Montag, 27. April 2020

Mehrtägiges Fasten und komplizierteres Einkaufen

Mein Gewicht heute morgen zu Beginn eines dreitägigen Fastenintervalls: 103,6 Kilogramm. Ein klarer Fall von "Na ja", aber so schlecht auch wieder nicht. Meine fastenfreie Woche zu Ostern hat mich diesmal wirklich ein Stückchen zurückgeworfen, zu meinem Verdruß lag ich letzte Woche sogar bei knapp über 105 Kilogramm, aber das erwies sich als ein einmaliger Ausreißer nach oben. Meistens hatte ich meinen fastenfreien Wochen in den Vorjahren mehr Bewegung als üblich, etwa weil wir im Urlaub waren und viel unterwegs, weil ich wandern war oder letzten Sommer bei der Küchenrenovierung geschuftet habe. Diesmal war Shutdown. Vielleicht lag es ja daran.

Da paßt es mir jedenfalls gut in den Kram, daß mein Mann die nächsten drei Wochen lang Spätschicht schieben muß, denn jetzt will ich natürlich schleunigst wieder runter in den zweistelligen Bereich.

Das dreitägige Fastenintervall diese Woche hatte ich schon länger geplant, weil am Freitag Feiertag ist und ich die drei Fastentage damit zwischen Montag und Donnerstag verteilen mußte. Aber am Donnerstag will ich auf den Wochenmarkt und auch sonst noch ein paar Einkäufe für das verlängerte Wochenende erledigen, und so etwas mache ich nur in Notfällen, wenn ich faste. Da mir der Zeitraum Montag bis Mittwoch für das Fasten zur Verfügung steht, besteht aber kein Notfall.

Neu sind jetzt aber meine Pläne für die drei darauffolgenden Wochen, denn ich plane jetzt eine Serie von insgesamt fünf zweitägigen Fastenintervallen: In den beiden nächsten Wochen jeweils zweimal zwei, immer Montag/Dienstag und Donnerstag/Freitag, und dann hänge ich in der darauffolgenden Frühschichtwoche meines Mannes noch einmal den Montag/Dienstag dran, weil ja am Donnerstag schon wieder ein Feiertag ist. Mal sehen, bei welchem Gewicht ich dann stehe. Diese Woche habe ich nach meinem Fastenintervall zwar vier Tage, an denen ich normal esse, aber im Anschluß daran ab kommendem Montag 16 Tage lang im Wechsel immer nur einen oder zwei Eßtage zwischen den Fastentagen. Das sollte eigentlich schon eine deutlichere Wirkung zeigen.Welche Wirkung es haben wird, daß ich anschließend fünf Tage lang esse, werde ich ja sehen. Sollte sie mir nicht gefallen, kann ich ja in der Woche danach noch einmal vier Tage fasten, bevor ich wieder in meinen normalen Fastenrhythmus wechsle.

Schon komisch, wie alltäglich die mehrtägigen Fastenintervalle mittlerweile für mich geworden sind. Anfangs hatte ich gar nicht vorgehabt, so etwas besonders häufig zu machen, obwohl ich es von Beginn an nicht schwierig fand. Inzwischen mache ich es doch recht häufig. Das hat auch damit zu tun, daß es dieses Frühjahr nicht mehr so richtig vorwärts gehen will mit der Abnahme. Aber länger als drei Tage am Stück will ich das - jedenfalls einstweilen - nicht machen, weil ich annehme, daß sich irgendwann der Stoffwechsel verlangsamt und ich damit vielleicht meine weitere Abnahme mittelfristig noch schwieriger mache.

Schwieriger wird es in nächster Zeit mit dem Einkaufen. Ich muß nämlich neuerdings echt aufpassen, daß ich nicht zu viel einkaufe. Gestern entdeckte ich im Gemüsefach meines Kühlschranks eine übersehene Gurke, die bereits den Weg alles Irdischen angetreten hatte und die ich deshalb nur noch wegschmeißen konnte. So was ärgert mich. Eigentlich achte ich immer sehr darauf, daß mir Lebensmittel nicht kaputtgehen, aber mit dem Fasten und jetzt mit unseren Bestellungen zum Wohle der lokalen Gastronomie ist das nicht immer ganz einfach zu koordinieren, vor allem, weil mein Mann mir manchmal auch querschießt und mir mit eigenen Einkäufen das eine oder andere an Essenplänen über den Haufen wirft.

Gestern habe ich auch Essen im Restaurant bestellt, ein ganz ausgezeichnetes Schweinefilet mit Champignonrahmsoße. Die liefern ihr Essen zwar auch, und manchmal machen wir davon Gebrauch, aber gestern habe ich die Gelegenheit für einen kleinen Spaziergang genutzt und es selber abgeholt. Den Rückweg bin ich dann durch die Fußgängerzone zur Straßenbahnhaltestelle gelaufen und habe unterwegs mein komplettes Kleingeld an Straßenmusiker verteilt; die sind ja, was ihre Einnahmen betrifft, auch Corona-geschädigt. So großzügig bin ich in normalen Zeiten nicht, da muß mir schon ein Künstler besonders positiv auffallen, daß ich den Geldbeutel aufmache. An der Haltestelle fiel mir dann ein, daß ich ja eine Fahrkarte kaufen mußte, und kurz dachte ich, daß mir jetzt womöglich gerade dieses Kleingeld fehlen werde, aber zum Glück hatte ich auch noch einen Zehn-Euro-Schein. Mit der Straßenbahn bin ich dann zwei Haltestellen weiter gefahren als eigentlich nötig, weil ich von dort aus ebenfalls einen schönen Spazierweg für die Reststrecke nach Hause hatte.

Da wir ab heute Maskenpflicht in den Öffis und in Läden haben, aber mein Mann es unangenehm findet, Masken zu tragen, die am Ohr befestigt werden, habe ich einige alte Schals und Halstücher in ausreichend breite Streifen geschnitten, die lang genug sind, um sie hinter dem Kopf verknoten zu können, und diese Art von Behelfsmasken gestern erst einmal selbst ausprobiert. Das funktionierte ganz gut: Bevor ich aus dem Haus ging, habe ich das Teil längs gefaltet, damit es zweilagig ist, angelegt und die Enden hinter dem Kopf verknotet, dann habe ich es runtergezogen und im Freien wie ein Halstuch getragen. Immer, wenn ich Innenräume oder eine Bahn betreten habe, zog ich es mir wieder über die Nase, und daheim warf ich es gleich in den Wäschekorb.

Ich habe für meinen Mann ca. ein halbes Dutzend davon und für mich drei oder vier, weil ich ja nicht täglich öffentliche Verkehrsmittel nutzen muß.

Anfangs habe ich sehr damit gehadert, daß wir nun verpflichtend zum Tragen eines Hilfsmittels verdonnert werden, das man momentan in keinem Laden finden kann. Ich fand, man hätte das ruhig auf freiwilliger Basis kombiniert mit einer Empfehlung belassen können, auch wenn es dann vielleicht nur die Hälfte der Leute gewesen wäre, die dieser Empfehlung folgen. Aber inzwischen finde ich es gar nicht mehr so schlecht. Man merkt nämlich schon, daß die Leute lässiger werden, was die Abstände betrifft, und in der Fußgängerzone war auch wieder deutlich mehr los. Ich kann die Sorge der Experten verstehen, daß sich damit die Infektionszahlen wieder erhöhen könnten. Asiatische Länder, in denen Masken schon wegen der Luftverschmutzung schon länger üblich sind, von Taiwan über Südkorea bis Vietnam, sind bei Corona auffallend glimpflicher als Europa weggekommen. Ob der entscheidende Faktor dabei die Masken waren, weiß ich nicht, aber wenn ja, sollten sie auch bei uns diese Wirkung haben. Ich hoffe also darauf, daß sich in zwei Wochen herausstellen wird, daß die Infektionszahlen (dieser berüchtigte R0-Wert, der unter 1 bleiben muß, wenn die Zahl der aktiven Infektionen zurückgehen soll) sich trotz der Lockerungen nicht erhöht haben, weil zum Ausgleich nun bei sehr viel mehr Kontakten der Schutz durch die Masken besteht. Das ist vor allem bei Kontakten in geschlossenen Räumen von Bedeutung, weil es den Anschein hat, als würde man sich dort schneller als im Freien infizieren.







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