Montag, 16. September 2019

Wie ich es nicht machen würde: die Methode, mit der Angelika Schaller 50 Kilo abgenommen hat

Mein Mann hat Frühschicht und ich trinke morgens meinen Kaffee alleine. Also hatte ich Zeit, das Buch von Angelika Schaller ("Maßlos. 50 Kilo leichter und glücklicher") zu Ende zu lesen, und jetzt möchte ich doch rasch noch mein Fazit zu dieser Lektüre schreiben.

Aber zuerst mal mein aktuelles Gewicht: Heute morgen brachte ich 103,6 Kilo auf die Waage. Das entspricht in etwa meinen gestrigen Erwartungen, und es läßt hoffen, daß mein morgiger erster Fastentag der Woche tatsächlich unter 105 Kilogramm beginnen wird, wie ich das gehofft hatte. Die 99,9 bleibt also im Fokus, wenn ich auch frühestens nächste Woche damit rechnen kann, diesen Wert erstmals zu knacken.

Ich muß vorsichtiger werden mit meinen Prognosen. Wenn ich zu optimistisch vorauskalkuliere, klappt es nur selten. Also: Vielleicht Ende nächster Woche. Vielleicht aber auch erst später. *seufz*

Frau Schaller war, wie erwähnt, mit ihrer Methode beim Abnehmen erfolgreich und konnte diesen Erfolg auch bis heute durchhalten, und das immerhin fast schon zwei Jahrzehnte lang. Wer könnte bestreiten, daß sie auf diesen Erfolg stolz sein kann? Problematisch finde ich allerdings, daß Frau Schaller glaubt, mit ihrem Erfolg ein gutes Vorbild für andere Abnehmwillige zu sein, denn das ist sie nicht. Sie selbst gibt auf Seite 191 zu, daß das Progamm, das ihr geholfen hat, hohe Mißerfolgsquoten aufweist, was auch für alle anderen auf dem Markt befindlichen Progamme gelte. Dies deckt sich auch mit der Ansicht der Wissenschaft. Eine inzwischen allgemein akzeptiere und häufig in Studien zitierte Auffassung zu diesem Thema lautet folgendermaßen:
„However, research has shown that 20% of overweight individuals are successful at long-term weight loss when defined as losing at least 10% of initial body weight and maintaining the loss for at least 1 y.” (Wing und Phelan, 2005)
Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Wenn 20 Prozent, also ein Fünftel, aller Übergewichtigen, die sich um Gewichtsreduktion bemühen, mindestens 10 Prozent ihres Körpergewichts verlieren und imstande sind, die Reduktion mindestens ein Jahr lang zu halten, gelten sie als erfolgreich.

Nach dieser Definition hätte Frau Schaller schon zu den Erfolgreichen gehört, wenn sie 13 Kilogramm abgenommen hätte. Aber auch dann, wenn sie zunächst 50 Kilogramm abgenommen hätte und sie anschließend innerhalb eines Jahres 37 Kilogramm wieder zugenommen hätte. Ebenso hätte sie als erfolgreich gegolten, wenn sie nach zwei Jahren ihr altes Gewicht wieder gehabt oder sogar überschritten hätte.

Aber sogar diese Art von zweifelhaftem Erfolg gelingt nach den Erfahrungen der Wissenschaft nur jedem Fünften, der abzunehmen versucht. Es darf angesichts solcher Dimensionen des Versagens bezweifelt werden, daß dieses Problem nichts weiter als vernünftig für die Psyche von Übergewichtigen sensibilisierten Motivationstrainern bedarf, sondern hier wird dem Augenschein nach das Physiologische bei der Behandlung nicht ausreichend verstanden. Mit anderen Worten: Nicht die Abnehmwilligen sind die Versager, sondern ihre Behandler.

Frau Schallers Erfolg, der jene Definition in geradezu spektakulärer Weise übertrifft, hat daneben auch ein paar Schattenseiten, die meiner Erfahrung nach beim Fasten nicht auftreten, etwa die Probleme mit schlaffer Haut und störenden sowie unästhetischen Fettschürzen. Beim Fasten scheint das nämlich erfreulicherweise Seltenheitswert zu haben. Auch an mir selbst habe ich nichts dergleichen feststellen können. Meine Haut schrumpft beim Abnehmen mit. Die möglichen Gründe dafür finden sich im verlinkten Dokument.

Von Fasten hält die Autorin übrigens gar nichts, wobei ihre eigenen Erfahrungen damit sich wohl auf Heilfasten beschränken, und dies betreffend dürfte sie recht haben; Helmut Kohl, der einmal im Jahr zum Heilfasten ging und damit jedes Jahr unförmiger wurde, ist ihr stummer Zeuge. Frau Schaller glaubt, daß "Nulldiät und andere extreme Fastenformen" (mit letzterem scheint sie aber gar kein echtes Fasten, sondern sehr restriktive Diäten zu meinen) kaum eine anhaltende Fettreduktion bewirken, und schwadroniert genauso wie jener verstorbene Prof. Dr. Ernährungswissenschaftler, über dessen Meinung ich neulich im Web gestolpert war, vom verlangsamten Stoffwechsel, dem Abbau von Muskeln usw. als vermeintliche Wirkung dieser Vorgehensweise.

Die Beweislage aus der Wissenschaft steht, mindestens für restriktive Diäten, allerdings im klaren Widerspruch zu solchen Märchen aus der Ernährungswissenschaftler-Mottenkiste. Restriktive Diäten bewirken nämlich, aus welchen Gründen auch immer, zwar nicht (im Durchschnitt aller Teilnehmer) ein dauerhaftes Halten des erreichten Gewichts, aber sehr wohl ein etwas längeres Halten und anschließend eine prozentual geringere Zunahme im Verlauf der fünf bis zehn einer Diät folgenden Jahre.

Wie gesagt, ich spreche hier vom Durchschnitt aller Teilnehmer. Bei allen Arten von Diäten, egal ob harmlos oder restriktiv und egal, welche Methode angewandt wird, drückt ein Durchschnittswert aber eine Minderheit von Erfolgreichen (im Sinne von: dauerhaft erfolgreich, also mindestens fünf Jahre oder länger ohne oder nur mit geringfügiger Wiederzunahme), denen eine große Mehrheit von ganz oder teilweise Erfolglosen gegenübersteht. Die Unterschiede zwischen den Erfolgreichen und den anderen bestehen wahrscheinlich in irgendeinem auslösenden Faktor, der die Motivation und Leidensbereitschaft bei dem davon Betroffenen so stark erhöht hatte, daß er bereit war, Dinge zu tun, die man eigentlich unter "an der Grenze des Menschenmöglichen und nicht wirklich erstrebenswert, sofern es irgendwelche Alternativen gibt" zusammenfassen könnte. Bei Frau Schaller war dieser auslösende Faktor ihr medizinischer Notfall.

Zu den Dingen, die die wenigen erfolgreichen Diäthalter verbinden (manchmal glaube ich, nahezu jeder einzelne von ihnen hat darüber ein Buch geschrieben ...), gehört in der Regel, daß sie bereit sind, sich dauerhaft und bis an ihr Lebensende jederzeit selbst zu kontrollieren. Um das tun zu wollen, wenn nichts einen dazu zwingt, muß man nämlich schon ein bißchen eine Macke haben. Ob Nadja Hermann oder Angelika Schaller, beide hatten in dieser Hinsicht keine Macke, sondern glaubten, dies tun zu müssen. Wie die Sache bei Nadja Hermann weitergegangen ist, nachdem sie sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, kann niemand wissen, aber Frau Schaller zählt zweifelsfrei zu den dauerhaft Erfolgreichen. Ihr Stolz darauf sei ihr gerne gegönnt.

Daß restriktive Diäten dabei in Wirklichkeit sogar relativ erfolgreicher sind als harmlose, fällt alleine deshalb schon kaum auf, weil solche Diäten wissenschaftlich praktisch ausschließlich mit sehr stark Übergewichtigen untersucht wurden. Dabei ging es immer um Abnahmen in der Größenordnung von zig Kilogramm, und auch wenn als Durchschnittswert nur 50 % Wiederzunahme zu verzeichnen waren (was viel besser ist als alles, was die Wissenschaft bei der von Experten so gerne empfohlenen Ernährungsumstellung zu verzeichnen hat), handelte es sich natürlich dennoch um eine Wiederzunahme, die für die einzelnen Betroffenen deprimierend hoch ausfällt und ebenfalls eine zweistellige Zahl von Kilos umfaßt.

Einer dieser Betroffenen ist Michael Klotzbier, dessen Abnehmprojekt mit dem Ziel, einen Marathon zu laufen, bei Spiegel Online verheizt wurde, bis klar geworden war, daß von ihm keine guten Nachrichten mehr kommen würden. Klotzbier hatte zwischen 2015 und 2016 deutlich über 50 Kilogramm abgenommen ... und im Anschluß daran bis Anfang 2019 30 Kilogramm zu. Ein erneuter Anlauf im Frühjahr dieses Jahres scheint ihm in die Binsen gegangen zu sein, jedenfalls hat er sein neues Blog rasch nicht mehr weiterverfolgt. Schade drum.

Fasten hingegen wurde von der Wissenschaft bislang leider ignoriert, was Langzeitstudien über fünf Jahre und länger betrifft; es ist zu hoffen, daß sich das in den nächsten Jahren ändert. Immerhin ist Fasten ja gerade in Mode, da gibt es eine reelle Chance, daß die Wissenschaft das endlich mal etwas systematischer untersucht. Vergleiche zwischen Diäten und Fasten, die weniger als zwei Jahre dauern, halte ich von vornherein für sinnlos, denn der durchschnittlich zu verzeichnende Mißerfolg der Diäten wird erst nach diesem Zeitraum korrekt einschätzbar, da fast alle Diäten im ersten halben Jahr super funktionieren, wenn die Teilnehmer diszipliniert mitmachen, und danach meist erst eine mehrmonatige Stagnationsphase folgt, bevor die Wiederzunahme einsetzt.

Das Interessante an so einer Studie fände ich nicht nur ihren in Kilogramm meßbaren Erfolg, bei dem ich überzeugt davon bin, daß er beim Fasten nach fünf Jahren deutlich höher ausfallen würde als bei Diäten, sondern auch, ob beim Fasten mehr oder weniger Teilnehmer vorzeitig abspringen als bei Diäten ... denn bei Diäten sind es in Studien meistens verflixt viele, die nicht bis zum Ende mitmachen - was im übrigen bedeutet, die Ergebnisse sind sogar noch positiv überzeichnet, weil es sich nur um die Ergebnisse derjenigen handelt, die bis zum Schluß durchgehalten haben.

Das Programm, für das Angelika Schaller sich entschieden hatte, war die Optifast-Formuladiät, in einem über 52 Wochen begleiteten Format. Das paßte zu ihr, denn aus ihrem Buch ging hervor, daß sie sich schon vorher immer gerne an den eher kostspieligeren Varianten der angebotenen Abnehmprogramme versucht hatte. Im Jahre 2008, also vor elf Jahren, lagen die Kosten für das Optifast-Programm bei ca. 250 Euro monatlich, also bei rund 3000 Euro für das komplette Jahr. Und seit damals wird es kaum billiger geworden sein.

Bei diesem Programm ernährt man sich über mehrere Monate hinweg nur von Eiweißshakes. Enthalten sind außerdem auch Sitzungen mit anderen Programmteilnehmern einmal die Woche mit Untersuchungen, Wiegen, Ausgabe der Shakes und Sport sowie natürlich "psychologischer Gruppenarbeit". Spaß macht das ganz bestimmt keinen. Der Faktor, der vermutlich am meisten bringt, ist die Gruppendynamik - wobei die auch, je nach Gruppenzusammensetzung, ein negativer Faktor werden kann. Im Falle von Frau Schaller wirkte sie positiv. Aber diesen gruppendynamischen Faktor kann man eigentlich genauso gut nutzen, ohne eine teure Formuladiät zu nutzen, etwa durch Online-Diskussionsforen wie abnehmen.com, wo ich mich ebenfalls gelegentlich beteilige und, auch wenn ich selbst eigentlich kein Gruppenkuscheln brauche, um bei der Stange zu bleiben (nichts kann mich so gut motivieren wie die Tatsache, daß das, was ich mache, wirklich funktioniert), doch festgestellt habe, daß solche Foren für viele Teilnehmer eine echte Unterstützung bedeuten.

Ich fand bei Angelika Schaller  weitaus mehr, womit ich nicht einverstanden war, auch wenn es auch Faktoren gab, die ich aus meiner persönlichen Erfahrung heraus bestätigen kann. Einen Teil davon habe ich im letzten Beitrag schon angesprochen. Aber unter dem Strich ist ihr Buch für mich doch ein eher abschreckendes Beispiel für etwas, was ich keinesfalls machen wollen würde, es sei denn, ich würde fest daran glauben, meinen akut drohenden Tod zu verhindern. Was mich am meisten irritierte, ist, daß Frau Schaller zu glauben scheint, ihr Fall, in dem viel psychisches Ungemach und ein niedriges Selbstwertgefühl eine Rolle spielten, sei typisch für alle (oder jedenfalls die meisten) Übergewichtigen. Damit definiert sie Übergewicht implizit als eine Art psychosomatisches Leiden, das geheilt oder gelindert werden muß, indem man als Übergewichtiger seine Psyche in Ordnung bringt, worauf dann der Rest mehr oder weniger nur noch eine Frage von etwas Selbstdisziplin sei. 

Mit meiner Psyche stimmte aber die ganze Zeit alles. Es ärgert mich, wenn die Autorin mir auf jeder zweiten Seite einen seelischen Schaden oder einen Selbstbetrug unterzujubeln versucht, zumal das meistens ein bißchen durch die Hintertür passiert, etwa, wenn von "wir" (also "wir Dicken") die Rede ist, die übergewichtige Leserin also ungefragt miteinbezogen wird, wenn die Autorin ihre eigene seelische Situation beschreibt. Ich habe mich aber nicht selbst betrogen, sondern ich bin von anderen betrogen worden, nämlich von all den Experten und ihren Nachbetern, die mir weiszumachen versuchten, daß mein ständig ansteigendes Gewicht als Beweis dafür gelten könne und sogar müsse, daß ich zu viel esse und mich zu wenig bewege, und daß ich daran etwas ändern könne - und müsse, falls ich abnehmen will -, wenn ich nur mein Eß- und Bewegungsverhalten in die richtige Relation zueinander bringe.

Daß an diesen Behauptungen irgendetwas nicht stimmen kann, ist mir schon länger klar. Einer jährlichen Gewichtszunahme von einem Kilogramm, wie ich sie zwanzig Jahre lang im Durchschnitt zu verzeichnen hatte, hätte ich, wäre das zutreffend, mit einer vergleichsweise geringfügigen Lebensstiländerung gegensteuern können müssen. Alle Lebensstiländerungen, die ich vornahm - und von denen ich jede einzelne über Jahre hinweg beibehielt -, führten aber nicht dazu, daß ich abnahm oder wenigstens mein Gewicht halten konnte, obwohl sie die ca. 20 Kalorien täglich, die ich ausweislich meiner Gewichtszunahme zu viel konsumiert hatte, um ein Vielfaches überstiegen haben müssen. Es bewirkte noch nicht einmal, daß ich im selben Tempo weiter zunahm. Vielmehr beschleunigte sich meine Gewichtszunahme, je mehr ich ihr gegenzusteuern versuchte, in immer höherem Tempo.

Falls ich in Bezug auf meinen Lebensstil einem Selbstbetrug unterlegen sein sollte, tue ich das immer noch, aber seit ich mit dem Intervallfasten angefangen habe, hat es mich nicht daran gehindert, 43 Kilogramm abzunehmen, und das ohne mich wie Frau Schaller während ihrer Roßkur monatelang gräßlich zu fühlen, ohne mich mit Sportprogrammen abzuschinden oder auch nur an den Tagen, an denen ich esse, auf mein Bier zum Abendessen zu verzichten.

Bücher wie dieses hinterlassen bei mir einen zwiespältigen Eindruck. Natürlich gönne ich es Frau Schaller, daß sie dauerhaft erfolgreich geblieben ist, aber irgendwie habe ich nicht den Eindruck, daß es sie wirklich zufrieden gemacht hat. Ihrem Facebook-Account läßt sich entnehmen, daß sie nach wie vor mit ihrem Gewicht ringt, zwar erfolgreich, was das Halten ihres Gewichts von 70 Kilogramm plus ein paar Kilos betrifft, auch wenn dabei regelmäßiges Nachsteuern nötig ist. Aber das Gewicht, das sie jetzt hat, ist schon länger nicht mehr ihr eigentliches Wunschgewicht, sondern nun sollte die Waage, wenn es nach ihr ginge, lieber einen Wert anzeigen, der mit einer 6 beginnt. Daran, dieses neue Ziel zu erreichen, arbeitet sie nun auch schon seit ein paar Jahren, und das bislang erfolglos.

Ich gehe gerade ernsthaft in mich und frage mich, ob mir das vielleicht auch passieren wird, daß ich mein Zielgewicht erreiche und dann nach einiger Zeit nicht mehr damit zufrieden sein werde. Aber ich wüßte eigentlich gar keinen Grund, warum. Mein Zielgewicht wurde nach symbolischen Kriterien ausgewählt, nämlich die Hälfte des Gewichts, mit dem ich das Intervallfasten begonnen hatte. Daß ich mit diesem Gewicht einen BMI von 25,xy aufweisen werde, hatte dabei noch etwas zusätzlich Befriedigendes: Damit liege ich einen kleinen Schritt oberhalb von dem, was mir die freundliche Ernährungsberaterin in der nächstgelegenen Praxis (und in jeder x-beliebigen anderen auch) als anzustrebendes Ziel empfohlen hätte. Ein solches Zielgewicht fühlt sich für mich genauso richtig an, wie am Bahnsteig einen Schritt neben dem gelben Quadrat, in dem nach dem Willen der DB auch unter freiem Himmel ausschließlich geraucht werden darf, eine Zigarette anzuzünden.

Also bleibe ich dabei, daß mein Zielgewicht bei 73,5 Kilogramm liegt. Aber im Grunde kommt es mir noch nicht einmal so sehr darauf an, ob ich 70 oder 80 oder vielleicht auch 90 Kilo wiege. Die 100 ist mir nicht mehr egal, sie gefällt mir aber vor allem wegen ihrer Symbolwirkung nicht, und ein bißchen auch, weil ich im Moment doch noch etwas "bauchiger" bin, als ich sein möchte, und annehme, daß sich das erst ändern wird, wenn ich im Vergleich zu jetzt noch weitere ca. 10 Kilogramm runter habe. Meine Beweglichkeit ist aber bereits wieder so weit zurückgekehrt, daß ich mich in meiner Haut nicht mehr unwohl fühle. Idealgewicht hat für mich dagegen gar keine symbolische Bedeutung, es sei denn als Symbol für die pubertären Ängste davor, irgendwie von der Norm abzuweichen, mit denen ich mich als Pubertierende natürlich auch herumgeschlagen habe. So was brauche ich in meinem Alter nicht mehr, weder aus praktischen Gründen noch fürs Selbstbewußtsein, denn ich verfüge über ein ziemlich raumgreifendes Ego. Und daß ein BMI von unter 25 aus Gesundheitsgründen notwendig sei, halte ich für ein statistisches Märchen. 

Eigentlich habe ich nur einen einzigen Grund, warum ich ausgerechnet ein Zielgewicht von 73,5 Kilogramm anstrebe: Weil ich überzeugt davon bin, daß ich es erreichen werde.

2 Kommentare:

  1. Hallo Perditax, du bist auch etwas größer als 160,nicht wahr? Von daher solltest Du bei 73 Kilo relativ schöne Formen haben. Dein Zielgewicht wirst du erreichen. Da bin ich mir sicher. :)
    Ganz liebe Grüße
    Vita

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Vita,

    laut Ausweis bin ich 1,69 cm groß und hoffe, seither bin ich nicht geschrumpft. :-)

    Um die 75 Kilo herum habe ich zuletzt vor über dreißig Jahren vor meiner Schwangerschaft gewogen. Aber eigentlich fand ich mich auch später nicht häßlich. Ich hatte das Glück, daß sich meine Gewichtszunahme immer sehr gleichmäßig verteilt hat, bis dann irgendwann zwischen 90 und 100 Kilo die Sache doch schleichend anfing, immer bauchlastiger zu werden. Das gefiel mir dann tatsächlich nicht mehr.

    Aber wenn ich meine genetisch bevorteilten schlanken Geschwister heute anschaue, die haben beide, als sie sich der 50 näherten, auch ein recht ausgeprägtes Bäuchlein entwickelt. Mal sehen, ob meines wirklich verschwindet, wenn ich das Gewicht erreicht habe, bei dem es mir gewachsen ist, oder ob es sich doch als anhänglicher erweist, als es mir lieb ist.

    Liebe Grüße
    Perditax

    AntwortenLöschen