Mein Gewicht heute früh zu Beginn des letzten langen Fastenintervalls dieses Jahr: 77,8 Kilogramm. Ein bißchen enttäuschend, aber die zwei Kilo plus im Vergleich zu vor zwei Wochen liegen im Rahmen des Erwartbaren - zumal ich gestern abend Chili con Carne gemacht habe und die roten Bohnen noch in meinem Magen-Darm-Trakt Cha-Cha-Cha tanzen. Enttäuscht war ich außerdem schon von den 75,8 zu Beginn des langen Fastenintervalls direkt zum Abschluß der Low-Carb-Phase. Mal sehen, wo ich am Freitag gelandet sein werde. Die nächste Woche läutet ja die Feiertagssaison ein, und drei Wochen lang geht fastentechnisch nicht sonderlich viel. Wenn ich in vier Wochen das lange Fastenintervall vor Beginn der zweiten Low-Carb-Phase des Winters anfange, hoffe ich, ebenfalls ungefähr das heutige Gewicht auf die Waage zu bringen. Wohin mich das bis Ende Februar bringen wird, das werde ich dann sehen. Falls es mich nicht zufriedenstellt, werde ich es eben noch einmal mit einem Endspurt versuchen.
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Frauen unter 50 erkranken in den letzten drei Jahrzehnten immer häufiger an Brustkrebs, das ergibt sich aus immer mehr einschlägigen Untersuchungen und auf mindestens eine davon bin ich bereits irgendwo früher ausführlicher eingegangen, deshalb hier nur der zugehörige Medienbericht, der aber immerhin die betreffenden Links zu den Studien enthält.
Brustkrebserkrankungen bei jüngeren Frauen sind außerdem auffallend häufiger aggressive Varianten und häufiger "invasiv", so der Bericht. Na, verstanden, was dieser letzte Begriff bedeutet? Ein vielleicht etwas peinliches Geständnis: Ich kapierte es zunächst nicht. Eine kurze Google-Recherche belehrte mich aber, daß damit gemeint sei: Es ist schlicht ein "echter" Krebs im Gegensatz zu einer Krebsvorstufe. Ich weiß ja, daß es diese Vorstufen gibt, und sicherlich ist der Begriff auch fachlich korrekt - ich bin bloß kein Fachmann -, aber ich bin mir ziemlich sicher, daß diese Begrifflichkeit den typischen ahnungslosen Leser doppelt so bedrohlich klingt wie einfach nur "Krebs". War das der Autorin nicht bewußt oder machte sie das mit Absicht? Es entspricht ja dem Zeitgeist, pausenlos Ängste aller Art wissentlich zu schüren, und das ärgert mich praktisch jeden Tag bei einem anderen Thema. Angesichts dessen ist es kein Wunder, wenn jüngere und leichter zu beeindruckende Menschen immer mehr mit Depressionen zu kämpfen haben.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß Ärzte das Schüren von Ängsten ebenfalls als Stilmittel nutzen, und dabei ist es wohl mindestens zum Teil nur vorgeschoben, wenn sie glauben, der Schock werde heilsame Verhaltensänderingen auslösen. Dagmar Stöckle, die Journalistin aus meinem letzten Beitrag, wurde in jeder ihrer Abnehm-Dokus geschockt und änderte ihr Verhalten, nur verhalf ihr das trotzdem nicht zu einer dauerhaften Gewichtsreduktion, und irgendwie scheint das ihren Arzt im Adipositaszentrum auch gar nicht zu überraschen. Warum er ihr trotzdem jedes Mal in etwa dieselben Diät-und-Bewegung-Programme verordnet, kann dann eigentlich nicht so erklärt werden, daß er ernsthaft an einen Erfolg glauben würde. Irgendwie muß es Ärzte auch befriedigen - oder wenigstens ihren Frust verringern -, ihren Patienten ordentlich eins reinwürgen zu können, mindestens dann, wenn sie glauben, sie seien selbst mitschuldig an ihrer Krankheit. Das gilt dann natürlich auch für Krebs, denn die Präventionsratschläge dafür sind denjenigen gegen Adipositas ja gar nicht so unähnlich.
Patienten, bei denen sich "nur" eine Krebsvorstufe gezeigt hat, kann man, quasi als Bonus, zusätzlich zu den "echten" Krebspatienten in dieselbe Sorte Existenzangst versetzen, die auch eine "echte" Krebsdiagnose immer auslöst. Irgendwie erinnern mich die Krebsvorstufen deshalb an die Sache mit Prädiabetes, der plötzlich den "echten" Diabetes auch zu einer subjektiv viel schlimmeren Sache gemacht hat, als er es vorher gewesen ist. Vielleicht ist es ja doch ein Vorurteil von mir, aber ich kann mir nicht helfen: Meiner Meinung nach befriedigt es viele Ärzte tatsächlich insgeheim, bei ihren Patienten Angst auszulösen, jedenfalls bei denjenigen, denen sie unterstellen, selbst an ihrer Krankheit schuld zu sein. Wenige sind dabei so unverblümt wie der Arzt in diesem Fall oder der unverschämte Bereitschaftsarzt, der letzten Herbst notfallmäßig zu meinem Mann kam. Die Mediziner des Jahres 2025 sind in dieser Hinsicht so rückständig wie Pädagogen im finstersten neunzehnten Jahrhundert.
Aber ich schweife ab. Back to topic.
Natürlich sind Krebsvorstufen und Prädiabetes trotzdem ernst zu nehmen. Aber was genau daran so alarmierend sein soll, wenn Brustkrebserkrankungen in Altersgruppen, in denen noch kein Mensch, auch Ärzte nicht, ernsthaft mit einer solchen Diagnose rechnet, erst nach dem Vorstufen-Stadium entdeckt werden, hat sich mir zugegebenermaßen nicht erschlossen. Vorstufen werden bei diesen Altersgruppen ja allenfalls als "Beifang" zufällig - und deshalb nur selten - gefunden, wenn eigentlich etwas anderes gesucht wird. Ein Knoten in der Brust, den eine Patientin oder ihr Arzt bereits ertasten kann und der natürlich bedeutet, daß das Vorstufenstadium bereits überschritten wurde, ist für gewöhnlich das erste, das auffällt. Selbstverständlich sind die allermeisten Krebsdiagnosen in jüngeren Altersgruppen also die von "invasivem" Brustkrebs. Was denn sonst? Alarmierend ist es aber in der Tat, daß diese Diagnosen in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich mehr geworden sind, und das gemeinerweise in Altersgruppen, in denen sie trotzdem immer noch Ausnahmefälle darstellen und damit die Frage nach Früherkennungs-, aber auch Präventionsmaßnahmen kniffelig machen.
Wer Krebs bei unter 40jähigen als Folge von irgendwelchem Fehlverhalten deutet, der tut den Betroffenen damit nämlich fast sicher Unrecht. Man muß diesem Fehlverhalten, wo es besteht, meiner Meinung nach schon die üblichen vier, fünf Jahrzehnte Zeit geben, um ernsthaft dem sündigen Patienten eine Mitschuld an seinem Krebs in die Schuhe schieben zu wollen. Es müßte für diese Altersgruppe generell eine Unschuldsvermutung gelten, egal ob und wieviel sie rauchen, saufen und fressen. Wenn in so einem Alter Krebs auftritt, müssen ganz einfach Faktoren hauptverantwortlich dafür sein, die von dem Patienten nicht beeeinflußt werden konnten, das gilt für die sportlichen Gesundköstler wie auch für die übergewichtigen Couch-Potatos - und natürlich auch für alle, die weder das eine noch das andere sind, sondern, wie fast jeder, irgendein Mittelding dazwischen.
Interessant fand ich in der verlinkten Tabelle aus einer der Studien aus dem Artikel, daß HER2-positive Brustkrebserkrankungen - also "mein" Krebs - nicht nur bei besonders jungen Patienten, sondern bei allen Altersgruppen auffallend deutlich häufiger geworden sind (am stärksten bei den unter 50- und den über 75jährigen), während der hormonelle in fast allen Altersgruppen leicht zurückging. Bei triple-negativ gab es in den Altersgruppen zwischen 40 und 75 Rückgänge, bei den Jüngeren und Älteren Anstiege, die aber im Vergleich zu HER2-positiv recht gering ausfielen. Das Seltsame ist, daß im Medienbericht auf diese unterschiedlichen Entwicklungen bei den verschiedenen Arten von Brustkrebs überhaupt nicht eingegangen wurde, obwohl das die auffälligste Entwicklung gewesen ist. Daß es HER2-positiv überhaupt gibt, wird im Artikel sogar nicht einmal erwähnt.
Der Artikel erschien in Österreich, und dort beginnt die Kernzielgruppe für das Screening nicht wie bei uns mit 50, sondern mit 45, empfohlen wird es aber bereits mit 40 Jahren. Damit ist es natürlich klar, daß eine Ausweitung in noch jüngere Altersgruppen nicht sinnvoll sein kann und nach anderen Wegen gesucht werden müßte, bestimmte Risikogruppen jüngeren Alters gezielter für Früherkennungsmaßnahmen auszuwählen. Es gibt mit dem Screening als eine solche Früherkennungsmaßnahme aber ein Problem, das gegen diesen Lösungsvorschlag spricht. "Sprintkrebs" (meine Bezeichnung für das, was im Artikel als "besonders aggressiver Krebs" vorkommt) ist natürlich besonders häufig das, was Hanna Heikenwälder, über die ich kürzlich schrieb, als "Intervallkrebs" bezeichnet, also Tumore, die nach einem Screening ohne Befund noch vor der nächsten regulären Screening-Mammografie auf andere Weise entdeckt werden. Intervallkrebs ist auch gar nicht so selten. Sogar in den USA, wo nicht alle zwei Jahre, sondern jährlich gescreent wird, macht er immerhin 15 % aller Brustkrebserkrankungen aus.
Es wird aber noch problematischer: Mindestens 40 Prozent aller Intervallkrebse waren Diagnosen in den fortgeschritteneren Stadien 2 bis 4. Eigentlich wird ja immer gerne so getan, als wäre eine Brustkrebs-Diagnose im fortgeschritteneren Stadium eine Sache, die hauptsächlich bei Screeningerverweigerern zu erwarten wäre. Das Screening dient ja dazu, möglichst viele Tumore in einem frühen Stadium zu finden. Ich habe mal recherchiert und fand diese Aufstellung aus Niedersachsen, genauer gesagt, der Screening-Regionen Hannover und Niedersachsen-Nordwest, mit 285.634 anspruchsberechtigten Frauen im (deutschen) Screeningalter zwischen 50 und 69 Jahren. In einem entsprechenden Zeitraum traten 1115 Brustkrebsfälle auf, verteilt auf 562, die beim Screening entdeckt wurden, 417 bei Nichtteilnehmerinnen am Screening sowie 136 Intervallkrebsen. 698 Krebsfällen von Screeningteilnehmerinnen stehen also nur 417 von Nichtteilnehmerinnen gegenüber, obwohl jede der beiden Gruppen ungefähr die Hälfte der Teilnahmeberechtigten ausmachte. Auch hier waren bei den Intervallkrebsen HER2-positiv sowie triple-negativ etwa doppelt so häufig vertreten wie bei den durch das Screening gefundenen.
Wenn bei jüngeren Frauen der Anteil der Sprintkrebse - bei gleichzeitig viel niedrigerer Gesamtzahl der Krebsfälle als bei den älteren - deutlich höher sein sollte, stellt sich die Frage, inwiefern das Screenen von wirklichen oder vermeintlichen Risikogruppen ihnen viel bringen soll. Schleichkrebse (also langsam wachsende Tumore, tpyischerweise eher hormonaktiv) sind die Art von Brustkrebs, bei denen Screening am nützlichsten ist, und der ganze Ansatz beim Screening beruht ja auf einer Annahme, die nur auf die Schleichkrebse zutrifft: daß so ein Krebs nämlich langsam und gemächlich wächst und durch die regelmäßig alle zwei Jahre stattfindenden Mammographien deshalb gefunden werden kann, solange er noch klein und leichter zu bekämpfen ist. Sprintkrebse findet man auf diese Weise wegen ihres schnellen Wachstums aber augenscheinlich nur dann in einem frühen Stadium, wenn der Zeitpunkt zufällig besonders günstig liegt. Deshalb fände ich das obligatorische Abtasten der Brust beim Frauenarzt eigentlich ausreichend, wenn es um Altersgruppen außerhalb des Screening-Alters geht, bei denen mit enormem Aufwand sowieso nur sehr wenige Krebsverdachtsfälle gefunden werden könnten. Damit der Krebs auch in diesen Altersgruppen wenigstens gefunden wird, bevor er streut, wäre es vor allem wichtig, für die Wichtigkeit der Tastuntersuchung ein Bewußtsein zu wecken. Vielleicht könnte man sich zur Abwechslung ja dazu entschließen, dies nicht mit einer gruseligen Drohkulisse zu verknüpfen, sondern mit einer positiven Botschaft, nämlich der, daß gerade diese Sprinter im Fall von Brustkrebs keineswegs ein Todesurteil sind, sondern richtig gute Heilungschancen haben. Man muß ihnen nur rechtzeitig ein Bein stellen.
Eine Ausweitung des Screenings finde ich auch deshalb problematisch, weil Überdiagnosen - dies dürfte vor allem die Krebsvorstufen betreffen - auch ein in Fachkreisen kontrovers diskutiertes Phänomen sind, das dazu führt, daß das Screening auch der derzeit gescreenten Altersgruppen auch von manchen Fachleuten kritisch gesehen wird. Es ist ja allgemein bekannt - oder könnte jedenfalls allgemein bekannt sein -, daß die Gesamtzahl der Brustkrebsfälle durch das Screening nicht sank, sondern dauerhaft höher blieb, als sie vor dem Beginn des Screenens im Jahr 2005 gewesen war.
Farbcode:
Blau: Stadium 0 (Krebsvorstufe), Grün: Stadium 1, Gelb: Stadium 2, Rot: Stadium 3 und 4
Aus Gründen, die sich mir nicht erschließen, wurden die Stadien 3 und 4 nicht einzeln ausgewiesen - obwohl doch das Stadium 4 dasjenige ist, das man am allerdringendsten vermeiden wollen sollte, weil es eine qualitative Veränderung der Erkrankung und nach wie vor erheblich schlechtere Überlebenschancen bedeutet. Wie man sieht, gab es bei diesen beiden zusammengefaßten spätesten Stadien in der Screening-Altersgruppe einen Rückgang, der allerdings längst nicht so deutlich ausgefallen ist wie der drastische Anstieg bei den Frühstadien 0 und 1 und außerdem nur geringfügig unter dem Wert von um das Jahr 2000 herum liegt. Unter dem Strich waren zehn Jahre nach Einführung des Screenings etwa 80 Brustkrebsfälle pro 100.000 Frauen der Altersgruppe im Jahr mehr zu verzeichnen als zwanzig Jahre zuvor, und davon waren nur etwa die Hälfte Vorstufen, und die andere Hälfte bestand aus "invasivem" Brustkrebs. Das sind eine ganze Menge zusätzliche Behandlungen, und auch wenn die Überlebensaussichten viel besser als zwanzig Jahre davor sind, wird m. E. zu wenig darüber gesprochen, was das eigentlich zu bedeuten hat. Sollte das Stadium 4 aber deutlicher als 3 zurückgegangen sein, wäre das m. E. ein stichhaltiges Kriterium, um den Nutzen von Screenings einzusehen.
Der Sinn des Screenings kann nicht damit begründet werden, daß damit Krebs in Stadium 1 anstelle Stadium 2 gefunden wird, denn das ist, wie man sieht, gar nicht der Fall, da ja das Stadium 2 ungefähr ebenso häufig geblieben ist wie im Anfangsjahr der Grafik. Der Sinn kann aber darin liegen, zu verhindern, daß Brustkrebs so spät gefunden wird, daß die Aussichten auf erfolgreiche Behandlung dramatisch schlechter werden. Deshalb finde ich es merkwürdig, daß das Stadium 4, auf das dies weit stärker als auf 3 zutrifft, nicht extra ausgewiesen wurde. Dieser Faktor wäre es auch, der es m. E. als einziges rechtfertigen könnte, daß seit der Einführung des Screenings die Gesamtzahl der Brustkrebs-Diagnosen dauerhaft so stark gestiegen ist. Denn das kann eigentlich ja fast nur bedeuten, daß beim Screening auch eine relativ große Zahl von Fällen (vermutlich überwiegend im Bereich der Krebs-Vorstufen) erfaßt und behandelt werden, die, wären sie unentdeckt geblieben, auch ohne Behandlung nicht zu einem späteren Krankheitsausbruch geführt hätten. Unglücklicherweise kann niemand vorhersagen, welche gefundenen Vorstufen einem den Gefallen tun werden, sich von alleine wieder in Wohlgefallen aufzulösen (laut Link in der nächsten Zeile müßten das immerhin zwei Drittel sein), also bleibt nichts weiter übrig, als sie alle gemäß den aktuellen Leitlinien zu behandeln, was, sagen wir es mal so, auch wenn es eine "Light-Version" der normalen Brustkrebs-Therapie ist, nur einen begrenzten Spaßfaktor hat. Sollte Thomas Seyfried recht mit seinen Warnungen vor Bestrahlung haben, dann ginge man damit aber sogar zusätzliche Risiken ein.
Mit diesen Überdiagnosen könnte man sich viel besser abfinden, wenn für Krebsvorstufen optional als Behandlungsvariante "Beobachten plus Einsatz therapeutischer Ketose", entweder in Eigenverantwortung der Patientin und/oder durch Fachleute begleitet, angeboten würde, natürlich mit der Maßgabe, daß genau beobachtet und, sofern erforderlich, auf der Stelle reagiert wird. Ob dieses Mittel die üblichen Operationen und Bestrahlungen vielleicht mittelfristig mehrheitlich oder sogar ganz überflüssig machen kann, ließe sich mit einem so geringen Risiko für die Patientinnen herausfinden, daß möglicherweise das Risiko durch die Leitlinienbehandlung sogar etwas höher ausfällt. Es ist ein echter Jammer, daß der Feldzug gewisser Professorinnen mit Sachverständigenstatus mit dem Ziel, Ketose als Mittel in der Onkologie möglichst dauerhaft zu unterbinden, bislang so erfolgreich gewesen ist und die Berührungsängste von Onkologen deshalb so groß sind.
Aber zurück zu den Intervallkrebsen bei Patientinnen, die das Screening-Alter noch nicht erreicht haben, womit für den Fall Österreich Patientinnen unter 40 gemeint sind. Auf die Schnelle habe ich nur die Inzidenz nach Altersgruppen für Deutschland gefunden, aber in Österreich wird es nicht viel anders aussehen:
Pro 100.000 Gescreente würde man also für die Altersgruppe 35-39 Jahre maximal um die 50 Brustkrebsfälle aufspüren können - minus die Intervallkrebse, die aber gerade in dieser Altersgruppe einen höheren Anteil an allen Fällen ausmachen dürften, da ja aggressive Tumore in ihr häufiger sind.
Ehrlich gesagt wüßte ich sowieso nicht, wie man solche Risikogruppen aus dieser Altersgruppe herausfiltern sollte. Dafür müßte man erst einmal herausfinden, was sie miteinander gemeinsam haben. Die Autorin wußte das augenscheinlich nicht, sonst hätte sie nicht den ganzen kalten Kaffee mit den üblichen Risikofaktoren vorgebracht, denen landläufig immer ein Einfluß auf Krebs jedweder Art nachgesagt wird. In dieser Altersgruppe ergibt das aber gar keinen Sinn - siehe meine Erläuterungen zur Frage, ob der Lebensstil für Krebsfälle bei jungen Leuten hauptverantwortlich sein kann, weiter oben.
Wie sehr die aufgezählten Risikofaktoren nur ein stumpfsinniges Daherbeten von Faktoren sind, von denen die Autorin zu glauben scheint, mit ihnen können man niemals völlig falsch liegen, zeigt, daß auch das Rauchen mit aufgezählt wird. Rauchen, mal ganz langsam zum Mitmeißeln, mag vielleicht furchtbar böse sein und damit ein tauglicher Verdächtiger für jede Krankheit eines Rauchers sowie seiner Ehegattin, seiner Kinder und Kindeskinder, von Fußpilz aufwärts. Aber für einen Anstieg an Sprint-Brustkrebsen in Frankreich (dies war Inhalt eines Links im Medienbericht) kann er zum Beispiel nicht verantwortlich sein. Warum nicht? Weil auch die Französinnen immer seltener rauchen, also die Zahl der Raucherinnen nicht angestiegen, sondern zurückgegangen ist. Wenn ein Zusammenhang bestehen würde, dann müßte er genau andersherum ausfallen, das heißt also, der Rückgang beim Rauchen hätte für den Anstieg beim Brustkrebs mitverantwortlich gemacht werden können. Allerdings bin ich der Meinung, ein Zusammenhang zwischen Rauchen und Brustkrebs besteht ohnehin nicht in erwähnenswertem Umfang und wird immer nur an den Haaren herbeigezogen.

Eigentlich ist es aber wirklich wichtig, darüber zu sprechen, daß Brustkrebs bei jüngeren Frauen häufiger wird - nach einer Quelle hat sich die Zahl in den letzten dreißig Jahren verdoppelt -, und die Gründe dafür zu suchen. Daß die Sprintkrebse dabei besonders häufig vertreten sind und außerdem ständig noch häufiger werden, läßt darauf schließen, daß im Lauf der letzten dreißig Jahre irgendwelche Krebsauslöser häufiger geworden oder vielleicht auch ganz neu hinzugekommen sein könnten, die speziell diese aggressiven Varianten auslösen, nicht die gemütlicheren Schleichkrebse. Es wäre auch wirklich wichtig, diese Ursachen herausfinden zu wollen und nicht dauernd die langweiligen alten Arien vom bösen Rauchen, Saufen, Fressen und Faulenzen abzusingen, wie das ja immer am bequemsten ist, weil man auf diese Weise den Patientinnen die Schuld an ihrem Krebs in die Schuhe schieben kann. Auf diese Art funktioniert Wahrheitsfindung generell nicht, aber in der Wissenschaft schon gleich dreimal nicht.
Trägheit und Völlerei zählen traditionell zu den sieben Todsünden. Eine Bezichtigung aus diesem Themenkreis in Verbindung mit Krebs ist niemals wertneutral, sondern immer auch eine Schuldzuweisung. Die Annahme, daß diese Anstiege beim Brustkrebs unter jüngeren Frauen genauso herbeigesündigt wurden, wie das auch den alterstypischeren Krebspatienten nachgesagt wird, halte ich für reine Denkfaulheit.
Der Autorin Karin Kirchmayr, ihres Zeichens Wissenschaftsjournalistin, und so ganz jung ist sie auch nicht mehr, sollte man ihr eine gewisse Erfahrung unterstellen. An einer solchen Meßlatte gemessen fand ich den Artikel ziemlich schlecht: nicht besonders gut recherchiert, aber auch nach allgemeiner Logik mangelhaft durchdacht. Die Autorin hat wahrscheinlich mit Brustkrebs vorher noch keine persönlicheren Berührungspunkte gehabt und offenbar gar nicht gemerkt, daß das, was sie schreibt, teils unlogisch oder in sich widersprüchlich ist.
Die Ursachenforschung für die zunehmende Häufigkeit speziell von Sprintkrebs bei Frauen vor Beginn des Screening-Alters wurde im Artikel etwa kurioserweise ausgerechnet mit Risikofaktoren in Verbindung gebracht, die der Mitverantwortung bei hormonaktivem Brustkrebs verdächtigt werden, obwohl die ja kaum dafür verantwortlich sein können, wenn hormonnegative Brustkrebsarten häufiger geworden sind. Darüber, daß die Medikamente, mit denen man "Schleichkrebs"-Varianten behandelt, bei HER2-positiv nicht eingesetzt werden können, wie das in dem Artikel merkwürdigerweise problematisiert wurde, braucht man auch keine Tränen vergießen. Das Problem bei Sprintkrebsen besteht nicht in schlechteren Therapiemöglichkeiten, im Gegenteil. Hat man einen solchen gefunden, bevor er Zeit zum Metastasieren hatte, dann sind die Überlebensprognosen ja mindestens bei HER2-positiv (bei triple-negativ wird noch nicht lange genug mit Immuntherapie gearbeitet, um das sicher sagen zu können) längst besser als beim Schleichkrebs, und man hat die Behandlung, sofern er außerdem hormonnegativ ist, noch dazu ein paar Jahre früher abgeschlossen. Kam das Übel nicht innerhalb der ersten drei Jahre zurück, hat man außerdem nach aktuellen Behandlungsleitlinien ein dauerhaft niedrigeres Risiko auf Wiederkehr des Krebses als die hormonpositiven Leidensgenossinnen. Irgendwo im Blog hatte ich dazu schon eine Grafik gepostet, aber die finde ich gerade auf die Schnelle nicht.
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Drei Jahre ist meine OP noch nicht her. Heute vor drei Jahren befand ich mich noch in der EC-Phase meiner Chemotherapie, aber daß ich damals keine Zukunftspläne verfolgte, hatte mehr damit zu tun, daß eine Chemo auch immer ein anspruchsvolles Beschäftigungsprogramm ist, das in meinem Fall noch dazu nicht durch eine Krankschreibung abgefedert wurde. Nebenbei beschäftigte ich mich außerdem intensiv mit der Frage, wer mein Feind überhaupt ist und wie ich sinnvollerweise vorgehe, um ihm für immer den Garaus zu machen. Aber zwischen meiner OP im April 2023 und der Entdeckung unseres Traumhäuschens verging nur knapp über ein Jahr, und das fanden wir natürlich nur, weil ich auch während der Chemo nie aufgehört hatte, mit einem Auge den einschlägigen Immobilienmarkt zu verfolgen - ohne daß ich allerdings damit gerechnet hätte, das perfekte Objekt zu finden. Noch dazu so schnell. Ich wollte nur ein Gefühl für den Markt behalten. Aber wie das Leben manchmal so spielt, es fand uns, unser Häusle, und hat unser Leben total umgekrempelt. Und das war auch gut so. :-)
Perfekt an dem Haus ist auch, daß wir einerseits mit nur wenig Renovierungsarbeit alles hatten, um dort zu wohnen, andererseits aber noch sehr viele Gestaltungsspielräume, die uns noch jahrelang beschäftigt halten werden. Vor allem im Garten, aber auch im Bereich der energetischen Sanierung. Eigentlich hatten wir ja schon dieses Jahr unsere ersten Experimente mit einem Balkonkraftwerk starten wollen, mit denen wir vor allem erst mal ein Gefühl für das Mögliche und das Unrealistische bekommen wollen. Aber es zeigte sich, daß andere Dinge vordringlicher waren und wir den Zeitaufwand für unsere Vorhaben zu optimistisch eingeschätzt hatten. Zum Glück haben wir ja Zeit.
Vor ein paar Tagen habe ich mich dazu hinreißen lassen, mich auf Bluesky mit kontroversen Ansichten zum Wärmepumpen-Hype unbeliebt zu machen - wobei es mir dabei weniger um die Wärmepumpe als solche ging, sondern um den Hype als solchen. Es wurde nicht gerne vernommen, daß ich diesen Hype mit einem früheren verglich, nämlich dem um die Pellet-Heizung, die vor etwa zwanzig Jahren als das ökologische Nonplusultra galt. Mir hat das schon damals nicht so recht eingeleuchtet, weil ich mir nicht vorstellen konnte, daß man das Heizmaterial für mehr als eine relativ kleine Nische problemlos und kostengünstig beschaffen können sollte. Und, richtig: Das Heizmaterial verteuerte sich im Lauf der Zeit erheblich. Ich habe mal nachgelinst: Im Vergleich mit unseren Gaskosten wäre es vermutlich bei einem Haus wie unserem sogar teurer. Bei einem Effizienzhaus läge es ein wenig günstiger, aber in Relation zu den Kosten, die die energetische Sanierung plus Anschaffung der Heizung bedeuten, wäre man trotzdem nicht auf seine Kosten gekommen. Das habe ich gleich geahnt. Was damals aber noch niemand ahnen konnte, ist, in welchen schlechten Ruf das Heizen mit Holz und Holzpellets trotz der schadstoffmindernden Vorschriften für die zugehörigen Schornsteine so schnell geraten würde. Wer sich damals von dem Hype anstecken lassen hat, der muß sich heute von geifernden Eiferern als Umweltsau beschimpfen lassen. Obwohl man damals glauben sollte - und viele das auch geglaubt hatten -, zu den Speerspitzen des fortschrittlichen und klimafreundlichen Heizens zu gehören.
Die geifernden Eiferer von heute wider die Holzheizungen sind natürlich viel zu selbstgerecht, um wahrhaben zu können, daß sie vor zwanzig Jahren genauso geifernd auf diejenigen losgegangen wären, die es wagten, irgendwelche Einwände gegen die damals angesagte Heizungsumstellung vorzubringen. Die Konstante in all den wechselnden Umwelt-, Klima und Energiesparmoden sind nämlich die Eiferer. Vor zwanzig Jahren war es die Pelletheizung, vor 15 das Einpacken des Hauses in Styropor, vor zehn die Solaranlagen auf dem Dach und heute ist es die Wärmepumpe. Und wieder werden die zugehörigen Fanatiker unweigerlich hysterisch, wenn man irgendwelche Einwände äußert oder nicht auf der Stelle die maximal mögliche Lösung anschaffen will.
Mit den Wärmepumpen habe ich dabei aber viel weniger grundsätzliche Probleme als mit der Pelletheizung: Mir ist die Investition eben zu groß, um sie im Blindflug nur im Vertrauen auf die Vertrauenswürdigkeit und Kompetenz des Einbaubetriebs vornehmen zu wollen. Im Moment wird damit zu gut verdient, um nicht befürchten zu müssen, daß die Beratung dann nullachtfünfzehn, also nicht den Bedürfnissen unseres Haushalts entsprechend, und die Einbauqualität suboptimal sein würde. Wir bleiben für unser Haus bis auf weiteres lieber bei der kleinen Lösung Split-Klimaanlage plus Balkonkraftwerk. Wenn wir zwei, drei Jahre Erfahrungswerte mit beidem haben, sehen wir es ja, ob wir eine größere Lösung haben wollen, wie sie ausfallen und wie groß sie werden soll. Ich finde nämlich nicht, daß "So groß wie möglich" die richtige Antwort wäre. Ich möchte die Sache lieber "so groß wie nötig".
"Nötig" definiere ich für mich selbst so, daß ich jederzeit über genügend selbsterzeugten Strom verfügen will, daß mich das "notfallautark" macht. Will heißen: Ich möchte im Fall eines längeren Stromausfalls einige wichtige Stromverbraucher mit selbsterzeugtem Strom am Laufen halten können. Das wären etwa Kühlschrank und Gefriertruhe, Telefon, Radio und in gewissem Umfang Internetzugang. Ach ja, und mindestens einen Raum möchte ich angemessen warm bekommen können. Es wäre angesichts des Holzstapels bei uns im Garten durchaus nachdenkenswert, sich dafür, falls die Stromausbeute nicht überzeugend für diese Aufgabe ausfallen sollte, doch noch einen Holzofen zuzulegen.
Für mich war es schon immer eine völlig reizlose Vorstellung, mit einer Photovoltaikanlage Strom zu erzeugen, nur um ihn ins Netz einzuspeisen. Den Strom, den ich erzeuge, will ich auch selbst verbrauchen. Ich kaufe doch keine Solaranlage, um anderen Leuten ihren Strom liefern zu dürfen, noch dazu zu einem Verkaufspreis, der nur einen Bruchteil meiner eigenen Stromkosten ausmacht, während die anderen Leute wiederum genausoviel wie ich dafür bezahlen müssen. Die Differenz fließt an deren Stromversorger, der irgendwie mit meinem Stromversorger - der von mir zum Schleuderpreis mit Strom versorgt worden ist -, ausmauschelt, wie beide den Differenzbetrag, den sie dem Verbraucher abgeknöpft haben, unter sich aufteilen. Was genau soll ich als der Stromerzeuger daran eigentlich attraktiv finden? Mir ist das schon über den Horizont gegangen, als ich als Bewohnerin einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus sowieso noch keine Möglichkeit hatte, eigenen Strom zu erzeugen, und so verfolgte ich auch einschlägige Förderdebatten mehr oder weniger mit Unverständnis.
So wenig ich von der Kompetenz unserer aktuellen Wirtschaftsministerin also halten mag, aber den einen Kritikpunkt an ihren Weichenstellungen kann ich deshalb nicht so ganz nachvollziehen, nämlich den zur Abschaffung der festen Einspeisevergütung für Solaranlagen. Wer ist denn so bekloppt, nach wie vor scharf auf diese lächerlichen acht Cent pro Kilowattstunde zu sein? Wer Strom erzeugt, ist auf die Abnahme seines Stroms nur angewiesen, wenn er nicht über Batteriespeicher verfügt. Die haben sich deutlich verbilligt und es wird angenommen, daß das Sinken der Preise noch nicht beendet ist.
Die Abschaffung der Einspeisevergütung erzeugt also einen Anreiz, in Batteriespeicher zu investieren und den Eigenverbrauch damit zu optimieren. Unter dem Strich werden Privathaushalte von dieser Veränderung höchstwahrscheinlich profitieren.
In die falsche Richtung dagegen zielt die Entlastung von privaten Gaskunden einerseits bei Verzicht auf die Entlastung von privaten Stromkunden andererseits. Heizen mit Gas billiger zu machen, während heizen auf Strombasis durch Wärmepumpen teuer bleibt, führt natürlich dazu, daß der Anreiz zum Wechseln sich verringert. Die Frage ist allerdings, wieviel das im Moment überhaupt noch ausmacht, jedenfalls in den immer häufiger werdenden Fällen, in denen das Heizen mit Strom mit der Stromerzeugung durch Solaranlagen kombiniert werden kann. Es kann aber sein, daß in diesem Bereich längst der Point of no Return erreicht wurde und sich niemand von ausbleibenden Anreizen mehr davon abhalten läßt.
Was mich wirklich gefreut hat, ist, daß ein Startup aus Heilbronn jüngst eine Etagen-Wärmepumpe entwickelt und gerade eben, tatsächlich erst in den letzten Tagen, auf den Markt gebracht hat, die eine Gas-Etagenheizung in einem Mehrfamilienhaus für eine einzelne Wohnung ersetzen kann und auch von der Größe her in etwa der einer Therme entsprich. Auch dann, wenn man seinen Strom nicht selbst erzeugt und die aktuell üblichen Strompreise bezahlt, heizt man mit ihr nach Angaben des Herstellers auch in Altbauwohnungen etwa 20 % preisgünstiger als mit einer Gasheizung. Das ist die erste mir bekannte Lösung, die eine echte Chance hat, sich als Ersatz für eine defekte Gastherme in einer Wohnung mit Etagenheizung durchzusetzen, weil tatsächlich nur die Therme ersetzt und ein einzelnes Außengerät angebracht werden muß. Vorausgesetzt natürlich, das Gerät hält, was die Entwickler von ihm versprechen.
Die Sache hat aber einen Haken: Damit sich so etwas durchsetzen kann, müßte die Pflicht zum Umstieg auf Zentralheizung abgeschafft werden, die im Moment allen WEGs droht, wenn eine Gas-Therme im Haus durch eine neue ersetzt wird. Damit schwebt das Damoklesschwert einer kostspieligen Fehlinvestition natürlich auch über den Häuptern derer, die sich eine solche Etagen-Wärmepumpe anschaffen. Falls die aktuelle Bundesregierung also mehr vorhaben sollte, als das GEG (Gebäudeenergiegesetz) lediglich in GMG (Gebäudemodernisierungsgesetz) umzubenennen, fände ich es verdienstvoll, wenn sie die Umstellungspflicht auf Zentralheizung streichen würde, und wäre bereit, ihr im Gegenzug ein paar Klöpse in anderen Bereichen zu verzeihen. Ich habe nämlich in zwei meiner Wohnungen schon recht betagte Thermen stehen. Falls eine davon den Geist aufgibt, muß ich meinen Mietern rasch einen Ersatz beschaffen. Egal ob Gastherme oder Etagen-Wärmepumpe, das kostet einen Haufen Geld. Deshalb werde ich die beiden alten Thermen so lange in Betrieb halten, wie es irgend möglich ist, solange die Zentralheizungspflicht nach einer Thermen-Neuanschaffung in einer der Wohnungen automatisch greift, falls nicht zwei Drittel der Miteigentümer dagegen stimmen.
Diese absurde Forderung einer Grundgesetz-Änderungsmehrheit, wenn man als WEG Etagenheizungs-Lösungen beibehalten will, ist geistesverwandt mit der Widerspruchslösung bei der Organspende: Sie zielt darauf ab, eine unter normalen Voraussetzungen nicht durchsetzbare, weil unattraktive Lösung durchzudrücken, indem sie die Dümmsten, die Schlechtinformiertesten und natürlich vor allem die am schlechtesten Verwalteten unter den WEGs mit faulen Tricks dazu bringt, sie nicht zu verhindern, weil einem die Konsequenzen nicht bewußt sind. Ich mochte Robert Habeck, aber mit diesem Teil des GEG blieb er erstens unter seinem eigenen Anspruch und hat außerdem wirksam dafür gesorgt, daß speziell WEGs im Zweifelsfall lieber gar nichts machen als irgendwas an ihren aktuellen Heizungen zu ändern. Die vielen Gasetagenheizungen, die immer noch verkauft werden, sind in der Regel Ersatzkäufe für defekte Thermen in Mehrfamilienhäusern mit Etagenheizung. Das wird hauptsächlich von denen gemacht, denen schlicht nichts anderes übrigbleibt, weil man eine Wohnung ja nicht ganz ohne Heizung lassen kann.
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Nach dem Ende der Low-Carb-Phase haben wir die ganze Woche lang wunderbar und carblastig gespeist, aber mein Weihnachtsgebäck habe ich auch dieses Jahr, wie das gute Tradition hat, in der Low-Carb-Version gebacken. Auch den Rest meines Quittensafts habe ich in Low Carb in Gelee verarbeitet, und davon ist noch eine Menge übrig für die nächste Low-Carb-Phase, und es wird mir dann gute Dienste leisten, denn es schmeckt ausgezeichnet. Wo die Low-Carb-Version aber gar nicht funktioniert hat, das war das Quittenbrot. Gestern habe ich endlich wieder eine "normale" Version gemacht, ebenfalls für Weihnachten, und siehe da: Es wurde genauso köstlich wie beim ersten Mal. Zwei Anläufe mit Gelier-Birkenzucker hatten dagegen ein ziemlich enttäuschendes Ergebnis. Also weiß ich das jetzt auch, daß ich das gar nicht mehr anfangen muß, weil es sowieso nicht klappt.
Gestern habe ich außerdem das erste Mal Chilis aus dem eigenen Garten - die bis vor kurzem unter dem Dach neben der Therme zum Trocknen aufgehängt waren - fürs Essen verwendet. Ganz vorsichtig freilich, denn die Pflanzen waren von meiner Schwester, die aber keine Ahnung hatte, was für einen Schärfegrad wir zu erwarten hatten - und es gibt Varianten, die können einem das Essen komplett ungenießbar machen, wenn man unvorsichtig dosiert. Es stellte sich heraus, daß ich nicht ganz so vorsichtig hätte sein müssen, wie ich war, und ich würzte dann noch einmal mit etwas mehr Chili nach, aber jetzt weiß ich für die Zukunft, wie ich dosieren muß. Die Schärfe der Chilis entwickelte sich langsam, erreichte auf ihrem Höhepunkt eine Intensität, die knapp unterhalb der Grenze zum Unangenehmen blieb, und sorgte noch eine ganze Weile nach dem Ende der Mahlzeit für ein wohliges Wärmegefühl, das aus dem Bauch heraufstieg. Ich glaube, mit diesen Chilis kann ich mich anfreunden. Das ist gut so, denn ich will demnächst mal ein Rezept von meiner Oma aus ihrer serbischen Heimatregion ausprobieren, das ziemlich scharf sein muß, wenn es stilecht werden soll.
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