Mittwoch, 21. Juli 2021

Auf Pippi Langstrumpfs Spuren: Perditax als Sachensucherin

Mein Gewicht heute früh nach zwei von vier Fastentagen: 95,1 Kilogramm - 300 Gramm weniger als zum selben Zeitpunkt vor zwei Wochen. Trotzdem bin ich ein bißchen enttäuscht. Vor der "Sommerpause" möchte ich die 93 Kilogramm unbedingt noch unterschreiten, und das wird nur mit viel Glück noch klappen, denn es hatte bislang Seltenheitswert, daß ich an den letzten beiden Fastentagen eines langen Fastenintervalls mehr als 2 Kilogramm minus zu verzeichnen hatte. Ich denke deshalb darüber nach, ausnahmsweise noch einen fünften Fastentag anzuhängen, denn nahe genug werde ich an diese Schallmauer schon herankommen, um sie bis Samstagfrüh doch noch kleinzukriegen.

Die Sommerpause wird natürlich keine wirkliche Fastenpause werden, nur die langen Fastenintervalle in den Spätschichtwochen meines Mannes lasse ich ausfallen. Weil der Urlaub meines Mannes so ungeschickt liegt, komme ich damit auf volle fünf Wochen ohne langes Fastenintervall, fast genauso lange wie letzten Sommer. Das paßt mir dieses Jahr so wenig in den Kram, daß ich mich nicht wie letztes Jahr auf zwei Fastentage die Woche beschränken will, sondern - wie ich das ja vor den langen Fastenintervallen jahrelang gemacht habe - entschlossen habe, vorübergehend wieder auf wöchentlichen Wechsel zwischen zwei und drei Tagen pro Woche (Dienstag und Donnerstag/Montag, Mittwoch, Freitag) umzusteigen. Mal sehen, wie sich das auswirkt. Ab und zu eine Abwechslung in den Fastenrhythmus einbauen, ist ja auch nicht verkehrt. Das nächste lange Fastenintervall nach dem aktuellen beginnt dann jedenfalls erst am 30. August und reicht schon in den September hinein, und dann dauert es auch nicht mehr lange bis zu meinem Low-Carb-Experiment und der spannenden Frage, ob das geeignet ist, meine Herbstzunahme zu verhindern. 

Seit heute funktioniert mein Telefon endlich wieder. Mehr als drei Wochen hat es gedauert, bis die unwettergeschädigte Verteilerstation repariert wurde. Das hat mich ganz schön zermürbt, zeitweise dachte ich sogar über eine fristlose Kündigung bei meinem Telefonanbieter nach, vor allem, als die mir die Monatsrechnung geschickt haben. Wieso soll ich den vollen Preis bezahlen, wenn ich keine Leistung in Anspruch nehmen kann? Aber letztlich haben mich die zu erwartenden zusätzlichen Komplikationen abgeschreckt. Schon eine reguläre Kündigung und Wechsel des Anbieters hat bei mir noch nie auf Anhieb geklappt. Trotzdem gehe ich gerade mit dem Gedanken schwanger, im März nächstes Jahr, wenn mein Vertrag ausläuft, Vodafone zu verlassen und vielleicht zu 1&1 zu gehen, bei denen der Service angeblich besser sein soll.

Nun gut, das muß ich ja zum Glück nicht heute entscheiden. 

***

Schon als Kind konnte ich mich mit Pippi Langstrumpf und dabei besonders mit dem Kapitel "Pippi als Sachensucherin" sehr gut identifizieren. Ich gehe bekanntlich ja gerne auf Flohmärkte und komme immer mit einigen haarsträubenden Irrsinnskäufen nach Hause, die zu nichts gut sind, mich aber glücklich machen. Meine ersten beiden Flohmärkte des Jahres habe ich inzwischen hinter mir, von denen einer richtig toll war, aber der zweite ein ziemlicher Reinfall. Samstag in einer Woche sollen dann die Hofflohmärkte starten; wollen wir hoffen, daß es wirklich dabei bleibt, da die Inzidenzen gerade wieder in die Höhe gehen.

Das eigentliche Highlight dieses Jahr war bislang aber ein Sperrmüllfund. Auf dem Weg zum Einkaufen sah ich in einer Sperrmüllhalde nämlich dies hier: 

Ich fand dieses Tischchen so hübsch, daß ich mir vornahm, es mit heimzunehmen, falls es auf dem Rückweg immer noch dastünde. Und es stand noch da. Allerdings wurde die Sperrmüllhalde gerade von zwei jungen Männern in einen Transporter geladen. Huch, dachte ich. Also doch kein Sperrmüll? Ich sprach die beiden an und es stellte sich heraus, daß es sich um Entrümpler handelte, die die gesamte Ladung lediglich zur Entsorgung bringen wollte. Sie hatten keine Einwände dagegen, daß ich den kleinen Tisch mitnahm, obwohl der eine noch meinte, aufgearbeitet könne er sogar richtig was wert sein.

So weit hatte ich gar nicht gedacht. Ich fand ihn einfach nur hübsch; hübsch genug, um ihn heimzuschleppen (was mit zwei vollen Einkaufstaschen keine Kleinigkeit war). Daheim konsultierte ich dann Tante Google und stellte fest: Das muß tatsächlich ein antikes Stück sein. Ich fand nämlich heraus, daß es sich um einen sogenannten "Drum table" handelt, ein Möbelstück, das in England erfunden wurde, aber bis heute angeboten wird. 

Die vier Löwenfüße und die Rollen kommen allerdings bei den heute angebotenen Modellen nicht vor, ich fand nur ein Gegenstück, und das wurde als Antiquität zu einem irrsinnigen Preis angeboten (allerdings natürlich in weit weniger ramponiertem Zustand).

Was ich auch sehr schick finde, sind die beiden Schubladen.

Der kleine Tisch wurde offenbar bei den Vorbesitzern als Abstelltisch für Blumenvasen oder ähnliches genutzt. Mein Mann ist aber ganz optimistisch, die Nutzungsspuren beseitigen zu können. Er denkt sogar darüber nach, ihn mit Schellack aufzuarbeiten. 

Der enttäuschende Flohmarkt war letzten Samstag, aber witzigerweise fand ich, als ich enttäuscht auf dem Heimweg war, im Schaufenster eines Ladengeschäfts diesen hübschen Kakadu ...

... und war so hingerissen, daß ich ihn spontan kaufte. Erst hinterher stellte ich fest, daß er eine Solarbeleuchtung enthält, die sich nur einschaltet, wenn es dunkel genug ist. Außerdem stellte sich heraus, daß dieses Objekt eigentlich nirgends mehr erhältlich ist, sondern vor drei Wochen Aktionsartikel in der betreffenden Ladenkette gewesen war. Vermutlich ist der hübsche Kerl nur aus Versehen noch im Schaufenster gestanden.

Jetzt habe ich also einen beleuchteten Kakadu auf dem Balkon zwischen meinen Pflanzen. Ich fürchte nur, die Meisen haben Angst vor ihm bekommen, jedenfalls habe ich in den letzten Tagen keine mehr an meinen Meisenknödeln gesehen. :-(

Ein echter Flohmarktfund vom Samstag davor sind dagegen diese beiden Federskizzen:


Den Namen und den exakten Ort konnte ich nicht entziffern, aber das muß irgendein Tempel auf Bali sein und stammt von 1975. Wer mag das gezeichnet haben und was machte er auf Bali? Das war ja noch die Zeit, in der Asien kein Pauschaltouristengebiet war, sondern Tourismus eher in Form von kiffenden Hippies in klapprigen VW-Bussen stattfand. Ob der Künstler so ein Hippie gewesen ist? Wie mag es die Bilder auf den Flohmarkt verschlagen haben?

Vielleicht versuche ich noch, Näheres heraufzufinden, aber eigentlich reicht es mir schon, daß die beiden Bilder mich ins Träumen und Herumspekulieren bringen können. Vor allem sollte ich mich wohl nach Rahmen umschauen, in denen sie besser als in den Passepartouts zur Geltung kommen.

Zum Ende meines langen Fastenintervalls werde ich bestimmt noch einen Blogartikel schreiben, mal sehen, ob das doch schon am Freitag oder erst am Samstag sein wird.



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