Freitag, 27. Mai 2022

Die Brutstätte des Bösen

Mein Gewicht heute früh nach vier Fastentagen: 84,6 Kilogramm. Leider kein neues Niedrigstgewicht, sondern eine Punktlandung auf dem Nach-Fasten-Gewicht, bevor ich auf meine Wanderung aufgebrochen bin und zehn Tage mit dem Fasten ausgesetzt habe. 

Nun ja. 

Doch, ich bin ein bißchen enttäuscht, denn eigentlich sah es, bevor ich mit dem Fasten begann, so aus, als könne ich einen neue Bestmarke setzen. Andererseits ist Gleichstand zum Wert vor der Fastenunterbrechung ja auch keine Tragödie. Andere Leute kommen aus dem Urlaub mit drei oder vier Kilo plus wieder zurück. 

Im Mai und Juni ist bei mir aber auch tatsächlich der Wurm drin, nicht nur beim Fasten. Beim Fasten brachte mich nicht nur die zehntätige Auszeit aus dem gewohnten Gleis, sondern auch die vielen Feiertage und ein paar andere Termine. Gestern habe ich trotz Feiertag weitergefastet, nächste Woche muß ich einen der zwei geplanten Fastentage wegen Miteigentümerversammlung verschieben, übernächste Woche werde ich wegen Feiertag am Montag erst am Dienstag mit dem Fasten beginnen, und ich der Woche darauf fiele wieder einer der Fastentage auf einen Feiertag. 

Danach ist glücklicherweise alles wieder weitgehend normal, jedenfalls bis zum Urlaub meines Mannes, der mich wieder fünf Wochen ohne langes Fastenintervall kosten wird. 

***

Jedenfalls dann, wenn ich in einem anderen Punkt wieder Normalität hergestellt habe, denn ich hatte zu meinem Entsetzen eine Kleidermotteninvasion, und damit es nicht zu einfach wird, noch dazu in einer geschäftlichen Großkampfphase, in der ich keinesfalls unterbrechen und Kammerjäger spielen kann. Also habe ich das kommende Wochenende dafür reserviert und bin bis dahin damit beschäftigt, neben meinem Eilprojekt SÄMTLICHE Kleider erst mal durchzuwaschen und in einem anderen Raum zwischenzulagern. Ich habe auf diese Weise Tage gebraucht, um die Brutstätte des Bösen zu finden, denn sie befand sich keineswegs irgendwo im Kleiderschrank, sondern an der Matratze eines selten benutzten Betts. Ich hatte mich schon gewundert, warum die Mottenfalle, die ich im ersten geleerten Schrankfach aufstellte, so spärlich besucht worden war. Aber im Kleiderschrank waren die Motten offenbar nur auf Ausflug, gewohnt haben sie woanders. 

Erst kürzlich hatte ich dieses Bett frisch bezogen, und da war noch alles in Ordnung. Als ich jetzt textiltechnisch bis zum Bettenabziehen vorgedrungen war, stob eine richtige Wolke von Motten auf. 

So viel Zeit mußte erst mal sein, die ganze Sache erst mal gründlich mit dem Staubsauger zu bearbeiten. Die eigentliche Arbeit, alles im Raum mit Essigwasser auswaschen und so weiter, beginnt morgen früh und muß bis Sonntagabend fertig werden, denn ab Montag geht die geschäftliche Großkampfphase dummerweise noch weiter. Außerdem muß ich am Wochenende Zeit finden, um gefühlt tausend Kleidungsstücke zu bügeln. Normalerweise bügle ich gar nicht, weil die Sachen aus dem Trockner das so gut wie nie nötig haben, aber diesmal ist es eine zusätzliche Schutzmaßnahme für den Fall, daß die Mistviecher irgendwo an verdeckter Stelle Eier abgelegt haben, obwohl ihre Kinderlein dort unweigerlich verhungern müßten, und diese Eier durch das Waschen und die Hitze im Trockner doch noch nicht ganz tot sind. 

Eigentlich besitze ich gar keine Kleider, die mottenanfällig sind, weil ich der Ansicht bin, ein Kleidungsstück, das den Wäschetrockner nicht verträgt, habe in meinem Schrank nichts zu suchen, so daß ich alle Arten von Textilien tierischer Herkunft, wie Motten sie mögen, etwa Wolle, von vornherein nicht kaufe. Deshalb habe ich mich wohl zu sicher gefühlt. Keine Ahnung allerdings, was den Mistviechern ausgerechnet an dieser Matratze so gut gefallen hat. Womöglich irgendwelche prähistorischen Schweißpartikel? Wie gesagt, dieses Bett ist nicht regelmäßig in Benutzung. Es ist ein Einzelbett und stammt noch aus der Zeit, als ich nicht liiert war. Manchmal kann man es für Besuch brauchen, und wenn ich krank bin, ist es manchmal sinnvoll, alleine zu schlafen.

Am liebsten wäre ich natürlich trotz allem sofort in Aktion getreten, aber die laufende Woche war arbeitstechnisch echt mörderisch, und es ging beim besten Willen nicht. Ich habe auch gestern am Feiertag noch durchgearbeitet. Ich bin allerdings zuversichtlich, daß es ausreichen wird, um die Plage restlos zu beseitigen, auch wenn ich erst das Wochenende für eine Generalreinigung des betreffenden Raumes reserviere.







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