So, ich bin seit gestern nachmittag wieder aus dem Urlaub zurück und beginne heute ein zweitägiges Fastenintervall. Ohne Urlaub hätte ich diese Woche ja wieder ein langes Fastenintervall gehabt. Ich starte mit höchst erfreulichen 88,7 Kilogramm in dieses "kurze lange Fastenintervall", 1,7 Kilogramm weniger als zu Beginn des langen Fastenintervalls der Woche vor meinem Urlaub. Das deutet erstens darauf hin, daß mein damaliges Gewicht von 90,4 Kilogramm, über das ich ja ein bißchen geknickt war, wegen des Übergangs von Low Carb auf "Normalernährung" vorübergehend etwas nach oben überzeichnet gewesen sein muß, wie ich das ja auch vermutet (und gehofft) hatte. Es bedeutet außerdem, mit ein bißchen Glück komme ich mit nur zwei Fastentagen schon in die Nähe des Gewichts, das ich vor zwei Wochen nach vier Fastentagen hatte. Zur Erinnerung, das waren 84,6 Kilogramm, nach 84,2 Kilogramm zwei Wochen davor.
Wieder einmal ist es also durch zehn Tage Urlaub ohne Fasten nicht zu einer Zunahme gekommen. Klar, ich war wandern und habe mich dabei angestrengt, darauf könnte man es vielleicht zum Teil zurückführen, aber das betraf nur den kleineren Teil der Zeit. Hauptsächlich war ich bei meiner Mutter und habe dort viel und gut gekocht und gebacken und natürlich auch gegessen. Komisch, daß ich immer noch so erleichtert bin, wenn dieses Kunststück mit dem Gewichthalten im Urlaub mal wieder funktioniert hat, denn eigentlich war das im Frühjahr oder Sommer fast jedes Mal so. Aber eben nur "fast jedes Mal". Ein oder zwei Mal war eben doch eine Zunahme zu verzeichnen, und ich hatte keinen Schimmer, warum.
Sollte ich nun Montag in einer Woche zum Start des nächsten "echten" langen Fastenintervalls wieder bei unter 89 Kilogramm liegen, werde ich den Himmelfahrtstag wohl in jedem Fall zum Fastenintervall mit dazunehmen, Feiertag hin oder her, denn das verspricht nach vier Fastentagen ja ein solides neues Niedrigstgewicht - das ich für den Monat Mai eigentlich schon abgehakt hatte - und anschließend einen voraussichtlich viel komfortableren Abstand zur 90, die ich jetzt nämlich definitiv nicht noch einmal überschreiten möchte.
Bei meiner Mutter hatte ich ein Erlebnis, das mir ziemlich zu denken gab. Abends beim Zappen durch die TV-Kanäle stießen wir an einem Abend auf eine Folge "Dickes Deutschland", ein Format, das mir zwar dem Namen nach bekannt war, aber ich bin nie auf die Idee gekommen, so was anzuschauen. Diesmal blieb ich zwei, drei Minuten drauf, weil gerade davon die Rede war, daß der gezeigte Teilnehmer sich auf eine Magenverkleinerungs-OP vorbereitete, wie das ja mittlerweile die Medizinmänner routinemäßig anpreisen. Ich glaube, es war diese Folge. Ich fragte mich, welches Gewicht der gezeigte Mann wohl haben mochte, und machte dazu eine Bemerkung. Daraufhin platzte meine Mutter in einem richtig gehässigen Ton heraus: "Spielt doch keine Rolle. Hätte er es sich halt nicht angefressen!"
Das hat mich ziemlich schockiert. Meine Mutter hat meine eigene Zu- und Abnahme mitverfolgt, und wenn sie bei meiner Zunahme auch so etwas gedacht haben sollte, dann hat sie dazu jedenfalls nie etwas gesagt. Aber daß meine Abnahme und die Art, wie sie erfolgt ist, so wirkungs- und spurlos an ihr heruntergelaufen ist, ohne daß sie einen Anlaß zu sehen scheint, das, was sie bislang über Übergewicht dachte, mal zu überdenken, hat mich im ersten Moment unheimlich geärgert und ist mir immer noch schwer begreiflich. Wie kann das sein, daß sie mich essen sieht und nicht begreift, daß das mit dem, was sie immer über Übergewicht zu wissen glaubte, überhaupt nicht vereinbar ist?
Ich habe, solange ich bei ihr war, sicherlich 50 % mehr als sie gegessen. Als ich letzten Juni bei ihr war, wog ich am Tag nach meiner Heimkehr 98,5 Kilogramm, jetzt sind es 88,7. Meine Mutter wog letzten Juni 68 Kilogramm, jetzt sind es 72. An der Kalorienmenge kann das ja wohl weder bei ihr noch bei mir liegen. Übrigens hat es mich etwas erstaunt, daß meine Mutter das durch ihre Lungenentzündung letztes Frühjahr verlorene Gewicht überhaupt wieder zugenommen hat. Ich hätte eigentlich erwartet, daß in ihrem Alter das Gewicht stabil bleiben würde - aber da sieht man halt mal wieder, daß Statistiken nicht unbedingt vorhersagen, was in Wirklichkeit geschehen wird.
Jedenfalls, wenn sogar das eigene jahrelange Miterleben einer Abnahme, die nach dem herkömmlichen Denkmodell eigentlich gar nicht sein kann, doch nicht dazu führt, daß man seine Grundannahmen in Frage stellt, brauche ich mich wohl kaum darüber zu wundern, wenn es bei denen, die so etwas nie aus der Nähe miterlebt haben, genauso ist. Gut, meine Mutter ist 85, das spielt sicherlich auch eine Rolle, denn ich merke ja auch in anderen Fragen, daß ihre geistige Flexibilität nachläßt und vieles vor allem deshalb im Alltag gut klappt, weil sie halt ihre jahrzehntelang eingeübten Routinen hat, auf die sie sich stützen kann. Ein Umdenken und Umsteuern der Ernährungswissenschaft und der Ärzte ist aber natürlich auch kaum zu erwarten, solange der Dreh- und Angelpunkt in Forschung und Lehre weiter die Kalorien bleiben und jeder Lösungsvorschlag sich um dieses Zentrum dreht. Das passiert ja sogar in Studien, in denen Low Carb untersucht wird, daß dies mit einem Energiedefizit kombiniert wird, was natürlich dazu führt, daß es in Bezug auf Hunger keine Vorteile im Vergleich zu anderen niedrigkalorischen Diäten gibt.
Dabei bin ich überzeugt davon, daß dieses ausbleibende Umdenken und Umsteuern mittlerweile Jahr um Jahr mehr Menschenleben auf dem Gewissen hat, als - auch von den dafür Verantwortlichen - so gerne der Tabakindustrie zugeschrieben werden, von unnötigem Leiden durch sinnlose Diäten und Krankheiten wie Diabetes und den zugehörigen Folgekrankheiten gar nicht erst anzufangen. Ja, und selbstverständlich gehen auch Vorurteile wie die abwertende Meinung meiner Mutter und etwaige daraus resultierende konkretere Diskriminierungen auf ihr Konto.
Wenn es richtig dumm kommt, kann es noch Jahrzehnte dauern, bis sich da endlich etwas bewegt. Und in zwanzig, dreißig, vierzig Jahren oder wann auch immer es dann endlich doch geschieht (denn irgendwann wird es geschehen), werden die Leute sich ungläubig fragen, wie es nur sein kann, daß so lange niemand erkannt hat, wie sehr man auf dem Holzweg gewesen ist. Leider wird das denen dann aber nicht mehr helfen, die man durch dieses Beharren auf dem Holzweg vorzeitig ins Grab gebracht hat.
Es wäre zum Verzweifeln, wenn ich das Ziel verfolgen würde, diese Menschen zu retten, wie das Ärzte wie Dr. Tro oder Dr. Fung mit unterschiedlichen Mitteln tun und deshalb maximale Aufmerksamkeit für ihre Methoden, Low Carb und Intervallfasten, zu gewinnen versuchen und schier durchdrehen, wenn wieder eine dieser Einfaltspinsel-Studien angeblich beweisen kann, daß beides nicht besser wirke als andere Herangehensweisen. Mir kann es immerhin ausreichen, daß ich mich selbst gerettet habe und jeder Neugierige dies hier im Blog mitverfolgen konnte. Was der einzelne Leser dann daraus macht, liegt nicht in meiner Hand, also fühle ich mich ihm gegenüber auch nicht über die Information, die ich biete, hinaus verpflichtet.
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Es ist soweit, ich bin bei meiner angestammten Jeansmarke von Größe 40 auf Größe 38 umgestiegen. Um den Bauch herum finde ich sie noch ein bißchen eng, aber sie läßt sich problemlos schließen und nach ein, zwei Stunden Tragen ist es auch nicht mehr unbequem. An den Oberschenkeln sitzt sie dafür sehr bequem und letztlich sogar fast schon wieder einen Tick zu locker. Ich werde mich wohl wirklich mit anderen Jeans-Paßformen als "Straight" anfreunden müssen. Bei dieser Jeans habe ich außerdem bemerkt, daß mein Po deutlich geschrumpft sein muß. Jahrzehntelang habe ich in die Potasche keinen Geldbeutel mehr hineinbekommen; es war einfach zu eng. Ich habe mir das vor einer Ewigkeit abgewöhnt, als es anfing, minutenlanges Gefummel beim Reinstecken und Rausziehen zu erfordern. Jetzt wäre es kein Problem mehr, stellte ich erstaunt fest. Keine Ahnung, seit wann das schon wieder gehen würde, denn ich habe es erst mit dieser Jeans wieder ausprobiert. Ob ich mir das aber wiede angewöhnen möchte, bin ich mir noch nicht sicher.
Meine Mutter trägt übrigens Hosen Größe 44. Sie war eigentlich immer schlank, aber die "Nach-Wechseljahres-Zusatzpfunde" haben sich bei ihr fast ausschließlich am Bauch angesammelt. Zum Glück sind es nicht so viele Zusatzpfunde, daß sie eine negative Wirkung auf ihren Stoffwechsel gehabt hätten. Meine Schwester trägt Hosen Größe 42, aber da die Hosengröße sehr von der Marke abhängt - ich habe etwa noch eine Tom Tailor in XL, die mir immer noch zu klein ist -, kann es durchaus sein, daß wir im Stadium angelangt sind, in dem wir Hosen tauschen könnten. Wenn mehr Zeit gewesen wäre, hätten wir das mal ausprobiert.
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Neues vom Immobilienmarkt: Im Vergleich zu vor meinem Urlaub, also innerhalb von zehn Tagen, ist die Zahl der angebotenen Eigentumswohnungen zu meinem Erstaunen um weitere 20 % gestiegen. Im Vergleich zur Zahl der Angebote vor einem Jahr sind es jetzt etwa 50 % mehr. Meine Prognose vom ersten April bestätigt sich immer deutlicher: Der Immobilienmarkt ist gekippt. Bis die Angebotspreise erkennbar sinken, kann es aber noch ein bißchen dauern, ich würde pi mal Bauchgefühl sagen, das passiert ungefähr dann, wenn sich die Zahl der Angebote verdoppelt hat. Das kann unter Umständen auch recht schnell gehen.
Die höhere Zahl von Immobilienangeboten ist ein Zeichen dafür, daß die Suche nach Käufern zu den in den letzten Monaten üblich gewordenen Preisen immer länger dauert, weil diese Preise mit den höheren Zinsen nahezu unfinanzierbar geworden sind.
Die Zinsen sind inzwischen ja im Vergleich zum ersten April, als ich das erste Mal darüber schrieb, noch stärker gestiegen. Mittlerweile würde man für mein Darlehen von 2019 500 Euro mehr im Monat bezahlen als ich monatliche Belastung habe. Aber um die beiden Objekte zu kaufen, würde dieses Darlehen nicht ausreichen, da die Kaufpreise seitdem um 40 % gestiegen sind. Ich habe das vorhin mal überschlagen: Zu den heutigen Marktpreisen würde ein Käufer im Monat wahrhaftig knapp doppelt so viel für diese beiden Wohnungen bezahlen müssen wie ich.
Es wird ja gerne so getan, als fließe vor allem Geld in den Immobilienmarkt, das bereits beim Käufer vollständig oder fast vollständig vorhanden ist und für das Anlagemöglichkeiten gesucht wurden. Bei Bestands-Wohnimmobilien ist das aber eher nicht der Fall (allenfalls bei größeren Wohnkomplexen, die im Ganzen veräußert werden, aber wie oft kommt das vor?), vor allem bei einzelnen Eigentumswohnungen, denn für die interessieren sich institutionelle Anleger nicht. Das zeigt sich gerade an der steigenden Zahl der Angebote. Wenn Käufer schwerer zu finden sind, kann das nicht an Anlegern liegen, die das Geld bereits haben. Also werden Eigentumswohnungen überwiegend von Banken finanziert, und da es dabei Obergrenzen gibt, nehme ich an, die auf Basis des Einkommens kalkulierten Finanzierungslimits der Banken werden gerade in den teueren Ballungsräumen nun viel häufiger als zuvor überschritten. Da es keine Anzeichen dafür gibt, daß die Zinsen wieder sinken könnten - im Gegenteil wird ja sogar mit weiter steigenden Hypothekenzinsen gerechnet -, sind es deshalb die Immobilienpreise, die sich nun nach unten bewegen werden, bis die Angebote wieder auf ausreichend Nachfrage stoßen. Bis spätestens Jahresende werden das auch die Experten verkünden. Bei mir gibt es die Prognose exklusiv schon jetzt. 😎
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Eigentlich hatte ich damit gerechnet, daß die Spatzenkinder im Loch an unserer Hauswand schon ausgeflogen sein würden, wenn ich wieder aus dem Urlaub zurückkomme, aber heute morgen wurden sie noch gefüttert. Lange dauern kann es jetzt aber nicht mehr, bis sie in die weite Welt hinausfliegen, denn die Elterntiere füttern nun nur noch von außen. Vielleicht sind sie sogar jetzt schon weg - schön, daß ich sie heute morgen noch beobachten konnte. Auch meine Mutter freute sich über ein Spatzennest am Haus an einer Stelle, wo sie nicht mit so etwas gerechnet hätte, nämlich am Dachfirst unter dem Abschlußziegel, der ein kleines bißchen schief sitzt und so auf einer Seite eine Lücke aufweist, die groß genug war, um den Hohlraum darunter für den Nestbau zu nutzen. Ihre Spatzen müssen später als meine geschlüpft sein, denn ich habe am Wochenende erst ein ganz zartes Piepen vernommen, und im Moment klingen sie gerade, als wären sie im Stimmbruch, was darauf hindeutet, daß sie jetzt in diesem Stadium sind, in dem die ersten noch struppig wirkenden Feder sprießen, aber die Augen noch nicht offen sind. Ich finde, Jungvögel in diesem Stadium sehen aus wie kleine Monster, man sieht ihnen außerdem an, daß sie vom Dinosaurier abstammen.
Die Spatzenkinder konnte ich natürlich nicht sehen, nur ein paar vage Bewegungen lassen sie erahnen. Sehen kann ich nur die Aktivitäten der Altvögel. Aber ich habe schon im Web Meisen-Webcams aus Nistkästen verfolgt (etwa hier), und bei Spatzen wird die Entwicklung ähnlich verlaufen.
Gegenüber von meinem Arbeitszimmer höre ich außerdem das feine Piepsen der jungen Rotschwänzchen und weiß, daß das jetzt jeden Tag lauter werden wird. Die Altvögel habe ich bislang nicht gesehen, aber auch schon gehört. Sie brüten jedes Jahr an der Fassade des Hauses auf der anderen Straßenseite. Ach ja, und die ersten Mauersegler sind während meines Urlaubs auch wieder heimgekehrt. Von denen brütete in den letzten Jahren immer mindestens ein Paar bei uns am Haus unter der Regenrinne an einer Stelle, die man vom Treppenhaus ganz gut beobachten kann. Mal sehen, ob sie das dieses Jahr wieder machen.
Die einzigen Vögel, von denen ich keine Brut beobachten möchte, sind die Tauben. Wir hatten nämlich vor einigen Jahren mal eine Taubenbrut auf unserem Balkon. Die Biester brüten drei- bis viermal im Jahr, wenn nicht noch öfter, und sie sind standorttreu, wenn sie mal ein kuscheliges Plätzchen gefunden haben. Da kann man dann jede eigene Balkonnutzung vergessen. Nach der zweiten Brut im selben Jahr haben wir den Balkon ein Jahr lang komplett unzugänglich von außen gemacht, sonst wären wir sie nie wieder losgeworden. Und seitdem wehre ich den Anfängen. Auch Vogelfutter gibt es nur in Formen, die für Tauben nicht verlockend sind, etwa in einem winzigen Futterhaus aus Glas oder wie Meisenknödel aufgehängt in Plastiknetzen.
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