hatte ich zusammengenommen 7 Fastentage, und in den drei Wochen 3 bis 5 zusammen nur 6. Die Richtung stimmt also weiterhin, und die Wirkung der zwei Fastentage scheint eher ein bißchen stärker gewesen zu sein als zuvor die der drei Fastentage die Woche. 

Hier mal der Zeitraum ab meinem ersten langen (fünftägigen) Fastenintervall in einer grafischen Darstellung. Zwischen den beiden langen Fastenintervallen - zu erkennen an den großen Gewichtsausschlägen nach unten - hatte ich drei Wochen mit dreitägigen Fastenintervallen.

In diesen drei Wochen ging mein Gewicht langsamer nach oben, aber eben doch nach oben. Meine Wasserpumpe scheint auf Hochbetrieb gelaufen zu sein. Trotzdem ist deutlich erkennbar, daß ich zu Beginn von Woche vier, als ich dann mein viertägiges Fastenintervall begann, noch ein gutes Stück vom Anfangsstand entfernt war, und daß ich zu Beginn der jetzigen Woche ungefähr mit demselben Gewicht gestartet bin (geringfügig höher), und das, obwohl ich etliche Eßtage mehr gehabt hatte.

Ich kann jetzt also davon ausgehen, daß mein "normales" Gewicht (bei normalem "Wasserstand", also nach zwei bis drei Eßtagen und bei normaler Außentemperatur) momentan bei knapp über 100 Kilogramm liegt. Das liegt, siehe die Grafik weiter unten, doch ein gutes Stück niedriger als mein jeweiliges Vorher-Gewicht Mitte Juni, obwohl das ja mit einem nicht ausgeglichenen Wasserhaushalt war, also, falls ich am Wochenende drei Tage am Stück gegessen hätte, noch höher gelegen wäre. 

Die beiden langen Fastenintervalle im Juni und im Juli haben mir überschlägig jeweils ca. ein Kilogramm Abnahme gebracht, und eine so deutliche - und wie sich in den letzten vier Wochen zeigte: dauerhafte - Wirkung hatte keines meiner anderen Modelle, die ich in den letzten Monaten ausprobiert hatte. 

Ich wüßte wirklich gerne, was der Grund dafür war, zumal ich ja trotzdem körperliche Veränderungen wahrgenommen hatte. Im Moment spüre ich auch die körperlichen Veränderungen nach einem Fastentag aber wieder erheblich stärker, letzte Woche war das vor allem um den Bauch herum. Das hat die eigenartige Nebenwirkung, daß ich seit letzter Woche auf meinem Bürostuhl nicht mehr richtig bequem sitze. Die Armlehnen sind mir neuerdings einen Tick zu weit weg, um die Arme darauf so wie bisher zu plazieren! Ich muß mir also eine etwas veränderte Haltung angewöhnen, damit das mit dem bequem Hinsetzen wieder intuitiv funktioniert.

Ich nehme an, in den letzten ca. acht Monaten, in denen ich ja viel mit mehrtägigen Fastenintervallen experimentiert hatte, habe ich wohl doch ein bißchen zuviel des Guten getan. Darauf werde ich künftig also mehr als bislang achten, daß ich nicht zu viele Fastentage einbaue. Der Normalfall in vier Wochen bleibt deshalb künftig bei 10 Fastentagen (im Rhythmus 2 - 2 - 2 - 4) zu 18 Eßtagen,  in Ausnahmefällen 12 Fastentagen (im Rhythmus 2 - 4 - 2 - 4) zu 16 Eßtagen. Eine dieser Ausnahmen plane ich jetzt im September und eine weitere im November, eventuell dann wieder eine im Januar (aber das hängt davon ab, wie sich mein Gewicht im Weihnachtsurlaub entwickelt).

Das sind natürlich schon wieder ziemlich viele Ausnahmen, aber die sind der Jahreszeit geschuldet.

Der Monat November ist ohnehin der Monat, den ich aus dem Kalender streichen würde, wenn ich das könnte, aber was ihn mir in den letzten drei Jahren immer zusätzlich vermiest hat, war, daß ich zwischen Mitte und Ende Oktober immer und unweigerlich (ich habe wirklich jedes Jahr etwas anderes ausprobiert, um das zu verhindern) ein bis zwei Kilo zugenommen habe. Das könnte mich dieses Jahr, wenn ich Pech habe, sogar dann, falls ich im September endlich die 100 wirklich nicht wieder sehen sollte, doch noch einmal zum ÜHU machen. Ich will es nicht hoffen, und sollte ich im September/Oktober tatsächlich bei drei viertägigen Fastenintervallen drei Kilo abnehmen, bin ich vielleicht auch sicher davor. Aber trotzdem plane ich schon jetzt das zugehörige Gegensteuern.

Zum Vergleichen habe ich auch mal meinen Gewichtsverlauf der letzten zwölf Monate in eine Grafik gegossen:

Alles in allem ein Verlauf, mit dem ich leben kann, auch wenn der Ausreißer nach oben an Ostern mich ein bißchen wurmt und meine Experimente mit zwei- und dreitägigen Fastenintervallen zwischen Anfang Dezember und Mitte Juni weniger als erwartet gebracht haben. Erst seit Juli ging es wieder erkennbar nach unten, und ich hoffe doch sehr, daß ich jetzt das richtige Schema ausgetüftelt habe, damit sich das auch weiter fortsetzen wird. 

Mein Ziel bleibt die 73,5. Und: Ich schaffe das. Das ist kein billiger Motivationsspruch, sondern ich sehe an der Entwicklung, daß ich es schaffen werde. Nicht so schnell, wie ich vor einem Jahr noch gehofft habe, aber schaffen werde ich es. Ohne Sport. Mit intuitivem Essen. Ohne Verzicht auf irgendetwas.

Das führt mich zur Überschrift meines Blogbeitrags, ein Zitat, das wohl jeder spontan unserer Bundeskanzlerin zuordnen kann. Ich fand - und finde - diesen Satz im damaligen Zusammenhang des Höhepunkts der Flüchtlingskrise geradezu genial. In diesem Land wird mir nämlich viel zu viel mit Druck, Drohungen, moralischen Zeigefingern und apokalyptischen Prophezeiungen gearbeitet, um die Leute dazu zu bringen, etwas zu tun oder zu unterlassen. Mir gefiel an diesem "Wir schaffen das!", daß es eine positive Botschaft war, die Mut machte und den Wunsch nach eigener Aktivität auslöste. 

Nicht bei jedem natürlich! Alle diejenigen, die sich schon vorher (durch welche Umstände auch immer) so belastet und unter Druck fühlten, daß sie kein Gramm zusätzlich mehr tragen zu können glaubten, ohne darunter zusammenzubrechen, fühlten sich durch diesen Satz natürlich eher verhöhnt, und auch das kann ich im Prinzip verstehen. Entscheidend ist aber: Damals, als der Satz ausgesprochen wurde, hat er genügend Menschen aktiviert, um in einer Situation, die viel zu chaotisch war, als daß unser berühmter Amtsschimmel mit ihr alleine fertig geworden wäre, unheimlich viel positive Energie freizusetzen, die dabei geholfen hat, eine Situation zu bewältigen, die jede Menge SOFORT helfende Hände benötigte, auch wenn ein anderer Teil der Bevölkerung ihn eher als überwältigend und Panik auslösend empfand. Aber diese Leute hätten ja keineswegs weniger Panik empfunden, wenn Frau Merkel gesagt hätte "Wir schaffen das nicht". 

Mit solchen ermutigenden Botschaften sollte meiner Meinung nach viel mehr gearbeitet werden. Die apokalyptischen Drohungen wirken zwar in der Regel auch, aber immer nur vorübergehend, denn niemand ist imstande, seinen Angstpegel dauerhaft auf "Panik" zu halten, und seine Panik womöglich noch auf unterschiedliche Themen auszubreiten, wie das die Panikbotschafter ja gerne haben wollen. Außerdem wirkt Angst lähmend. Sie verringert die Handlungsfähigkeit und -willigkeit. Wenn die Welt ohnehin nahezu sicher untergehen wird, wozu sich dann überhaupt noch abstrampeln? Je mehr Entmutigungen ein Mensch bereits bewältigen mußte, desto schlechter ist die Wirkung dieser Strategie. Es ist sicherlich kein Zufall - aber ebensowenig ein Zeichen besonderer politischer Unreife -, daß die Flüchtlingskrise gerade im Osten für so unbewältigbar gehalten wurde, denn dort schleppen eine Menge Leute - vor allem die in meinem Alter und noch älter - besonders große und schwere Päckchen mit Entmutigungserfahrungen mit sich, beginnend spätestens mit der Wende, oft auch schon vorher, und mit Reflexen und Gewohnheiten, die sich teils seit DDR-Zeiten erhalten haben. Mein Mann stammt aus dem Osten, ich kenne das von ihm. Es ist immer noch wahrnehmbar, daß er die Zeitungslektüre mit der "Neues Deutschland" angefangen hat, aus der man nichts erfuhr, was sich zu wissen lohnte, wenn man nicht ständig zwischen den Zeilen las. Er macht das reflexartig, und dabei kommen öfter mal Schlußfolgerungen heraus, die eher auf das DDR-Politbüro selig als auf die heutige Bundesregierung passend wären - die damit gleichzeitig über- und unterschätzt wird. Und das sage ich, ohne ein ausgesprocher Fan dieser Bundesregierung zu sein.

Was mir zur Wirkung von Panikbotschaften außerdem noch einfällt, ist "Fridays for Future". Da wurde die Panik abgelöst durch das Gefühl, gemeinsam eine Katastrophe abwenden zu können. Die Galionsfigur der Bewegung Greta Thunberg hatte das Glück (oder vielleicht war es auch Pech, aber das wird sie wohl erst in der Rückschau beurteilen können), die Aufmerksamkeit der Medien erst in Schweden, dann international zu bekommen und so nicht nur selbst zu erfahren, daß es sich lohnte, aktiv zu werden, sondern dieses Gefühl auch einer ganzen Generation Jugendlicher zu vermitteln. Ich kann nicht abstreiten, daß mir das Ausmaß, das diese Bewegung zeitweise angenommen hatte, imponiert hat, allerdings sah ich die vertretenen Positionen mit eher gemischten Gefühlen. Meiner Meinung nach hatte Greta Thunberg völlig recht damit, daß ein erheblicher Widerspruch zwischen den wissenschaftlichen Forderungen und der politischen Umsetzung besteht. Worin sie meiner Meinung nach nicht recht hat - und früher oder später wird ihr das ebenfalls klarwerden -, ist, daß die Wissenschaft vertrauenswürdiger als die Politik sei und deshalb alles, was die Wissenschaft für notwendig hält, eins zu eins umgesetzt werden müsse. 

Damit tut man der Wissenschaft, inbesondere ihren Kommunikationsabteilungen, meiner Meinung nach doch deutlich zu viel Ehre an. Die kommunizieren nämlich keine wissenschaftlichen Ergebnisse, die unverrückbar feststehen, sondern betreiben auch nur PR, das heißt, sie arbeiten mit verkürzten Aussagen und übertriebenen Forderungen, in denen sie ungefähr das Dreifache von dem fordern, was sie wirklich haben wollen, damit sie wenigstens auf die Hälfte des insgeheim Gewünschten kommen werden, und zwar deshalb, weil sie mit dieser Hälfte eines Drittels im Grunde auch noch glauben, gut leben zu können. 

Diese Spielchen mochte ich noch nie, aber ich habe sie als eine der Realitäten akzeptiert, die ich im Bedarfsfall mit in Betracht ziehen muß. Ich erinnere mich noch daran, wie vor den Kopf gestoßen ich in meiner Ausbildungszeit immer vom Ausgang der Tarifverhandlungen war, und zwar davon, daß das Ergebnis, mit dem die Gewerkschaft sich am Ende zufrieden zeigte, immer so deutlich weniger war als das, was sie während der Verhandlungen als absolut unverzichtbar dagegestellt hatte. Ich war anfangs noch naiv genug, um ihr diese Unverzichtbarkeit wirklich zu glauben, also es deshalb auch für wirklich unverzichtbar zu halten, und daß das am Ende auf einmal nicht mehr wahr sein sollte, führte dazu, daß ich der Gewerkschaft ihr Verhandlungsergebnis, aber ganz besonders die Art, wie es uns dann als Erfolg "verkauft" wurde, ziemlich übelnahm. Ich könnte mir vorstellen, daß sich Greta Thunberg in dieser Reaktion wiederkennen würde.

Aber dieses PR-Spielchen ist ein Spiel mit Regeln, die man lernen kann. Die Klimawissenschaft spielt es in ihren Forderungen an die Politik ebenfalls - hat man das Spiel auf einem Gebiet durchschaut, erkennt man es auch in anderen Bereichen problemlos wieder. Deswegen geht mir die mediale Lust an der Apokalypse in Bezug auf Klimafragen auch ziemlich auf den Geist. Mit einer Apokalypse rechne ich nicht. Sie ist auch in früheren Fällen übrigens nicht eingetreten.

Der Elan der Fridays-for-Future-Bewegung ist inzwischen ziemlich erlahmt, und auf lokaler Ebene konnte ich darüber in meiner Heimatzeitung herauslesen, daß das viel mit enttäuschten Erwartungen zu tun hatte. Die wöchentlichen Demonstrationen wurden bei uns eingestellt, weil immer weniger Aktivisten nach ca. einem Jahr noch die Motivation dafür aufbrachten, da sich - aus ihrer Sicht - immer noch nichts verändert hatte. Man darf gespannt sein, ob sich das - wenn die Corona-Pandemie beendet ist - noch einmal wiederbeleben läßt. Ich persönlich glaube ja nicht daran. Die politisch Aktiveren streben nun, auch das kam in der Zeitung, "normale" politische Karrieren an, in der Regel bei den Grünen. Die anderen werden sich größtenteils wieder ihren Alltagserfordernissen zuwenden, und was sie dabei gelernt haben, ist, daß niemand ihnen ihr Engagement positiv anrechnet, wenn sie dabei in der Zwischenzeit etwas Gravierenderes versäumt hatten. Nun gut, diese Sorte Enttäuschungen gehört, glaube ich, zum Erwachsenwerden - auch wenn sie immer auch bewirken, daß eine Handvoll nie wieder in den vorigen Alltag zurückfindet und dazu ebensowenig eine brauchbare Alternative zu finden.

Es ist ein Jammer, daß Merkels berühmter Satz "Wir schaffen das!" kein Bestandteil einer durchdachten Kommunikationsstrategie gewesen zu sein scheint, die darauf abzielte, Selbstwirksamkeitserwartungen zu stärken und damit nicht nur das Selbstvertrauen, sondern auch auch die Bereitschaft, aktiv zu werden, sondern eher bloß ein Versehen. Genau deshalb ist er wohl auch so sehr zum Bumerang geworden. Man hätte aus der Spontanwirkung dieses Satzes etwas lernen können, aber anscheinend hat man bloß aus der zeitverzögerten Negativwirkung etwas gelernt.

Vor einiger Zeit habe ich ja einen Blogartikel über Nadja Hermann geschrieben; deren Buch "Fettlogik überwinden" ist im Grunde auch ein einziges langes "Du schaffst das!", und genau das hat das Buch meiner Meinung nach auch zu einem solchen Erfolg werden lassen. So etwas wirkt viel ermutigender als die ständigen Drohungen mit Folgekrankheiten und einem frühen Ableben, mit denen man als Übergewichtiger sonst ständig konfrontiert wird. Wer wissen will, warum ich ihr Buch trotzdem nicht empfehlen kann, sollte den verlinkten Blogartikel lesen.

Das Interessante ist, daß auch Frau Merkel vor ein paar Jahren eine Bauchlandung mit der Kalorienlogik hingelegt hat. Anfang 2014 hatte sie einen Skiunfall und im Anschluß daran überzeugte sie ihr Arzt offenbar davon, daß sie abnehmen müsse. Und das gelang ihr auch. 

Mal ein paar Fotos zum Vergleichen (alle mit Wladimir Putin, weil sie den im betreffenden Zeitraum so häufig traf): 

(Update: Letzte Nacht träumte ich von Abmahnhaien, deshalb habe ich die Fotos doch lieber durch Links zu den Bildquellen ersetzt. Sorry, daß ich die Sache unbequemer machen mußte.)

2013.

2014 (im Juni, da sah man ihr die Abnahme sehr deutlich an.)

2015.

2017.

2019.

Offenbar ist Frau Merkel genau dasselbe passiert wie den meisten: Der Abnehmerfolg war nur von kurzer Dauer, dafür nahm sie im Anschluß noch stärker zu. Ich gebe zu, ich wüßte unheimlich gerne, wie die Bundeskanzlerin sich das selbst erklärt. Ob sie auch in die Falle getappt ist, sich selbst für schuld daran zu halten? Ich gebe zu, heimlich wünsche ich mir schon, daß ihr das nicht passiert ist. Als Naturwissenschaftlerin und als disziplinierter Mensch, dem ich schon zutraue, sich an Ernährungsvorschriften relativ weitgehend zu halten (natürlich ist das alles relativ, gerade in so einem Amt, in dem man dauernd irgendwo mit irgendwem essen soll und in dem Streßphasen zu unregelmäßigen Essenszeiten führen, aber ich glaube nicht, daß sie unter solchen Freßattacken leidet, daß sie eine solche Zunahme erklären könnten), ist ihr vielleicht doch die Einsicht gekommen, daß an dieser Entwicklung irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht. 

Vielleicht wird das ja ihr erstes Ruhestandsprojekt Ende nächstes Jahr nach der nächsten Bundestagswahl, wenn sie nicht mehr antritt, herauszufinden, warum das mit dem Abnehmen nicht funktioniert hat und wie sie es gescheiter anfangen kann. Und ich drücke ihr die Daumen, daß sie dabei dann auf das Intervallfasten stößt. Denn natürlich schafft sie das mit dem Abnehmen dann höchstwahrscheinlich auch.




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