Montag, 20. Juli 2020

Zweitbeste Ergebnisse beim Freistil-Experimentieren

Mein Gewicht heute morgen: 100,5 Kilogramm. Ich hoffe, die dreistelligen Zahlen sind NACH diesem Fastenintervall, also ab Freitag, endgültig Geschichte. Das tröstet mich auch darüber hinweg, daß ich letzte Woche am Montag mit 100,4 und am Mittwoch mit exakt 100 Kilogramm in den Fastentag gegangen bin.

Die letzten vier Wochen Fasten sahen bei mir folgendermaßen aus:
 

Insgesamt dreimal bin ich in den letzten 21 Tagen doch wieder über die 100 geditscht. Das hatte ich mir doch ein bißchen anders vorgestellt, vor allem ärgert mich der Schlenker nach oben ganz zum Schluß. Natürlich war mir aber klar, daß ich in dem fünftägigen Fastenintervall nicht wirklich 6,7 Kilogramm "abgenommen", also: Fett und zugehörige "fettfreie Masse" (vor allem überschüssige Haut und Bindegewebe) abgebaut hatte. Meine Schätzung, wie hoch der realistische Wert der Abnahme sein könnte, liegt bei 200 Gramm pro Fastentag, also ein Kilogramm in fünf Tagen. Vom Rest ist das meiste Wasser, aber auch der Magen-Darm-Inhalt dürfte ungefähr ein Kilogramm hin oder her ausgemacht haben.

Daß ich in der darauffolgenden Woche keine Entwicklung sehen würde, damit habe ich gerechnet, weil sich natürlich erst einmal mein Wasserhaushalt wieder normalisieren mußte. Aber ab Mitte der zweiten Woche nach dem 5-Tage-Fasten dachte ich eigentlich, den Beginn einer Entwicklung nach unten zu sehen, denn jeder Fastentag bringt ja eine kleine Abnahme, auch wenn sie wegen der gegenläufigen Entwicklung durch Wasser und Magen/Darm-Bereich zunächst nicht auf der Waage zu erkennen ist und an Eßtagen vielleicht auch ein kleinere Wiederzunahme gegengerechnet werden muß.

Die Entwicklung der zweiten Woche hat sich in der dritten Woche allerdings nicht fortgesetzt. Über die Gründe dafür kann ich nur spekulieren. Vielleicht lag es einfach am Wetter. Auffällig war, daß ich letzte Woche überdurchschnittlich hohe Ausschläge sowohl beim Abnehmen als auch beim Zunehmen zu verzeichnen hatte. Meine Abnahme ist normalerweise immer am ersten Fastentag der Woche am höchsten, diesmal hatte ich aber nach dem Mittwoch mit 2,5 Kilogramm die höchste Abnahme und auch am Freitag nahm ich mit 2,2, Kilo stärker ab als am Montag. Das war schon eine ungewöhnlicher Abweichung vom bislang Erlebten; ich kann mich nicht erinnern, so etwas schon einmal gehabt zu haben. Typisch waren bei Wochen mit drei Fastentagen in den letzten Monaten eine Abnahme von um die 2 Kilogramm am Montag und am Mittwoch sowie am Freitag dann nur noch zwischen 1,5 und 1,8 Kilogramm.

Es ist aber durchaus möglich, daß mein Wasserhaushalt immer noch zu weit vom Normalzustand entfernt war undmein Gewicht volle drei Wochen lang beeinflußt hat. Daß ich in den letzten drei Wochen ja immer drei Fastentage im Wechsel mit Eßtagen hatte und über das Wochenende nur zwei Tage normal gegessen habe, war von mir so kalkuliert, weil ich damit zu verhindern hoffte, noch einmal wieder über 100 Kilogramm zu kommen (was mir mit nur einem weiteren Eßtag nach dem ersten Wochende unter Garantie gleich im Anschluß an das lange Fastenintervall passiert wäre). Ich hatte allerdings darauf spekuliert, daß die Abnahme von dreimal drei Fastentagen ausreichend sein könnte, um am Ende der drei Wochen nicht wieder über diesen Wert zu gelangen.

Ganz geklappt hat das nicht, aber immerhin starte ich heute mit 1,3 Kilogramm weniger in das viertägige Fasten als vor vier Wochen in das fünftägige, habe also augenscheinlich zu dem großen Erfolg der fünftägigen Fastenwoche eine bescheidene zusätzliche Gewichtsabnahme in den letzten drei Wochen zu verzeichnen.

Gar zu gerne wüßte ich, was sich beim Zu- und Abnehmen alles in meinem Körper abspielt und welche Faktoren dabei jeweils maßgeblich für das tatsächliche Ergebnis sind - ich würde dieses Ergebnis nämlich gerne mit höherer Treffsicherheit voraussagen können, anstatt so häufig weit daneben zu liegen. Daß die Wissenschaft mir keine vernünftigen Antworten auf solche Fragen geben kann und somit auch nicht auf die wichtige Frage, was ich sinnvollerweise tun sollte, um das bestmögliche Ergebnis zu bekommen, damit habe ich mich im Prinzip aber abgefunden. Ich werde halt weiter experimentieren und mich mit zweitbesten Ergebnissen zufriedengeben müssen. 

Was ich mir in diesem Zusammenhang gerade überlege, ist, die dreitägigen Fastenwochen wieder durch zweitägige zu ersetzen, aber dafür jede vierte Woche ein viertägiges Fastenintervall einzuschieben. Damit wäre ich wieder, wie zu der Zeit, bevor ich mit mehrtägigen Fastenintervallen experimentierte, bei grob gesagt zehn Fastentagen pro Monat (präziser gesagt: pro 28-Tage-Intervall), während ich jetzt, wenn ich kontinuierlich drei Tage die Woche faste, zwölf hätte, und wenn ich dies einmal monatlich mit einem viertägigen Fasten verbinden würde, wären es sogar 13, was beinahe schon "jeden zweiten Tag" entspricht, und das finde ich eigentlich zu viel. Ich vermute nämlich, es würde zu einer unguten Anpassung meines Stoffwechsels führen, und das will ich schon vermeiden.

Idealerweise stagniert mein Gewicht mit einem Rhythmus 2-2-2-4 Fastentage immer drei Wochen lang - also weder eine nennenswerte Zu- noch Abnahme -, aber durch das lange Fastenintervall kommt es in der vierten Woche zu einer deutlichen Abnahme von, wenn ich Glück habe, um ein Kilogramm herum. Der Vorteil, den dieser Rhythmus hätte, wäre, daß die wasserbedingten Ausschläge - jedenfalls in den drei Wochen mit wenig Fastentagen - nicht mehr ganz so heftig ausfallen würden. Falls mich das Ergebnis doch nicht überzeugt, kann ich ja in der Spätschichtwoche meines Mannes aus den zwei Fastentagen doch wieder drei machen, womit ich dann elf Fastentage pro Monat hätte. Eine durchschnittliche Abnahme von einem Kilogramm möchte ich schon gerne wieder erzielen, und ich hoffe, auf diese Weise wird das möglich sein.

Ob und wenn ja wann ich mich darauf umstelle, entscheide ich nächste Woche. Erst einmal muß ich natürlich sehen, welche Wirkung ich mit dem langen Fastenintervall in dieser Woche erziele, und dann kommt es natürlich auch darauf an, ob ich damit riskieren würde, wieder über 100 zu geraten, was ich jetzt wirklich auf gar keinen Fall noch einmal erleben will. Nächste Woche werde ich alleine schon deshalb in jedem Fall am Montag fasten, und von meinem Gewicht am Dienstag früh nächste Woche hängt es dann wohl ab, ob ich entscheide, am Mittwoch (plus dann außerdem noch am Freitag) oder doch erst wieder am Donnerstag zu fasten.

Theoretisch müßte die Wirkung dieser neuen Einteilung besser sein, obwohl sie weniger Fastentage umfaßt, als ich sie jetzt habe. Aber theoretisch hätte ich auch mit einer besseren Wirkung regelmäßiger dreitägiger Fastenwochen rechnen müssen, und die erkenne ich auf der Waage jedenfalls nicht. Ich werde es aber nie herausfinden, welche Wirkung es tatsächlich haben wird, es sei denn, ich schaue mir an, was in Wirklichkeit passiert, wenn ich es wirklich mache.

Nachtrag: Ich hatte gerade Gelegenheit mich mal wieder über die sogenannten Qualitätsmedien und die sogenannten Experten zu ärgern, auf die sie sich berufen. Und wieder fällt mir dabei der Herr Professor Hauner unangenehm auf, aber daneben bekam ich auch Gelegenheit, Berthold Koletzko von der Ludwig-Maximilians-Universität München mit auf die Liste der "gemeingefährlichen Experten" zu setzen, die ich nicht einmal nach der Uhrzeit fragen würde, geschweige denn, von ihnen einen gesundheitlichen Rat einzuholen.

Nulldiät entspricht Fasten, und für gesunde Erwachsene ist es ganz ungefährlich, auch wenn ein einmaliges zwanzigtägiges Fastenintervall natürlich keine dauerhafte Gewichtsabnahme mit sich bringt. Daß erst nach vier Tagen Fasten Fett abgebaut werde, ist blanker Unsinn; wäre das so, hätte ich bis zum meinem fünftägigen Fastenintervall, also mit über drei Jahren Intervallfasten, überhaupt kein Fett verloren haben dürfen. Wahrscheinlich meinen die Herren Hauner und Koletzko dann wohl, daß ich 46,5 Kilogramm Muskeln verloren hätte.Woher auch immer ich die vor drei Jahren gehabt haben sollte.

Daß man sieben Tage lang Kopfschmerzen habe, ebenfalls (manche Leute entwickeln anfangs Kopfschmerzen, aber sieben Tage dürften die Ausnahme sein, und viele andere, zum Beispiel ich, haben beim Fasten noch nie Kopfschmerzen gehabt). Und was die Gallensteine betrifft: Dieses Risiko hat man bei jeder Form der Gewichtsabnahme, unter anderem wird auch bei der von Professor Hauner so begeistert empfohlenen Magenverkleinerung meistens als Folge eine Gallen-OP notwendig, zusätzlich zur ersten OP sowie den meistens ebenfalls notwendigen kosmetischen Eingriffen zur Wiederstraffung der Haut, die beim Fasten nicht notwendig wird. Unter diesen Operationen ist die Gallen-OP die bei weitem harmloseste.





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