Mein Gewicht heute früh nach dem zweiten von zwei nicht zusammenhängenden Fastentagen diese Woche: 77 Kilogramm genau. Sehr schön. Damit liege ich seit dem Ende meiner Low-Carb-Phase vor genau einer Woche stabil bei um die 3 Kilogramm minus im Vergleich zu Anfang Oktober, bevor ich mit LC begonnen hatte, und habe gute Aussichten, bis zum Start des nächsten langen Fastenintervalls in der zweiten Januarwoche unter 80 Kilo zu bleiben - jedenfalls war das vor zwei Jahren so, daß die einzige Wiederzunahme unmittelbar nach dem Ende der LC-Phase war und somit rein wasserbedingt. Hier mein Gewichtsverlauf seit dem 1. Oktober:
Letztes Jahr kroch mein Gewicht von Ende November mit 86,x auf zum Jahreswechsel wieder mehr als 91 Kilo, aber das hatte ich bis zum März schon wieder von mir abgeschüttelt, da spielte wohl auch das Cortison mit eine Rolle. Der Gewichtsverlauf in diesem Jahr hat im Anschluß daran meine Erwartungen übertroffen. Ich bin deshalb ganz optimistisch, bis zum April mein Zielgewicht zu erreichen. Das wären knapp über sieben Jahre nach dem Beginn, also wird das auch langsam mal Zeit.
Gute Nachrichten auch, was das Seyfried-Buch betrifft: Ich bin mitten drin in der Lektüre und hoffe, den zugehörigen Blogartikel noch vor dem Jahresende schreiben zu können. Aber vor Weihnachten wollte ich noch dies hier dazwischenschieben, auch weil ich allen Mitlesern schöne Feiertage wünschen möchte.
Das gilt ganz besonders für Sandra, der ich für ihre Ultraschallkontrolle am 28.12. beide Daumen gedrückt halten werde.
Hallo Perditax,
ich wollte schon so lange antworten… da ich immer vom Handy aus schreibe wollte ich es vom PC aus machen und kam einfach nicht dazu.
Erst mal: schön- dass deine Schwellung tatsächlich „nur“ ein Lymphödem zu sein scheint!
Und dann: ich bin schon sehr gespannt auf deine Gedanken zu den Büchern.
Mein Gespräch mit der Onkologin musste dann noch mal
Verschoben werden, da sie weiter krank war. Aber: sie meinte (und da hat sie den Termin nun auch schon festgelegt) ich würde nach der letzten geplanten Chemo 27.12.23 direkt eine Ultraschallkontroll (28.12.23) mit direkt anschließendem Gespräch bei ihr bekommen und wenn dann alles gut (= verschwunden) aussieht würden wir direkt für Januar ‚24 die OP planen. Der Lymphknoten ist zwar kleiner. Geworden aber sieht immer noch vergrößert aus. So stand es zumindest im Bericht der Radiologin.
3x Paclitaxel muss ich also noch, kommenden Dienstag sogar zusammen mit den Antikörpern. Aber das kennst du ja!
Zur Zeit schaffe ich es nur in eine „leichte“ Ketose (esse wieder Käse und gelegentlich Quark) und überlege grade ob es an den MiPros oder doch an der Effektivität meines Stoffwechsels liegt - angeblich soll der Körpwr der gut adaptiert ist nur die benötigte Menge Ketone produzieren… denke es wird ne Kombi aus beidem sein.
Zur Chemo faste ich dann auch wieder, da es mir damit einfach am besten geht.
Liebe Grüße noch mal und viel Zeit zum lesen ;)
Liebe Sandra,
auf die Gefahr hin, daß sich das seltsam anhört, das Lymphödem hatte ich schon beinahe wieder vergessen, weil es mir inzwischen richtig normal vorkommt, über Nacht halt den BH anzuziehen, und seitdem sieht alles wieder normal aus und fühlt sich auch normal an. Irgendwann probier ich mal aus, was passiert, wenn ich den BH weglasse, aber damit eilt es mir im Moment nicht.
Ich hoffe, die schiere Menge an Gedanken, die ich zu Klements Buch hatte, erschlägt dich nicht. ;-) Das ist so lang geworden, daß ich kurz darüber nachdachte, ob ich es auf zwei Beiträge verteilen sollte. Aber andererseits ist es ja auch ein Ganzes, und es widerstrebte mir, es auseinanderzureißen.
Bei mir war am Lymphknoten kurz vor der OP auch noch was zu sehen, aber als es rausoperiert war, stellte es sich als bereits mausetot heraus. Aber das hast du ja bestimmt längst gelesen.
Wie mißt du eigentlich die Ketose? Ich habe ja mal diese Urin-Sticks gekauft und einige Wochen lang verwendet. Jedenfalls bei der Gewichtsentwicklung hatte es bei mir überhaupt keinen Einfluß, ob ich nur in leichter Ketose war oder mich um das Optimum bewegte, und ich würde vermuten, das bedeutet, daß leichte Ketose eigentlich auch in deinem Fall ausreichend sein müßte, zumal du ja zusätzlich noch fastest - übrigens toll, daß das bei dir auch eine erkennbare positive Wirkung bei der Chemo hat! Mir hat das so leidgetan, daß meine ständige Ratschpartnerin bei der Infusion davon nicht profitiert hat. Irgendwann jedenfalls habe ich wegen der fehlenden Zuordnung zu bestimmbaren Entwicklungen das Interesse an der Messung der Ketone verloren, und weil die Sticks langsam zu Ende gingen, dann eben keine neuen gekauft. Ich glaube, einen kleinen Rest habe ich noch irgendwo herumstehen.
Einstweilen alles Gute, das bestmögliche Ergebnis beim Ultraschall und schöne Weihnachten!
LG
Perditax
***
Ich stolperte außerdem über diesen australischen Bericht über hochverarbeitete Lebensmittel. Was ihn interessant macht, ist die Geschichte dieser Art von Nahrungsmitteln, deren Entwicklung im frühen 20. Jahrhundert einsetzte und in den USA der Auslöser für die Gründung der Food and Drug Administration gewesen sein soll, da es zu so vielen akuten Erkrankungen durch sie kam. Im 2. Weltkrieg wurden dringend haltbare Lebensmittel für die Soldaten benötigt, die in Europa kämpften, und dies führte offenbar zur Entwicklung von besseren Verfahren (die US-Army hätte sich auch bedankt, wenn die Soldaten, die gegen die Nazis kämpften, ständig mit Magen/Darm flachgelegen wären), die nach Kriegsende dann nach und nach die Welt der Konsumenten eroberten.
Ein hübsches illustriertes Beispiel, wie man verarbeitete Produkte von hochverarbeiteten unterscheidet, fand sich in dem Bericht auch. "Corn on the cob is unprocessed, canned corn is processed, and Doritos chips are ultra processed," Dr Nestle says. "You can't make those. You don't have the flavours, you don't have the additives and you don't have the machinery."
Ich frage mich, wie Frau Dr. Nestle (wahrscheinlich nicht verwandt oder verschwägert mit dem Lebensmittelkonzern) wohl Popcorn einstufen würde. Vermutlich ähnlich wie Chips, und damit läge sie jedenfalls völlig falsch. In meiner Kindheit hieß das bei uns "Geplatzter Kukuruz" und das gab es immer am Karfreitag als (nicht gesüßten) Nachtisch. Als irgendwann in den Neunzigern Popcornmaschinen in Mode kamen, bekam ich einen Lachanfall. Wer zum Teufel braucht diese Dinger? So was ist mit einem Aufwand von wenigen Minuten in einer Deckelpfanne gemacht. Ich mach das bis heute, wenn ich alle Schaltjahr mal einen Geplatzter-Kukuruz-Anfall bekomme. Getrocknete Maiskörner halten sich glücklicherweise ja gut.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß ich Chips auch selbst machen könnte, wenn ich nur wollte, allerdings natürlich ohne diese ganzen Zusätze, die von der Industrie verwendet werden. Ich kann Joghurt Gums selber machen oder Bountys, also sollte so was auch möglich sein. Nur, warum sollte ich? Was ich aber manchmal mache, sind "Käsechips". Mit Paprika gewürzt ersetzen sie auch geschmacklich die gekauften Chips, sie machen ebenso süchtig, aber ein komplettes Backblech voll ist in Wirklichkeit nur ein Schälchen voll, also genau die richtige Portion für eine Person, diegeade Lust auf etwas zum nebenher Knabbern hat. Außerdem dauert es nur zehn Minuten, bis sie fertig sind.
Auch diese Dinge wären dann natürlich nicht hochverarbeitet. Im Gegensatz zu den Industrierzeugnissen sind sie nämlich nicht allzu lange haltbar. Das ist der Hauptunterschied, und ich vermute, der böse Zauber, der hochverarbeitete Lebensmittel ungesund macht, ist irgendwo in diesen Unterschieden zu suchen.
Ansonsten enthielt der Bericht viel Kevin Hall, einschließlich seiner Irrtümer, was Fett und Zucker als die Bösewichter in Industrienahrung betrifft. Ich hatte über seine Studien und seine merkwürdige Betriebsblindheit bezüglich der eigentlich wichtigsten Schlußfolgerung aus ihnen bereits berichtet.
***
Apropos hochverarbeitete Lebensmittel: Neulich habe ich mich wahrhaftig dazu hinreißen lassen, bei Lidl einen tiefgefrorenen, bereits fertig zubereiteten Hirsch-Sauerbraten zu kaufen. Eigentlich hätte ich es ja vorher ahnen können, daß ich enttäuscht sein würde. Es war wie fast immer die Soße, die es mir am meisten verleidet hat. Dieses Zeug schmeckt mir einfach nicht. Außerdem hatte ich einen Zeitaufwand, der gemessen daran, daß es sich um ein Fertiggericht handelt, absurd hoch war.
Das war mir eine Lehre, und zu Weihnachten gibt es bei mir nun als Kontrastprogramm eine Rehkeule direkt vom Jäger, und zwar zwei Jagdpächtern bei mir aus der Region. Sie verarbeiten ihr Fleisch eigenhändig; einer ist Enkel eines Metzgers, deshalb gibt es bei ihnen auch Bratwürste, Dosenwurst, Rauchfleisch und Salami. Die Bratwürste haben wir vorgestern getestet und vorzüglich gefunden. Ich glaube, bei denen kaufe ich künftig öfter ein. Ich habe den Kaufpreis außerdem großzügig aufgerundet und mich damit an der Anschaffung einer Drohne mit Wärmebildkamera beteiligt, mit der nächstes Jahr Rehkitze in abzumähenden Wiesen effizienter als bislang aufgespürt werden sollen. Sonst bin ich kein großer Spendenverteiler, aber der Sinn dieses Projekts leuchtet mir einfach ein, und es ist nicht groß genug, um allzu vielen von den Leuten aufzufallen, denen zu Weihnachten der Geldbeutel ein bißchen lockerer sitzt. Also, wenn nicht ich, wer dann?
Und nachdem ich gerade so zufrieden dank dieser neu entdeckten Bezugsquelle einen Haken an meinen Vorsatz machen konnte, beim Fleisch jetzt aber wirklich endlich mal qualitativ hochwertiger einzukaufen, lese ich, wie der Zufall es will, von der Forderung eines SZ-Autors, gefälligst die Mehrwertsteuer auf Fleisch zu erhöhen. Die Wahrscheinlichkeit, daß die Politik das aufgreifen wird, halte ich glücklicherweise für gering. Die Umfragewerte der AfD sind ja auch so schon hoch genug. Ich werde aber echt drei Kreuze schlagen, wenn diese dämliche Vegan-Mode endlich mal abgeklungen ist. Wir hinken da den Amis, wo das längst eingesetzt hat, ja wie immer zwei, drei Jahre hinterher und die einschlägigen Institutionen betreiben nach wie vor gefühlt täglich ihren zugehörigen Psychoterror. Dabei ahne ich, daß die durch die "Fettarm"-Propaganda der letzten Jahrzehnte erzeugten Gesundheitsprobleme höchstwahrscheinlich noch verschlimmert werden, wenn eine solche Ernährung nun auch noch möglichst wenig tierisches Protein enthalten soll. Das war beispielsweise nahezu das einzig Interessante, was ich aus dem Streitgespräch mit meinem ersten Onkologen, der mich unbedingt vom Fasten abhalten wollte, mitnehmen konnte: Daß seiner Erfahrung nach die meisten Krebspatientinnen viel zu wenig Protein zu sich nehmen. Als ich sagte, da bestünde bei mir wg. Low Carb keine Gefahr, wußte er dann nicht mehr weiter.
Irgendwie machen diese Zauberlehrlinge von Experten in Sachen Ernährung immer dann, wenn sie unser Verhalten steuern wollen - durch Gesetzgebung, "Nudging" oder tagtägliche Medienpropaganda - unweigerlich jedes Mal alles nur noch schlimmer, und zwar gerade deshalb, weil so viele das ernst nehmen und umzusetzen versuchen.
Noch was Positives zum Schluß:
Die sizilianischen Orangen vom Wochenmarkt machen süchtig. Ich habe nun zum dritten Mal welche gekauft, diesmal gleich zwei Kilo, damit sie länger als zwei, drei Tage vorhalten und mir idealerweise Weihachten versüßen, bis der nächste Wochenmarkt stattfindet. Mir doch egal, daß die auch vegan sind. ;-)
AntwortenLöschenLiebe Perditax,
ich habe mich in den letzten Tagen immer wieder weiter durch deinen Artikel zu Klement gelesen und freue mich schon auf deine Gedanken zu Seyfried.
Spannend, du brauchst ihn nicht aufteilen (zumindest nicht für mich ;) ich habe ihn mir selber eingeteilt. Auch wenn ich durch den Weihnachtsstress zwischendurch mal 1-2 Tage aussetzen musste und nie so ganz Ruhe hatte mal 15 Minuten am Stück zu lesen.
Ich finde es nach wie vor toll, dass du uns hier an deinen Gedanken und Überlegungen teilhaben lässt. Klasse!!!
Manchmal fühle ich mich als würde ich einer Freundin lauschen in einem spannenden Gespräch, bei der ich gar nichts sagen muss, weil ich vieles genauso sehe.
Es ist doch schon erschreckend an was man sich alles gewöhnt? Du an dein Lymphödem und viele (wie auch ich derzeit und du „damals“) an die Nebenwirkungen der Chemo.
Ich sage immer die Menschheit wäre nicht so weit gekommen, wenn wir nicht so zäh wären und uns anpassen könnten.
Ich messe Übrigens Ketone mit dem Keto Mojo, der auch Blutzucker messen kann. Der errechnet dann auch direkt den GKI (kennst du bestimmt?) Quotient aus Blutzucker und Ketonwert. Man kann damit feststellen wie tief die Ketose wirklich ist. 1-3 ist schon der therapeutische Bereich, den auch Leute mit Epilepsie nutzen. Anfangs war ich da immer drin. In den letzten Wochen war ich etwas „müde“ und drüber. Ich merke aber tatsächlich, dass es mir dann nicht nur körperlich „schlechter“ geht in Bezug auf die Nebenwirkungen der Chemo und Antikörper sondern sogar psychisch. Die dunklen Gedanken und die innere Unruhe kommen dann einfach. Das hängt natürlich auch mit den fehlenden Hormonen zusammen (meine feste Überzeugung) da ich ja seit fast 3 Wochen auch „drüber“ bin (ausbleibende Periode)mir also der Hormonhaushalt und Östrogenpegel durch die Therapie komplett zerschossen wurde.
Dennoch werde ich eine Ovarektomie ansprechen bei den Ärzten. Meine Gyn ist sehr dafür. Ich bin im Januar 48, mit etwa 51 sind die Frauen meist durch mit den Wechseljahren, was bringen mir 3 Jahre in denen ich mich mit Medis gegen Hormone vollstopfe und ständig Schiss habe, dass da doch noch Rest-Hormone meine Krebs wieder entfachen? Dann lieber AI (Aromastase Inhibitor - hoffe ich steige nicht zu tief in die Brustkrebs Therapie ein?) und das Gefühl ich habe alles getan. Denn: gelesen habe ich, dass es gegenüber Tamoxifen tatsächlich einen kleine Überlebensvorteil bzw verlängerte Rezidiv freie Zeit bietet.
Allerdings kann man auch nachlesen, dass eine Monatsdosis Tamoxifen 7€ eine Monatsdosis AI hingegen 168€ kostet…
Mal sehen wann (hoffentlich im Januar) ich dann meine OP Vorgespräche haben werde. Und noch viel mehr: wie die OP Ärzte auf meine ganzen Wünsche reagieren werden. Ich habe viel gelesen…
Bis dahin freue ich mich natürlich sehr, dass du mir auch die Daumen drückst für meine Ultraschall Kontrolle, die so positiv ist, dass ich in 2024 keine Chemo mehr benötige.
Was mich auch super, super freut ist dein Bericht, dass alles in deinem Lymphknoten mausetot war auch wenn er noch nicht die Ursprungsgrösse (oder eher Kleinheit) wieder erreicht hatte. Oh ja- solche Erfahrungsberichte bauen mich auf. Ich hoffe daher weiter auf : pCR !
Mit diesen positiven Gedanken verabschiede ich mich (für dieses Mal) hier, um nicht noch mehr als du in deinem letzten Blogeintrag zu schreiben (*lach) und wünsche dir auch von Herzen entspannte Weihnachtstage, leckeres Essen, gute Gespräche und ein kerngesundes 2024!!!
P.S. Kennst du den Piloten (Jean-Jacques Trochon) der seit 2010 mit bzw. wieder ohne Nierenkrebs lebt? Sein Buch (Flying against the odds) habe ich mir grade gekauft. Er kann allerdings nur aus eigener Erfahrung und Anpassung berichten, woraus ich aber trotzdem hoffe vielleicht selber neue brauchbare Ideen zu erhalten. Außerdem fangen alle großen Studien mit Einzelfallstudien an ;)
Liebe Perfitsx,
AntwortenLöschenich schreibe wieder vom Handy… mein Rechner will nicht so recht.
Darum auch nur kurz drei Links zum Thema Antihormontherspie:
esmo2022:%20Antihormontherapie%20beim%20Brustkrebs,%20f%C3%BCnf%20Jahre%20oder%20l%C3%A4nger?,%20PD%20Dr.%20Hans-Christian%20Kolberg (Video) vom Europäischen Krebs Kongress 2023
https://ascopubs.org/doi/full/10.1200/EDBK_350358 Artikel
https://www.iqwig.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-detailseite_10331.html Pressemitteilung
Als Start ;)
Pass auf dich auf, liebe Grüße