Donnerstag, 9. Januar 2020

Huhu, Uhu!

Mein Gewicht heute morgen nach zwei aufeinanderfolgenden Fastentagen: 99,9 Kilogramm. Endlich einmal ist also von zwei vorhergesagten möglichen Entwicklungen die bessere eingetreten, und mein Gewicht liegt, wenn auch nur kurz, wieder unter hundert. Ich hoffe, daß ich nächsten Montag meine lange Fastenwoche (2 Tage fasten, 1 Tag essen, 2 Tage fasten) mit zwischen 103 und 104 Kilogramm beginnen kann, und dann sollte ich zum Ende von KW 3 eigentlich sogar schon ein Gewicht von weniger als 99 Kilo erreichen können.

Aus diesem Anlaß poste ich mal ein Uhu-Video von der Eifel-Webcam mit den Uhus Leo und Lotte, die hoffentlich dieses Jahr wieder live bei der Brut und Aufzucht ihrer Jungen beobachtet werden können und ihrem gewohnten Brutplatz an Neujahr einen Besuch abgestattet haben: 





Uhus brüten ab etwa Februar/März, das paßt zu dem von mir geschätzten Gewichtsverlauf bei mir, denn spätestens im März soll mir der Uhu nicht wieder davonfliegen. 

Erfreulich fand ich aber auch, daß ich am Dienstag mit nur 103,3 Kilo in die zweitägige Fastenrunde gestartet bin, obwohl ich eigentlich mit über 104 gerechnet hatte. Ich hatte aber gleich so eine Ahnung, daß mein Gewichtsverlust durch das Fasten diesmal deutlich unter 4 Kilogramm liegen würde, denn verrückterweise ist mein Gewicht schon an den Tagen davor ohne ersichtlichen Grund runtergegangen: von 103,9 am Sonntag auf 103,6 am Montag und schließlich 103,3 am Dienstag. Das ließ auf irgendwelche Bocksprünge meines Wasserhaushalts schließen, und daraus schloß ich außerdem, daß ich während des Fastens dann bestimmt weniger Wasser als sonst verlieren würde.

Minus 3,4 Kilogramm nach 60 Stunden Fasten ist tatsächlich ein bißchen unterdurchschnittlich nach vier Tagen, an denen ich gut und viel gegessen hatte. Nächste Woche bin ich auf mit jedem Fastentag sinkende Abnahme eingestellt, vor allem am Donnerstag und am Freitag, bei denen es vielleicht gerade noch jeweils ein bis 1,5 Kilo oder sogar noch weniger sein werden. Aber dies sollte das abgebaute Fett nicht mitbetreffen; ich gehe davon aus, daß ich an zwei aufeinanderfolgenden Fastentagen mit ca. 300 Gramm "echter" Abnahme rechnen kann. Ich habe den Unterschied ja nicht nur an der Waage abgelesen, sondern auch gemerkt, und zwar vor allem den Unterschied zwischen gestern und heute. Diesmal war die Veränderung vor allem um die Hüften herum. Das Gehen fühlte sich anders an, die Hose schlottert. Ich trage gerade wieder eine meiner 44er-Jeans, weil es bis gestern so kalt war, daß ich lieber eine Leggings druntergezogen habe - in dem Fall finde ich meine 42er dann doch noch etwas unbequem. Noch dazu, wo sie gerade frisch gewaschen ist.

Noch lieber wäre es mir ja, wenn sich die Abnahme nächste Woche, wie nach der letzten Zweierserie an Fastentagen vor Weihnachten, wieder etwas mehr auf den Oberkörper verlagern würde, aber das muß ich halt nehmen, wie es kommt.

Meinen jetzigen Punkt erreicht zu haben, fühlt sich schon toll an, und das entschädigt mich auch für die doch recht mühsamen letzten Monate, in denen mich der November besonders frustriert hat. Im nächsten Herbst, habe ich entschieden, tue ich mir dieses alljährliche Ereignis in dieser Form nicht mehr an. Nächsten Oktober werde ich nämlich aktiv gegensteuern, um dafür zu sorgen, daß ich auch zwischen Oktober und Weihnachten weiter mindestens ein Kilo pro Monat Abnahme zu verzeichnen habe. Die Stellschraube, an der ich dabei drehen werde, sind die dreitägigen Fastenwochen, die ich vorläufig weiterhin im Wechsel zwischen Fasten- und Eßtagen gestalten werde. Ab Oktober will ich das ändern und stattdessen auch in diesen Wochen zwei- sowie, falls ich mich noch mehr über den "Herbst-Gewichtsanstieg" ärgere, sogar dreitägige Fastenintervalle einhalten. Sollte sich auch das nicht als ausreichend erweisen, werde ich die eine oder andere viertägige Spätschicht-Fastenwoche einschieben. Das werden wir doch mal sehen, ob ich auf diese Art meine "Bären-Gene" nicht in die Knie zwingen kann.

Bis Weihnachten 2020 will ich nämlich weniger als 90 Kilo wiegen.


Ein meiner Meinung nach erreichbares Ziel. Dabei hätte ich mir vor drei Jahren nicht träumen lassen, jemals in meinem Leben noch einmal ein Gewicht im zweistelligen Bereich zu haben. Weniger als 90 Kilo, das hatte ich zuletzt in den frühen neunziger Jahren. Und weniger als 80 - ein Punkt, den ich ebenfalls zu erreichen gedenke -, vor der Geburt meines Sohnes, also 1986.

Das ist schon komisch, daß ich plötzlich so viel Wert darauf lege, meine 73,5 Kilo auch wirklich zu erreichen. Ich habe über die alljährlichen Diäten anderer Frauen ja immer nur leicht amüsiert den Kopf geschüttelt. Aber das lag natürlich daran, daß ich davon ausging, ohne Verzichtleistungen, die ich nicht dauerhaft bzw. in regelmäßigen Abständen wieder und wieder aufs neue zu erbringen bereit war, wäre es nicht möglich, abzunehmen und sein Gewicht wenigstens annähernd auf einem bestimmten Level zu halten. Das schien mir ein ziemlich erbärmlicher Lebensinhalt - denn das wäre es ja auch wirklich, ausgerechnet sein Körpergewicht zum zentralen Punkt in seinem Leben zu machen -, ich konnte mir tausend Dinge vorstellen, die mir wichtiger als das waren, allem voran natürlich mein Kind.

Und sie waren auch wirklich wichtiger. Hätte ich damals schon gewußt, wie einfach es in Wirklichkeit ist, sein Gewichtslevel selbst zu steuern, dann hätte ich das natürlich gemacht. Aber da ich das nicht wußte und auch nicht wissen konnte, bereue ich meine damalige Entscheidung nicht. Es waren gute Jahre in einem guten Leben, ich überwand Schwierigkeiten aller Art, darunter manche, die andere für unüberwindlich gehalten hätten, ich wurde beruflich erfolgreich, finanziell erfolgreich, fand einen Partner, den ich liebte und der mein Leben nun schon seit fast 15 Jahren teilt. Das einzige, das sich als völlig unkontrollierbar erwies, als ich anfing, mich damit unglücklich zu fühlen, war mein Gewicht. Diese Kontrolle wiedergewonnen zu haben, ist das Stück Lebensqualität, das mir vorher gefehlt hatte.

Daß ich ein Zielgewicht definiere, ist Bestandteil dieser Kontrolle. Und daß dieses Zielgewicht einen BMI von 25,xy bedeutet und nicht etwa die üblichen Idealgewichtsträume ausleben soll, damit bringe ich zum Ausdruck, daß ich dennoch weiterhin auf die Expertenempfehlungen pfeife.



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