Mein Gewicht heute früh: 80,7 Kilogramm - neues Tiefstgewicht, das erste Mal seit Oktober. Sehr zufriedenstellend, wenn auch ca. 200 Gramm mehr, als ich eigentlich gehofft hatte. Aber das sind ja nur Marginalien, ein paar hundert Gramm hin oder her spielen ja kaum eine Rolle, wichtig ist vor allem, daß ich nicht nur die Zunahme vom Dezember jetzt endgültig abgeschüttelt habe, sondern tatsächlich noch vor Ende der Chemo den Faden an der Stelle wieder aufnehmen konnte, an der ich mich vor der Krebsdiagnose befand.
Fürs Protokoll: So verlief meine Abnahme, seit ich am 9.1.23 wieder mit Low Carb gestartet bin und ab der Folgewoche Chemo mit viertägigen Fastenintervallen kombinierte sowie in den beiden Wochen dazwischen je nach Schichtplan meines Mannes zwei bzw. drei einzelne Fastentage einlegte:
Im Nachhinein meine ich, daß es vielleicht doch besser gewesen wäre, in der Woche nach dem langen Fastenintervall immer nur zwei einzelne Tage zu fasten, weil ich beide Male ein bißchen das Gefühl hatte, daß ich nicht ausreichend gegessen habe, da ich in der Nebenwirkungs-Hochphase immer so ungewöhnlich schnell satt wurde und im Anschluß daran ja dann noch der flotte Otto über mich kam, was ja auch die Nährstoffaufnahme verringert haben muß. Aber letztlich habe ich nicht das Gefühl, daß es wirklich geschadet hätte, ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob es der Grund dafür ist, daß ich mich in diesen Wochen doch ein wenig länger etwas wackelig auf den Beinen fühlte. Das ist natürlich schwer zu beurteilen, weil die Nebenwirkungen nie völlig gleich ausgefallen sind.
Das dürften immerhin um die sechs Kilo "Netto-Abnahme" gewesen sein - genau weiß ich das ja erst, wenn ich in einer Woche wieder von Low Carb in Normalernährung wechsle. Für drei Monate ist das echt eine Menge. Möglicherweise zeigt das auch, daß die enorme Zunahme im Dezember tatsächlich mehr mit der EC-Chemo ohne Low Carb als mit einer normalen Zunahme zu tun hatte, vielleicht ja in Zusammenhang mit dem Cortison, das mit im Spiel war. Jetzt zum Schluß lag ich mit meinem Tiefstgewicht ja nur noch 1,2 Kilogramm unter dem vom letzten Mal, das ist immer noch ganz schön viel, aber ein realistischeres Ergebnis, als mit jedem langen Fastenintervall gleich zwei Kilo weniger als nach dem letzten zu wiegen. Daß sich das zugelegte Gewicht so schnell vollständig beseitigen läßt, hatte ich eigentlich nicht erwartet, aber ich will um Himmels willen nicht darüber meckern. ;-)
Am Dienstag hatte ich meine letzte Chemo-Sitzung und spüre seit gestern langsam die Nebenwirkungswelle eintrudeln. Ich war gestern abend noch schnell Blumenerde kaufen, weil meine Gurken- und Zucchinipflanzen im Anzuchtkasten gewachsen sind wie verrückt, und war hinterher wahrhaftig davon ein bißchen geschafft, das kannte ich seither noch nicht, allerdings war ich auch seit Beginn der Antikörper-Chemo nie Donnerstagabends aus dem Haus. Mal sehen, wie das Wochenende wird. Morgen wäre ja der erste schöne Flohmarkt des Jahres, und die Wetteraussichten haben sich für morgen ziemlich gebessert, aber ob ich in der Verfassung sein werde, tatsächlich hinzugehen? Ich habe ernste Zweifel daran. Das entscheiden mein Mann und ich morgen früh, was wir machen wollen. Fest steht, falls wir gehen, dann frühzeitig, da ich - anders als während der EC-Chemo, bei der das genau andersherum war - bei diesem Chemiecocktail eher ab dem Nachmittag zu schwächeln beginne.
Am Dienstag werde ich wohl den Termin meiner OP erfahren (vermutlich Mitte April) und was sonst noch vorher alles erledigt werden muß, hoffentlich ist das nicht gar zu viel, weil ich gerade eine Menge Arbeit habe. Und hoffentlich dehnt sich der Großkampftag im Verkehr, der für Montag angekündigt ist, nicht auch noch auf den Dienstag aus. In Normalverfassung könnte ich notfalls auch zu Fuß zum Arzt gehen, obwohl es ziemlich weit ist, aber erfahrungsgemäß bin ich eine Woche nach der Chemo zwar bereits wieder in ganz ordentlicher Verfassung, aber noch ein bißchen wackelig auf den Beinen. Für einen so langen Marsch reicht es deshalb wohl noch nicht, also würde ich dann ein Taxi nehmen müssen.
Was mich gerade ein bißchen nervt, ist, daß meine Haare seit Januar leider nicht mehr nennenswert gewachsen sind. Eigentlich wäre ich jetzt soweit, daß ich gerne wieder meine eigenen Haare tragen würde, aber da muß ich wohl noch ein bißchen Geduld haben. Ich habe nach wie vor nur diesen Babyflaum, der fühlt sich zwar schön weich an, aber er bedeckt den Kopf nicht ausreichend, um mich damit auf die Straße zu trauen. Mal sehen, ob das Chemo-Ende in drei Wochen meine Haare endlich wieder sprießen läßt.
Das soll für heute genügen, da ich, wie erwähnt, gerade mit Arbeit ziemlich überhäuft bin. Aber Tiefstgewichte verdienen ja immer einen neuen Blogbeitrag.
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