Mein Gewicht heute früh: 92,3 Kilogramm - das hat meine Erwartungen deutlich übertroffen, nachdem die Waage mich gestern noch durch ein Gewicht von 93,4 Kilogramm - also kein neuer Tiefststand, sondern nur Erreichen des alten - frustriert hatte. Am fünften Fastentag in Folge noch einmal 1,1 Kilogramm Abnahme! Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet, zumal nach Abnahmen von nur 900 und 800 Gramm an den Tagen 3 und 4. Aber ich bin sicher, irgendwelche verzerrenden Faktoren waren da mit im Spiel. Die Waage lügt zwar nicht, aber sie erzählt auch nicht ganze Wahrheit - genauso wie die Wissenschaftler (jedenfalls die meisten, manche lügen ja wirklich, und zum Teil werden sie auch dabei erwischt). ;-)
Damit endet heute mein letztes langes Fastenintervall vor der "Sommerpause" mit einem höchst erfreulichen Ergebnis - und das hatte ich aus psychohygienischen Gründen auch gebraucht -, und ich bitte mir nun aber aus, daß ich über den Sommer auch möglichst selten oder am besten gar nie die 98 am ersten Fastentag der Woche nach dem langen Wochenende zu sehen bekomme, oder, noch besser, in der Regel nicht einmal die 97, sondern schon die 96 sehe.
So sieht mein Gewichtsverlauf seit dem Jahreshöchststand am 15. Februar nun aus:
Der Ausreißer nach oben vor dem Fastenintervall vor zwei Wochen, der in der Tabelle deutlich erkennbar ist, war übrigens keine Auswirkung meiner Fastenpause - ebenfalls in der Tabelle zu erkennen -, sondern krankheitsbedingt. Ich hatte auch zu Beginn der aktuellen Fastenintervalls mit einer Erkältung zu kämpfen, vielleicht hat das ja dazu geführt, daß das Gewicht so gar nicht runterwollte.
Ich glaube trotzdem nicht, daß ich jetzt regelmäßig auf fünftägige Fastenintervalle umsteigen werde, denn das werden mir in Summe sonst zu viele Fastentage. Aber punktuell eingesetzt ist das schon auch für die Zukunft eine weitere Option, vor allem dann, wenn ich mit einer Abnahme nach dem vierten Tag mal wirklich unzufrieden bin.
Letzten Sommer hatte ich schon einmal ein fünftägiges Fastenintervall und mich im Anschluß daran entschieden, künftig lieber nur vier Tage in Folge zu fasten. Ursache war, daß ich am fünften Tag leichte Schwindelanfälle bekam. Inzwischen weiß ich aber, daß diese Schwindelanfälle auch schon an Tag drei oder vier auftreten können (aber nicht müssen). Sie weisen auf den bevorstehenden Abmarsch meiner Darmflora in die Kanalisation hin, der dann meistens innerhalb der nächsten Stunde auch tatsächlich erfolgt, und danach sind auch die Schwindelanfälle weg. Der Schwindel ist also nichts, das mich weiter beunruhigen muß, obwohl ich wirklich gerne wüßte, wie der exakte Zusammenhang zum Geschehen in meinem Darm aussieht.
Den fünften Fastentag fand ich diesmal ganz unproblematisch, ich war sogar in einem Feinkostgeschäft, um mich für das heutige Fastenbrechen mit besonders gutem Essen zu versehen, das schon früher erwähnte französische Lädchen, in dem es göttlichen Käse und traumhafte Leberpasteten gibt. Diesmal ließ ich mich sogar dazu hinreißen, von der Foie Gras zu kaufen, weil ich das noch nie probiert habe, ich kenne das nur als etwas, das man aus ethischen Gründen niemals essen sollte. Das war schon für sich genommen ein guter Grund, es extra doch mal zu tun, um mich mal wieder so richtig dekadent fühlen zu können, wenn ich es schon einmal ungerufen direkt vor der Nase habe. Ob es die Sünde wirklich wert ist, werde ich nachher sehen, nachdem ich es probiert habe.
Außerdem fand ich die Zwiebeln, die dort angeboten wurden, ungewöhnlich und wollte auch die mal probieren.
Mein kleiner Einkauf beim Franzosen hat mich einen schlappen Fuffi gekostet. Aber nach fünf Tagen Fasten darf das ja auch mal sein, zumal ich festgestellt habe, daß ich in den letzten Monaten ungewöhnlich wenig - auch über fastenbedingten Minderbedarf hinaus - für Lebensmittel ausgegeben habe. Ich führe ja Haushaltsbuch, wenn ich auch nicht exakt aufschlüssle, sondern nur die Kontoabgänge grob nach Rubriken in einer Excel-Tabelle verzeichne. Da ich seit Corona vieles mit EC-Karte bezahle, aber auch beim Bargeld, das ich zuweilen abhebe, selten etwas anderes als Lebensmittel (nämlich für gewöhnlich auf dem Wochenmarkt) bezahle, läßt sich das relativ leicht eingrenzen. Ich komme, so gerechnet, auf ca. 370 Euro monatlich - das betrifft Lebensmittel, aber auch sonstige Einkäufe im Discounter, neben Alltagsbedarf wie Shampoo oder dergleichen durchaus manchmal auch ein Kleidungsstück oder ein Haushaltsartikel, und auch meine Flohmarktkäufe, die ich ja bar bezahlt habe, sind da mit enthalten.
Wenn man bedenkt, daß ich von diesem Geld mittlerweile 90 Prozent unserer Einkäufe für Alltagsbedarf bestritten habe (früher hat mein Mann viel häufiger eingekauft) und beim Einkaufen nicht auf den Cent schaue, sondern nach dem Lustprinzip einkaufe, finde ich meine Ausgaben schon verblüffend niedrig. Zumal meine ebenso teuren früheren Einkäufe im französischen Feinkostladen da ebenfalls schon mit drinstecken.
Wie wenig mir das Fasten ausmacht, zeigt sich auch daran, daß ich mich in den letzten Tagen so intensiv mit meinem Low-Carb-Experiment befaßt habe, das pünktlich zum 1. Oktober beginnen soll. Ich habe mich mit dem Kohlehydratgehalt verschiedener Lebensmittel befaßt und mir eine Art Positivliste erstellt, sowie die Rezepte aus meinem gewohnten Repertoire, die auf diese Weise unverändert oder mit leichten Modifikationen verwendet werden könne, und ich bin durch einschlägige Rezeptseiten gesurft, um Ideen für weiterer Rezepte zu finden. Dabei verfahre ich nach dem Prinzip: Möglichst wenige merkwürdige Ersatzstoffe und vorgefertigtes Zeugs. Ganz werde ich um Ersatzprodukte natürlich nicht herumkommen, vor allem werde ich wohl ein Brotrezept ausprobieren, in dem - sehr kohlehydratarme - Kartoffelfasern mitverwendet werden, von dem es heißt, daß es echten Brotgeschmack bietet. Und da ich bezweifle, daß ich acht Wochen lang kein Verlangen nach Süßem haben werde, werde ich in dieser Zeit das Erythrit verbrauchen, das ich im Vergleich mit echtem Zucker im ersten Versuch recht unbefriedigend fand, das aber andererseits einige der Nachteile nicht hat, die andere Alternativ-Süßungsmittel aufweisen. Außerdem habe ich es im Haus, jetzt muß es natürlich auch gegessen werden. ;-)
Ich denke außerdem darüber nach, mir eine Tabellenvorlage für die Nährstoffe im Essen zu erstellen und es doch noch einmal zu versuchen, das festzuhalten. Einmal hatte ich es ja schon mal probiert, das zu machen, fand es aber zu lusttötend und zeitraubend. Wenn ich das aber direkt beim Kochen mache und eine Vorlage habe, in der ich nur noch Mengen und Zahlen eintragen muß, müßte der Aufwand geringer sein. Wieviel ich von dem Gekochten gegessen habe, werde ich nicht exakt messen, sondern es nur schätzen. Hintergrund ist, daß es mir doch ein bißchen witzlos vorkommt, Low Carb zu essen, aber dann gar nicht zu wissen, wie viele Kohlehydrate es gewesen sind. Wenn ich das schon mache, werde ich natürlich auch die Kalorien mit festhalten. Und falls ich es wirklich mache, werde ich schon ein paar Wochen vor dem Low-Carb-Experiment damit beginnen, damit ich auch den Unterschied sehe.
Gestern war ich außerdem noch einmal in dem Ladengeschäft, in dem ich den Kakadu gekauft hatte. Dort hatte ich nämlich auch einen Pfau gesehen (unbemalt und ohne Beleuchtung, aber auch sehr hübsch). Die ganze Woche ging er mir nicht aus dem Kopf, und gestern hielt ich es nicht mehr aus und mußte nachschauen, ob er noch da war - er war ja wie der Kakadu ein Restbestand von einer Aktion, die schon Wochen hergwesen ist.
Er war noch da, der Pfau - eines von zwei Exemplaren -, und er war nunmehr sogar stark heruntergesetzt. Jetzt steht er auf meinem Balkon und sieht einfach grandios aus.
Die Sache hatte noch eine amüsante Zusatzpointe. Weil ich wegen all der Kakadus und Pfauen nun auf meinem Balkon weniger Platz für die Pflanzen habe, ging ich im Anschluß zu Obi - der ganz in der Nähe liegt -, um Balkonkästen zu kaufen, den zerlegten Pfau dabei in einer großen Stofftasche, aus der der Kopf deutlich herausragte. Als ich bezahlte, wollte die Kassiererin sich erst vergewissern, daß das ein "Fremdobjekt" war, und als sie den Kassenzettel sah, wurde sie ganz aufgeregt, bat mich, den Pfau einmal zusammenzusetzen, und meinte, so einen bräuchte sie unbedingt auch. Ich sagte ihr, daß mein Pfau das vorletzte Exemplar gewesen sei, und daraufhin entschied sie, daß sie gleich in der Mittagspause gehen wolle, um hoffentlich den letzten Pfau noch zu bekommen.
Was ich gestern außerdem noch gemacht habe: Ich bin unterwegs auch an meinem früheren EMS-Studio vorbeigekommen, das ich seit einem Jahr nicht betreten hatte, und habe dort einen Besuch gemacht, um mich zu erkundigen, welche Möglichkeiten es gibt, nur punktuell einige Wochen lang zu trainieren, ohne deshalb gleich in einem Jahresvertrag zu hängen. Ich habe mir nämlich überlegt, daß ich im Januar und Februar gerne sechs bis acht Wochen lang wieder trainieren möchte, und zwar, um zu sehen, ob das vielleicht die übliche Stagnation beim Gewicht in dieser Jahreszeit verhindern kann oder, wenn nicht, wenigstens die Körperform zusätzlich positiv beeinflußt.
Hintergrund ist, daß mir anläßlich einer Forumsdiskussion klargeworden ist, daß mir das EMS-Training zwar nichts bezogen auf das Abnehmen gebracht hat, aber sehr wohl der entscheidende Grund dafür gewesen sein kann, daß ich auch mit über 140 Kilogramm Lebendgewicht immer noch vergleichsweise fit gewesen bin. Andererseits ist mir aber nunmehr auch klarer denn je, daß sich mein Stoffwechsel anpaßt, wenn ich das dauerhaft mache, also will ich es punktuell einsetzen.
Der Herbst wäre dafür eigentlich ideal, aber wenn ich das parallel zu Low Carb mache, weiß ich hinterher nicht, welche Wirkung auf welche der beiden Veränderungen zurückzuführen ist. Also liegt es nahe, das ab Januar zu machen, denn mein Low-Carb-Experiment will ich nicht verschieben, dafür habe ich mich gedanklich schon viel zu viel damit auseinandergesetzt.
Es stellte sich heraus, daß ich dafür ein Monatsabo eingehen muß, das ich schon zwei Wochen später wieder kündigen muß, um den Vertrag nach zwei Monaten beenden zu können. Aber warum eigentlich nicht? Mein früherer Trainer war richtig glücklich, mich zu sehen, und konnte gar nicht mehr damit aufhören, sich darüber zu wundern, wie viel schlanker ich geworden bin, obwohl ich ihm gestehen mußte, daß ich in Kilos gar nicht so viel weniger drauf habe wie letzten Sommer (aber trotzdem weiß ich, daß das nicht reine Schmeichelei gewesen ist, denn das Maßband zeigt mir schon einige Zentimeter weniger an und auch an der Kleidung merke ich, daß ich jedenfalls schlanker aussehe). Ich nehme an, Corona hat sein Geschäft gewaltig strapaziert, und bestimmt sind ihm auch viele Kunden abgesprungen. Meine frühere regelmäßige Trainingspartnerin ist allerdings noch mit dabei, und natürlich werde ich zusehen, daß ich mich wieder mit ihr zusammenspannen lasse, falls das möglich sein sollte.
So, und jetzt muß ich wieder in die Küche, der Briegelteig wartet auf mich, und um 12 Uhr sollten sie fertig sein. Einen Kuchen habe ich bereits gebacken (einen Blechkuchen mit Marmelade und Erdnußbutter, ein Rezept, auf das ich vor einiger Zeit in meiner Zeitung stieß und von dem ich seither richtig begeistert bin: einfach, aber lecker, und die Kombination mit Erdnußbutter kommt super - das kann ich vielleicht auch irgendwie in Richtung Low Carb variieren).
Normalerweise lese ich Blogbeiträge noch einmal durch, damit die Zahl der Tippfehler sich in Grenzen hält, heute reicht mir die Zeit aber nicht, also hiermit meine Bitte um Nachsicht! ;-)
Hallo,
AntwortenLöschenum die Nährstoffe alle zu erfassen gibt es prima Programme, die auch Ernährungsprofis nutzen , da gibt es auch ein paar die kostenlos sind, weil sie nicht mehr supportet werden. Für den privaten gebrauch aber alle mal gut, die beruhen fast immer auf dem Bundeslebensmittelschlüssel, und man kann auch immer noch zusätzliche Lebensmittel selbst eingeben. Nur noch Mengen eingeben ( egal ob geschätzt oder gewogen ;) ) . Und man weiss wieviel Kohlenhydrate, Kalorien aber auch wieviel Vitamin C oder Eisen man zu sich genommen hat ( auch mal ganz spannend am Anfang). Allerdings stehen bei den Kohlenhydraten dann alle , auch die, die nicht verstoffwechselt werden, sondern als Ballaststoff den Weg in die Kläranlage antreten ;)
Hallo Vera,
Löschendanke für diesen Tipp, allerdings würde das mein Problem, daß es so nerv- und lusttötend ist, beim Kochen jede einzelne Zutat abzuwiegen, auch dann nicht lösen, wenn ich kein Smartphoneverweigerer wäre, also in der Küche komplett analog unterwegs bin. Es wird wohl auf handschriftliche Listen hinauslaufen, die ich dann in meinen Rechner hacke, wenn ich Zeit und Lust darauf habe.
Gruß, Perditax