Mein Gewicht heute früh zu Beginn des letzten dreitägigen Fastenintervalls vor Ende der (Very-)Low-Carb-Phase: 75,4 Kilogramm. Schade, damit bin ich doch wieder nur bei dem angekommen, worauf ich vor Beginn der LC-Phase Mitte Januar gehofft hatte, nachdem ich im Herbst ja nicht nur LC auf die ersten Dezemberwochen verschieben mußte, sondern auch zeitweise das Fasten ganz ausgesetzt hatte. Zwischenzeitlich waren meine Erwartungen nach dem fulminanten Start ja etwas höher gewesen. Aber ich will nicht meckern: Es ist immerhin ein geringfügig niedrigeres Vor-Fasten-Gewicht als vor dem Ende des Endspurts im letzten Frühjahr, und zwar mit wesentlich weniger Fastentagen als letztes Jahr. Die Richtung stimmt schon, aber leider ist das Ziel noch nicht erreicht, nämlich die 73,5 Kilogramm vor dem Fasten.
Was ich jetzt plane, ist ein März, bei dem ich ein Gewichthalten oder noch lieber eine leichte Abnahme mit neun Fastentagen im Monat austeste - allerdings natürlich unter dem Vorzeichen, daß ich ohne Low Carb erst mal ein bis zwei Wasserkilos zunehmen werde. Ziel ist es, Anfang April weniger als 77 Kilo zu wiegen. Im April erhöhe ich dann für einen Monat die Anzahl der Fastentage auf zwölf (wochenweise betrachtet: 4-2-4-2) und schaue mir an, wo ich danach gewichtstechnisch stehe, und orientiere mich anschließend neu. Sollte ich dann - so wie im Moment - weniger als zwei Kilo vom Ziel entfernt sein, lohnt sich unter Umständen ein neuer "Endspurt".
Die Sache mit dem GKI verlief die ganze letzte Woche so unbefriedigend, daß ich die Experimentiererei für die letzte Woche nicht weiter fortsetzen werde. Vielleicht mache ich im Herbst in der nächsten LC-Phase noch einmal einen neuen Anlauf, diesmal unter Mitverwendung von MCT-Öl, aber final entschieden habe ich das noch nicht.
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Eine interessante neue Studie hat die Low-Carb-Elite bei Twitter neuerdings zu bieten: Eine einjährige Low-Carb-Intervention für fünfzig Angestellte im Auftrag und somit wohl auch auf Kosten von deren Arbeitgeber. 41 der 50 Teilnehmer, die unter der vierfachen Zahl von Bewerbern nach Höhe des BMI sowie einschlägigen Krankheitsbildern (Diabetes/Prädiabetes) ausgewählt worden waren, blieben bis zum Ende des Studienzeitraums bei der Stange. Das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen. Auf alle 50 Patienten verteilt - also einschließlich derjenigen, die vorzeitig aufgaben oder wegen Arbeitgeberwechsel ausscheiden mußten -, nahmen die Teilnehmer innerhalb eines Jahres im Durchschnitt 19,5 Kilogramm ab.
Was diese Studie so besonders interessant macht, ist, daß der Gewichtsverlauf jedes einzelnen Teilnehmern innerhalb des Zeitraums grafisch aufbereitet und dabei auch - endlich einmal - die Frage eine Rolle spielte, ob die Gewichtsabnahme nach einem Jahr noch weiter anhielt oder nicht:
Was ich ebenfalls unheimlich sinnvoll und nützlich finde, ist, daß Ausgangs- und Endgewicht von allen ebenfalls Bestandteil der Grafik sind und daß diejenigen, bei denen sich die Abnahme nicht fortsetzte, also entweder in ein Plateau oder eine Wiederzunahme mündete, andersfarbig hervorgehoben sind. Ein Muster für die weniger Erfolgreichen, das mit dem Ausgangsgewicht zu tun hat, ist nicht zu erkennen, es ist also nicht so, daß eine Wirkung bei weniger Kilogramm Übergewicht seltener zu erwarten ist. Aber auch die weniger Erfolgreichen schlossen das Jahr immerhin mit einem niedrigeren als dem Ausgangsgewicht ab. Umgekehrt ist ziemlich deutlich zu erkennen, daß auch bei den besonders Erfolgreichen nach sechs Monaten überwiegend eine Verlangsamung der Abnahme eintritt.
Das ist für die beteiligten Mediziner, darunter Dr Tro und Dr Unwin - über beide habe ich schon geschrieben - jedenfalls eine vernünftige Grundlage, um herauszufinden, was die weniger erfolgreichen von den erfolgreicheren Teilnehmern unterscheidet. Das wiederum würde die Chance bieten, sich mit der Frage zu befassen, welche anderen Möglichkeiten es gibt, um ihnen zu einem größeren Erfolg zu verhelfen, und außerdem bei künftigen Patienten von vornherein die Erfolgsaussichten realistisch einschätzen zu können.
Ein zweites interessantes Detail betrifft vier Patienten, die zu Beginn dieser Studie Abnehmspritzen nutzten. Bei drei von vier dieser Patienten setzte sich die Abnahme nämlich nach dem Absetzen weiter fort:
Nun wird natürlich niemand die abgebildete Entwicklung für überwältigend gut halten. Angesichts der typischerweise zu erwartenden Wiederzunahme nach dem Absetzen von GLP1-Agonisten bietet Low Carb aber immerhin eine Option für ein besseres Gewichthalten, wenn jemand die Abnehmspritze absetzen will. Vielleicht wäre dafür sogar eine Übergangszeit ausreichend.
Mit diesem Ergebnis können alle Beteiligten der Studie einschließlich der Teilnehmer also rundum zufrieden sein. Aber gerade deshalb bin ich ein bißchen pessimistisch, was Follow-ups nach zwei, fünf oder zehn Jahren betrifft. Virtas Fünf-Jahres-Ergebnisse waren ja eine ziemliche Enttäuschung, und obwohl hier nun ein weiteres Mal über die weiteren Erwartungen für die Studienteilnehmer so viel Optimismus verströmt wird, weiß ich doch, daß alle Autoren die Virta-Ergebnisse kennen und ihnen bewußt ist, daß bei Ihren Patienten nach fünf Jahren ein vergleichbar großer Teil vom Erfolg des ersten Jahres wieder zunichte gemacht sein kann. Damit meine ich nicht nur Wiederzunahmen (obwohl ein Wiedererreichen des Ausgangsgewichts der Ausnahmefall sein wird), sondern auch, daß die Medikament, auf die am Ende des Studienzeitraums verzichtet werden konnte, bei einem nennenswerten Teil wieder erforderlich werden.
Das also ist der kleine Schönheitsfehler an der Sache. Aber genau wie bei Virta gilt: So ein Ergebnis sollen andere Interventionsansätze erst einmal toppen.
Bekanntlich habe ich subjektiv empfunden den besten Beruf der Welt, und noch vor wenigen Jahren hätte ich mir den Ruhestand so wenig vorstellen können, daß ich mich eigentlich eher noch mit 80 weiter am Schreibtisch gesehen hätte. In den letzten Jahren hat sich das Stück für Stück immer wieder ein bißchen in eine andere Richtung verschoben. Das hat auch damit zu tun, daß ich so viele interessante Hobbyprojekte begonnen und wieder auf Eis gelegt habe, weil mir einfach die Zeit dafür fehlt, um ausreichend lange an einer Sache dranzubleiben. Einen heftigeren seismischen Rutsch bewirkte die ekelhafte "Ihr sollt gefälligst alle länger arbeiten, ihr faulen Säcke"-Propaganda aus den Reihen der Wirtschaftsexperten im letzten Jahr. Und natürlich ist ein Haus, das man sich eigentlich als Altersruhesitz nach dem Eintritt in den Ruhestand mal erträumt und nun schon viel früher gekauft hat, ein weiterer Grund, plötzlich eine Menge neuer und aufregender Dinge in und um dieses Haus viel lieber tun zu wollen, als weiter seinem Broterwerb nachzugehen.
Nichts davon hatte auf mich allerdings eine so nachdrückliche Wirkung wie die Einführung der E-Rechnung. Seit ich weiß, daß ich ab dem 1.1.2028 selbst E-Rechnungen stellen muß, würde ich am liebsten schon zum 31.12.2027 aufhören zu arbeiten.
Warum stelle ich mich eigentlich wegen so eines Pipifax so an?
Zum einen, weil ich Veränderungen, die mir aufgenötigt werden, generell nicht schätze. Zum zweiten, weil diese Veränderung mich unnötig Zeit und Geld kosten wird. Denn ich werde meine gesamte Buchführung verändern müssen, und ich nehme außerdem an, ich werde auch eine kostenpflichtige Programmlösung nutzen müssen (aber dies unter Vorbehalt, denn ich habe es nicht überprüft). Zum dritten aber, und das ist das Wichtigste daran: Weil ich es diesmal nicht zwingend akzeptieren muß.
Ich muß mir das nämlich nicht unbedingt antun, weil ich nicht noch zig Berufsjahre vor mir habe, was mir keine Wahl lassen würden. Diese Wirkung hatte die Rechtschreibreform bei mir gehabt; ich konnte sie entweder akzeptieren oder meinen Beruf ändern. Als Ergebnis schreibe ich bis heute im privaten Bereich in der alten Rechtschreibung und nur beruflich in der neuen. Das ist meine Art, bis heute zur Rechtschreibreform "Nein" zu sagen, obwohl es nach so langer Zeit natürlich sinnlos wäre, sie wieder ändern zu wollen. Das verschaffte mir genügend Erleichterung, um die sinnlose Beschäftigungstherapie der Rechtschreibumstellung hinnehmen zu können.
Also, diesmal bin ich nicht ganz so wehrlos, und das führt dazu, daß ich mich wehren möchte. Ich bin ja trotz meiner Selbständigkeit gesetzlich rentenversichert. Tatsache ist, wenn ich will, kann ich ab dem 1.7.2028 vorzeitig in Rente gehen. Mit Abschlägen zwar, aber im Prinzip kann ich es mir leisten, auf die 300 bis 400 Euro monatlich auch zu verzichten. Meine Rente wird mir erstens auch so ausreichen, und zweitens läge auch die abschlagsfreie Rente immer noch niedriger als meine Mieteinnahmen, die ich ja außerdem auch noch habe. Vor Altersarmut muß ich mich echt nicht fürchten. Deshalb könnte ich auch problemlos die ersten sechs Monate des Jahres vor der Rente einfach aus meinen Rücklagen überbrücken.
In etwa wußte ich das schon, bevor ich vor ein paar Tagen meine letzte Renteninformation herausgesucht und mich auf der Rentenversicherungs-Website schlau gemacht habe. Daß das, was ich gerade skizziert habe, eine Option wäre, wurde mir dort bestätigt und die Zahlen, mit denen ich kalkulieren müßte, konkretisiert. Aber die Seite brachte mich jetzt auf eine noch viel bessere Idee. Ich kann nämlich stattdessen auch zwei Jahre länger ohne E-Rechnungs-Pflicht weiterarbeiten, also bis 2030, wenn ich Kleinunternehmer und damit nicht E-rechnungspflichtig werde. Dazu wäre es erforderlich, ab dem Jahr 2027 meine Umsätze auf unter 25.000 Euro zu drücken - was natürlich ziemlich einfach wäre. Ich müßte mich einfach von einem Teil meiner Kunden trennen. In Geldverlegenheit brächte mich auch das für den erforderlichen Zeitraum von vier Jahren nicht.
Danach könnte ich als langjährig Versicherte (mit immerhin 49 beitragspflichtigen Berufsjahren) abschlagsfrei in den Ruhestand gehen, bekäme also bis zu meinem seligen Ende eine abschlagsfreie Rente. Nicht die ganzen zwischen 300 und 400 Euro, weil ich die letzten dreieinhalb Jahre ein niedrigeres Einkommen erzielen würde, aber jedenfalls den größten Teil davon.
Klingt nach einem guten Geschäft - zumal ich jetzt verheiratet bin und mein Mann und ich die Tatsache, daß er auf einmal der deutlich Besserverdienende von uns beiden ist, steuerlich auch noch optimieren können. Natürlich ist es auch eine Art Wette darauf, daß ich nicht so kurz danach an Krebs sterben werde, um am Ende aus finanzieller Sicht doch ein schlechtes Geschäft gemacht zu haben. Und genau dieser Aspekt kitzelt mich gerade ganz besonders. ;-)
Noch ist natürlich nichts final entschieden. Ob ich das machen werde oder nicht, entscheide ich bis ungefähr Mitte 2026. Je länger ich mir diese Möglichkeit durch den Kopf gehen lasse, desto besser gefällt sie mir aber. Und was mir am meisten daran gefällt: Es wäre mir dann gelungen, erstens mich der jüngsten unter den ständigen absurden staatlichen Nötigungen zu verweigern und zweitens die Eheschließung als Folge der letzten absurden staatlichen Nötigung als Waffe gegen die nunmehrigen Nötiger einzusetzen. Und genau dies, daß ich nämlich schon öfter die Möglichkeiten gefunden und genutzt habe, mich Zumutungen dieser Art zu entziehen oder sie auszuhebeln oder zumindest ad absurdum zu führen, ist auch der wichtigste Grund dafür, warum meine Wut über solche Dinge - und sie machen mich wirklich wütend - nie so hilflos gewesen ist, daß ich "die da oben" durch eine Wählerstimme für antidemokratische Parteien hätte "bestrafen" wollen.
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Endlich habe ich den zweiten von drei Immobilienverkäufen jetzt in Angriff genommen und dabei sogar das Glück gehabt, daß die Marktpreise für die betreffende Wohnungsgröße in meiner Stadt (unter 30 qm) bei vermieteten Kapitalanlage-Immobilien sich deutlich genug nach oben bewegt haben, daß ich einen höheren Startpreis wählen konnte. Natürlich gibt es dabei auch noch einen gewissen Verhandlungsspielraum, aber den hätte es auch mit dem niedrigeren Startpreis gegeben. Womöglich habe ich trotzdem immer noch zu billig begonnen, denn ich mußte die Anzeige wieder nach sehr kurzer Zeit, diesmal waren es 36 Stunden, deaktivieren, weil ich mit Anfragen von Kaufinteressenten förmlich überschüttet wurde. Und wie beim letzten Mal hat mich das ein bißchen überrumpelt.
Bei dieser Wohnung war ich mir zwar sicher gewesen, sie relativ zügig verkaufen zu können, aber mit einer so lebhaften Nachfrage hatte ich dann doch nicht gerechnet. Kleine, relativ preisgünstige Kapitalanlagen sind also in meiner Stadt neben Wohnungen zum Selbstbezug nun auf einmal auch wieder heiß begehrt.
Eigentlich hätte der Verkauf schon letzten Oktober über die Bühne gehen sollen, wäre die Sache nach Plan gelaufen. Der Mieter hatte ja selbst Interesse daran, die Wohnung zu kaufen, allerdings fand er keine Bank, die bereit war, ihm das zu finanzieren. Das hatte ich ja auch befürchtet. Was dabei aber ziemlich ärgerlich für mich gewesen ist: Darüber hat er mir keinen reinen Wein eingeschenkt, sondern mich den ganzen Sommer über mit allerhand Ausflüchten und vagen Versprechungen hingehalten. Als ich den Verkauf im September - in einer Phase, in der ich dafür noch ausreichend Zeit gehabt hätte - endlich in Angriff nehmen wollte, zauberte er auf einmal einen Freund aus dem Zylinder, der die Wohnung kaufen wollte. Der hielt mich dann noch einmal wochenlang hin. Als endlich eine Wohnungsbesichtigung zustande gekommen war, stellte sich heraus, daß er völlig falsche Vorstellungen von seinem Verhandlungsspielraum hatte und außerdem von brüllender Ahnungslosigkeit über Immobilien generell wie auch die aktuelle Marktlage. Daneben kristallisierte sich rasch heraus, daß er zu den Leuten gehört, denen es über den Horizont geht, wie man einerseits seinem Mieter eine mietspiegelgerechte Miete bieten, aber andererseits doch keine leicht einzuschüchternde Gutmenschin sein kann.
Denn das hat er versucht, mich einzuschüchtern. Dabei hat er alle Register gezogen, vom Schlechtreden des Objekts, das er mir abkaufen wollte, über meine angebliche soziale Verantwortung gegenüber meinem Mieter, dem ich auch nach Verkauf seine günstige Miete erhalten müsse, bis hin zu der überaus auskömmlichen Rendite, die er für erforderlich hielt, damit die Wohnung für ihn eine rentable Altersvorsorge wäre (und die zum Angebotspreis bei Bestehenbleiben der Miete nicht möglich wäre). Und als das alles nichts half, wurde er ausfallend. Nur fürs Protokoll, ich bin seiner Meinung nach eine unterbelichtete
Hausfrau ohne mathematisches Wissen (er ist Dipl.-Physiker), die sich
irrtümlich für einen Immobilienmogul hält, und die Wohnung bezeichnete
er als überteuerte Bruchbude. Noch zu Weihnachten fiel ihm nichts
Gescheiteres ein, als mir nochmal eine aggressive Mail zu schicken,
obwohl da längst klar war, daß egal, wem ich die Wohnung verkaufen
würde, er es jedenfalls nicht sein würde. Dieser Mann ist Akademiker, ungefähr in meinem Alter und in einem namhaften Konzern beschäftigt. Er verdient sicherlich mindestens doppelt so viel Geld wie ich, dennoch hatte er die Stirn, mir weismachen zu wollen, ich sei es seinem Freund - der für mich kein Freund, sondern nur ein Mieter ist - schuldig, ihm als Käufer anstelle des ohnehin schon angebotenen Freundschaftspreises durch ein weiteres preisliches Entgegenkommen in Höhe von mehreren Zehntausend Euro de facto Zigtausende aus meiner Altersvorsorge in seine Altersvorsorge zu transferieren, damit er sich seinem Freund gegenüber auf meine Kosten als großer Wohltäter aufspielen kann.
Manche Leute kennen doch echt keinen Anstand. Sie kommen irgendwie mit freundlichem Entgegenkommen nicht klar. Also lernte er nun meine andere Seite kennen, und nach einem kurzen Mailwechsel habe ich ihm einfach nicht mehr geantwortet, weil es klar war, daß ich sowieso einen anderen Käufer suchen muß und gar keinen Grund habe, mich mit diesem Menschen weiter auseinanderzusetzen. Das einzige, was ich ein bißchen schade finde, ist, daß er vermutlich nicht einmal ahnt, was für ein günstiges Angebot er sich durch die Lappen gehen lassen hat. Denn, wie erwähnt, im Immobilienbereich glänzte er durch absolute Ahnungslosigkeit, und ich habe den Verdacht, daß mein Mieter ihn mehr oder weniger zu seinem Einsatz überredet hat und er nun keine weiteren Vorstöße auf dem Immobilienmarkt mehr unternehmen wird, die ihm dann das nötige Aha-Erlebnis bringen würden.
Das also war - zusammen mit unserem Umzug sowie weil Weihnachten dazwischenkam und ab Mitte Januar mich anderes davon abhielt, die Sache endlich zu beginnen - der Grund, warum ich erst jetzt wieder an diese Baustelle mit dem Wohnungsverkauf rangegangen bin.
Nachdem ich nun unter 20 Anfragenden innerhalb von 36 Stunden, von denen bestimmt mehr als einer ein ernstzunehmendes Angebot machen wird, wählen kann, wird es nun zwar immer noch für mich ein Kriterium sein, ob mit diesem Käufer meinem Mieter die Wohnung voraussichtlich erhalten bleibt oder nicht. Aber das gilt nur noch "bei gleicher Eignung", sprich: gleiches Preisangebot und gleich unproblematische Abwicklung zu erwarten. Auf Preisabschläge zum Wohle meines Mieters lasse ich mich jetzt nämlich nicht mehr ein. Nicht, weil sein Freund sich als ein Arschloch herausgestellt hat, denn dafür kann er ja nichts. Aber seine Hinhalterei hat mich in einem ohnehin nervenaufreibenden Zeitraum doch zu viele Nerven gekostet, um ihm das nicht ein bißchen übelzunehmen - und Geld ja außerdem auch noch. Der Verkaufserlös dient ja dazu, meine Zwischenfinanzierung abzulösen, die mich jeden Monat Geld kostet, und hätte ich im September mit dem Verkauf begonnen, wären mir mehrere Tausend Euro dieser Kosten nicht entstanden.
Unter dem Strich fahre ich jetzt wahrscheinlich finanziell trotzdem besser. Erstens, weil ich mich jetzt nicht mit dem Freundschaftspreis begnüge, den ich meinem Mieter und später seinem Freund angeboten habe, sondern den realistischen Marktpreis haben will. Und zweitens, weil dieser Marktpreis im Moment ein paar Tausend Euro höher liegt, als ich ihn noch letzten Herbst eingeschätzt habe.
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