Mein Gewicht heute früh zwei Eßtage nach den fünf Fastentagen: 89,7 Kilogramm. Vorgestern waren es 86,5 Kilogramm. Kein neuer Gewichtstiefststand also, sondern "nur" eine Punktlandung auf dem alten Niedrigstgewicht - ein bißchen enttäuschend, aber kein Weltuntergang.
In den letzten beiden der fünf Fastentage habe ich mit zusammengenommen 1,3 Kilogramm deutlich unter Durchschnitt abgenommen; erwartet hatte ich eigentlich zwischen 1,6 und 2 Kilogramm. Dafür waren es in den ersten drei Tagen aber 5,3 Kilogramm. Das war nicht nur mehr als das letzte Mal in drei Fastentagen, sondern sogar mehr, als ich beim letzten Fastenintervall insgesamt in allen vier Tagen abgenommen hatte.
Mein letztes viertägigen Fastenintervall vom 22. bis 25.11. verlief so (Gesamtabnahme: 4,8 kg):
Anschließend nahm ich in atemberaubendem Tempo zu, viel mehr, als ich erwartet hatte (Gesamtzunahme: 6,6 kg; davon 4,5 in der Zeit seit dem 1.12., als ich wieder normal zu essen begonnen habe):
Das aktuelle fünftägige Fastenintervall vom 6. bis 10.12. verlief dann so (Gesamtabnahme: 6,6 kg):
Seit ich mein Low-Carb-Experiment beendet habe, merke ich sehr deutlich, um
wie viel höher die Gewichtsausschläge geworden sind, sowohl während des
Fastens nach unten wie auch danach in Gegenrichtung. Offenbar löst der
Genuß von mehr Kohlenhydraten auch eine höhere Wasserspeicherung des
Körpers aus. Die heftigen Schwankungen sind also offenbar zwar (jedenfalls überwiegend) nur Wasser, aber damit muß ich die Hoffnungen auf ein Gewicht unter 90 Kilogramm zu Jahresbeginn 2022 natürlich begraben. Mit Glück werden es 92, vielleicht um die 93 Kilogramm oder sogar noch etwas mehr sein. Aber, bittschön, ausgerechnet im Dezember muß man ja auch nicht unbedingt weiter abnehmen. Neues Jahr, neues Glück - und ich verspreche mir vom kommenden Jahr in diesem Bereich ja immerhin einiges. Bis dahin ruhe ich mich jetzt aber erst einmal auf meinen Lorbeeren aus.
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Mittlerweile ist es entschieden, daß wir den Weihnachtsbesuch bei meiner Mutter dieses Jahr wie geplant machen werden, was ja zeitweise angesichts der ständig steigenden Inzidenzen und der Tatsache, daß sie erst im Januar ihren Booster-Termin hat, auf einmal doch wieder nicht mehr ganz selbstverständlich war. Wir werden lediglich die Bahnfahrt zu Heiligabend vermeiden, weil wir nicht sicher sind, wie voll die Züge dann sein werden; meine Schwester wird uns statt dessen von der S-Bahn-Endstation abholen.
Da meine Mutter mir am Telefon gestanden hat, daß sie überhaupt keine Lust hat, Weihnachtsgebäck zu machen, werde ich von meinen Vorräten mitbringen. Da ich dieses Jahr richtig viel gebacken habe, kommt mir das sogar gelegen. Ich mag das überwiegend relativ harte und trockene, aber dafür für meinen Geschmack etwas zu süße Weihnachtsgebäck nämlich eigentlich längst nicht so gerne wie Kuchen mit einem lockeren, duftigen Teig (tatsächlich bin ich generell noch nie besonders scharf auf Kekse gewesen, und vor fertig gekauften graust es mich geradezu), aber letztes Jahr habe ich ziemlich kurz vor den Feiertagen spontan angefangen, doch mal wieder welche zu backen, und weil mein Mann so begeistert davon war, habe ich damals beschlossen, dieses Jahr mal eine größere Auswahl von Sorten zu machen und ein bißchen herumzuprobieren, was davon meinen Geschmack am besten trifft.
Das habe ich dann auch gemacht, und das Ergebnis kann man auf dem Foto besichtigen. Es ist alles geschmacklich nicht übel, obwohl ich mehrmals für das Herausnehmen den optimalen Zeitpunkt verpaßt habe und/oder die Temperatureinstellung etwas zu hoch war und die Sache etwas dunkler als gewünscht herausgekommen ist.
Am besten schmecken mir die Walnußmakronen, obwohl auch die ein bißchen zu dunkel geworden sind, und zwar deshalb, weil sie etwas weniger süß sind, aber durch die Zugabe von Orangeat ein leicht fruchtiges Aroma haben. Ich hatte dieses Orangeat schon seit einem Jahr herumliegen und mich irgendwie nie an eine Verwendung herangetraut, das kommt mir jetzt ganz seltsam vor. Das sind einfach kandierte Orangen, in kleine Stücke geschnitten. Wenn einem das erst mal klar ist, fallen einem - jedenfalls mir - spontan hundert Möglichkeiten der Verwendung ein. Ich hatte das bloß mit steinharten Früchtebroten und vergleichbaren Dingen assoziiert, auf die ich noch nie so richtig scharf gewesen sein.
Auch der Lebkuchen ist gut geworden, obwohl ich bei dem irgendetwas Grundsätzliches falsch gemacht haben muß, weil der Teig sehr locker ausgefallen ist, was zwar eigentlich nicht so vorgesehen war, aber meinen Neigungen natürlich entgegenkommt. Die normalen Ausstecherle fände ich geschmacklich ein bißchen zu langweilig (süß hat mich für sich alleine genommen noch nie verlockt, und das ist leider die einzige Qualität, die solches Gebäck hat), aber mit ein bißchen Marmelade und Kuvertüre oder einem Zuckerguß aus Puderzucker und Zitronensaft lassen sie sich geschmacklich aufpeppen, und auf diese Weise esse ich sie auch ganz gerne. Generell schmecken mir die Ausstech-Plätzchen aus einem mit gemahlenen Nüssen kombinierten Teig erheblich besser, aber denen schadet ein Zucker- oder Kuvertüreguß auch nicht.
Zu meiner Überraschung schmeckt die Kombination aus diesem Zuckerguß UND darüber noch eine Schokoglasur aus 70prozentiger Moser-Roth-Schokolade absolut genial. Ich bin ja von Haus aus ein bißchen dekadent (und stolz darauf), aber darauf, Zuckerguß mit Schokolade zu kombinieren, wäre auch ich nie im Leben gekommen, wenn ich nicht am Ende meiner Schokoüberzugs-Aktion noch einen Rest geschmolzene Schokolade übriggehabt hätte, den ich mehr aus Verlegenheit, weil ich einfach nicht wußte, was ich sonst damit tun sollte, über einem Stück Lebkuchen auf dem Zuckerguß verteilt habe. Ob ich den Rest des Lebkuchens jetzt auch noch einmal zusätzlich mit Schokoglasur einbalsamieren sollte?
Zum Ausgleich habe ich am Samstag einen Teil des Weihnachtsgebäcks ohne Zucker und dafür mit einer Xylit-Erythrit-Stevia-Mischung gebacken, die - anders als Erythrit pur - geschmacklich auf Augenhöhe mit Zucker ist, da ich nach fünf Tagen Fasten wenigstens einen Tag lang kohlenhydratarm essen wollte, um keine Wadenkrämpfe oder andere Refeeding-Syndrom-Wirkungen zu riskieren. Damit mußte das Weihnachtsgebäck vom Wochenende davor erst mal liegenlassen, und so probierte ich ein paar weitere Rezepte aus, bei denen ich Zuckeraustauschstoffe statt Zucker verwendete und den Mehlanteil zugunsten von Nüssen reduzierte.
Tatsächlich habe ich diesmal auch wirklich nach fünf Tagen Fasten überhaupt keine Beschwerden gehabt, nachdem ich am Abend von Fastentag 5 zusätzlich zum Magnesium ein Päckchen Basenpulver eingenommen und mich am Tag danach kohlenhydratarm ernährt habe (Keto-Brötchen, das besagte Weihnachtsgebäck und abends ein köstlicher Keto-Döner). Damit ist klar, daß ich das bei Bedarf wieder einsetzen könnte, auch wenn ich bis auf weiteres noch keine konkreten entsprechenden Pläne habe. Gut möglich aber, daß ich später, im "Endspurt" nämlich, auch für fünftägige Fasteninterveralle noch einmal Verwendung haben werde.
Mein nächstes viertägiges Fastenintervall ist zum 17. Januar 2022 geplant. Bis dahin faste ich jede Woche zwei einzelne Tage, dabei schlängle ich mich elegant um die diversen Feiertage herum - und dann lasse ich mich überraschen, bei welchem Gewicht ich in drei Wochen, dem Tag vor meinem ersten EMS-Training, stehen werde.
Heute bin ich aber erst mal bei der Dekadenz geblieben, ich habe nämlich ein himmlisches Mancuso-Eis gekauft, das es heute abend als Nachtisch gab. Das gibt es immer vor Weihnachten bei Netto, und jedes Jahr kaufe ich davon mindestens zwei Gläser - und sollten sie sich endlich mal wieder dazu entschließen, das göttliche Eiercreme-Eis wieder anzubieten, das es vor zwei Jahren das erste und leider auch bis dato das letzte Mal gab, bin ich grimmig entschlossen, am ersten Verkaufstag über den Netto herzufallen und sämtliche Gläser dieser Sorte aufzukaufen, egal, wie viele sie davon in der Kühltruhe haben - wenn schon dekadent, dann mit aller Konsequenz.
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