Freitag, 1. April 2022

Neuigkeitensammelsurium: Neues Tiefstgewicht, 100-Pfund-Abnahmen, Insulinresistenz, Nahrungsmittelversorgung in Deutschland und der Immobilienmarkt

Mein Gewicht heute früh: 85,1 Kilogramm - das erhoffte ganze Kilogramm weniger als mein letztes Niedrigstgewicht vor zwei Wochen. (Oder eigentlich: vorletztes, denn schon gestern hatte ich mit 85,7 Kilogramm ein neues Niedrigstgewicht.) Das waren diesmal also 4,4 Kilogramm minus in vier Fastentagen - nach den 3,9 Kilogramm vor zwei Wochen immer noch der zweitniedrigste Wert, aber schon erheblich näher an dem, was ich während der Low-Carb-Phase im Herbst verzeichnet hatte (zwischen 4,6 und 5 Kilogramm). 

Bis zum Fastenbrechen mit den traditionellen Quarkpfannkuchen mit Rettich-Karotte-Apfel-Salat war ich damit offiziell bei einem BMI unter 30, hätte also bei einem Arztbesuch jetzt nicht mehr als adipös gegolten. Das ist ein Zwischenziel, an dem mir vor allem aus praktischen Gründen etwas liegt, denn ich habe echt keinen Bock, mit meinem Arzt womöglich über irgendwelche Nebenkriegsschauplätze diskutieren zu müssen, bevor er sich dazu herabläßt, sich mit meinem eigentlichen Problem zu befassen. Freilich, bis ich stabil unter dem BMI 30 liegen werde, wird es natürlich noch ein Weilchen dauern, also gut, daß die Wahrscheinlichkeit für einen Arztbesuch nach fast zweieinhalb Jahren ohne weiterhin recht gering ist. 

Falls ich nach dem Ende der zweiten Low-Carb-Phase über den Sommer, also "nur" mit meinen Fastenintervallen, vergleichbar zum letzten Jahr abnehmen sollte - was ich doch mal hoffen möchte -, gehe ich davon aus, daß ich diesen Punkt kaum vor September erreichen werde; außerdem nehme ich an, daß ich dann nach vier Fastentagen auch zum ersten Mal eine Sieben auf der Waage sehen werde. Das wird dann wirklich ein besonderer Moment für mich; das letzte Mal weniger als 80 Kilogramm habe ich nämlich anno domini 1986 vor meiner Schwangerschaft gewogen. 

Es wäre ein gutes Omen, wenn ich diesen Moment noch vor Beginn meiner dritten Low-Carb-Phase im Oktober schon erreichen würde. :-)

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Aus der Reihe "Unwissenschaftliche Anekdoten, aber interessanter als die meisten Studien" hat derselbe Dr. Tro, den ich in meinem letzten Beitrag noch so harsch kritisiert hatte, etwas gemacht, dem ich ausdrücklich applaudieren möchte, nämlich seine Twitter-Bubble gefragt, wer mehr als 100 Pfund (entspricht knapp 45,5 kg) abgenommen und wie lange man dafür gebraucht habe. Herausgekommen ist nämlich eine ganze Reihe von wirklich erfolgreichen Abnehmern, von denen nicht wenige ihr Gewicht nach eigenen Angaben schon jahrelang gehalten haben. Unweigerlich haben als Erstes diejenigen geantwortet, bei denen es wirklich sehr schnell ging, also nur eines oder anderthalb Jahre erforderlich waren. Aber insgesamt kamen doch sehr unterschiedliche Antworten zustande. Ich selbst habe übrigens für die ersten 45 Kilogramm ca. drei Jahre gebraucht und damit ungefähr ebenso lang wie Dr. Tro selbst, im Gegensatz zu ihm hatte ich zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht mit Plateaus und ähnlichem Psychoterror zu kämpfen; das kam erst in Jahr vier.

Diesen Thread auf Twitter sollte man echt weiterführen, gewissermaßen als ein Konkurrenzprojekt zu der verkorksten National Weight Control Registry, über die ich mich an anderer Stelle bereits kritisch geäußert hatte. (Die Weight Control Registry betreibt nämlich nur sinnlose Sandkastenspiele. Es ist mir unbegreiflich, daß die relativ wenigen, die sie überhaupt kennen, sie dennoch - mit einer Ausnahme, nämlich meiner Wenigkeit - alle für ein seriöses Projekt zu halten scheinen.) Und ließe sich das ab einer gewissen Zahl von Antwortenden, die bereit wären, dabei mitzumachen, nicht vielleicht sogar in eine formal korrekte Studie überführen? Genau Leute wie wir, die von ehemals BMI 40+ gekommen sind und mindestens um die 50 kg verloren (und idealerweise die Abnahme mehrere Jahre lang gehalten haben), sind es doch in Wirklichkeit, die die angeblich so dringend gesuchten Antworten auf eine der wichtigsten Gesunderhaltungsfragen unserer Zeit noch am ehesten liefern könnten, nach denen aus irgendwelchen Gründen aber niemand fragen will. 

Die Teilnehmer der informellen Umfrage sind - angesichts von Dr. Tros Gefolgschaft: selbstverständlich - in der derzeitigen Form noch extrem Low-carb-lastig (meistens geht es außerdem um Low Carb in Verbindung mit viel Sport), unter anderem deshalb fand ich es angebracht, meinen eigenen Fall auch zu ergänzen, der trotz ein paar Überschneidungen in einigen Bereichen abweicht. Es würde mich echt interessieren, wie viele konventionelle Diäthalter sich auftreiben lassen, die vergleichbar erfolgreich gewesen sind - wieder nicht nur im Sinne einer Abnahme, sondern auch des Gewichthaltens. 

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Aus der Wissenschaft kommt ebenfalls ein interessantes neues Ergebnis; eine Studie (hier auch noch eine allgemeinverständlichere Zusammenfassung, ebenfalls aber auf Englisch, und für die Nicht-so-gern-Leser auch noch eine kurze Videoanalyse der Diet-Doctor-Website), in der der unbestechliche Dr. Ludwig wahrscheinlich etwas ganz anderes nachweisen zu können hoffte, aber nun getreulich auch das Unerwartete rapportiert. Eine Auswertung von zwei Studien, von denen die Teilnehmer der einen "Very Low Carb" ernährt wurden (7,5 % KH) und die der anderen "moderat" Kohlenhydrate zu sich nahmen (45 % KH), ergab nämlich, daß in allen beiden Gruppen umso mehr fettfreie Körpermasse verloren ging, je insulinresistenter sie zu Beginn der Studie gewesen waren. 

Unerwartet - für Low-Carb-Anhänger, aber auch für mich - daran war, daß dieser Effekt bei den Low Carb Ernährten aus der ersten Studie der Low Carb zugrundeliegenden Grundannahmen zufolge eigentlich geringer hätte ausfallen müssen, da eine solche Ernährung die Insulinresistenz eigentlich rasch verringert. 

Wie läßt sich das also erklären?

Das Erste, das mir durch den Kopf ging, war die Frage der losen Haut. Haut zählt zur fettfreien Masse, und sie MUSS weniger werden, wenn es nach dem Gewichtsverlust keine losen Hautlappen - die berüchtigten Fettschürzen - geben soll, die sich ja auch niemand wünscht. Insofern würde ich es für gar keine so tolle Nachricht halten, wenn man mir versprechen würde, daß ich mit Methode x garantiert 100 Prozent Fett und sonst gar nichts verlieren würde. 

Das wäre also meine erste Frage: Geht es hier WIRKLICH um verlorene Muskelmasse?

Das war einer der Gründe, warum ich diese Studie gründlicher durchgelesen habe, anstatt sie nur zu überfliegen, aber leider wird "lean mass" dort nicht näher spezifiziert - was möglicherweise damit zu tun hat, daß dies einfach beim besten Willen nicht möglich ist. Das aber bedeutet, daß man es auch nicht seriös beurteilen kann, ob das Ergebnis wirklich die schlechte Nachricht ist, für die Dr. Ludwig und Dr. Scher (im Video) sie halten. Dazu müßten sich die einschlägigen Gelehrten mal etwas einfallen lassen. Denn ich bestehe darauf, daß es NICHT schlecht ist, überschüssige Haut zu verlieren. Ich bin ja selbst heilfroh, daß meine Haut so gut mitschrumpft, und das noch mehr, seit ich im Abnehmforum, das ich vor einem Monat verlassen habe, bei zwei Leuten mitbekommen habe, WIE unangenehm das für längere Zeit ist, wenn man sich so eine Fettschürze entfernen lassen hat.

14 bzw. 10 Wochen ist mal wieder arg kurz, aber um den Faktor Insulinresistenz mit höherem Anteil fettfreier Masse bei der Abnahme zu bestimmen, meines Erachtens lang genug, denn 14 Wochen Low Carb sollte eigentlich ausreichen, um eine zuvor bestehende Insulinresistenz wesentlich zu verbessern. Wenn es also trotzdem keinen Unterschied bei der Relation Fett und fettfreier Masse im Vergleich zu der anderen Diätform beim verlornen Gewicht gibt, sondern derselbe Zusammenhang zu höherer Insulinresistenz und mehr verlorener fettfreier Masse sowohl bei einer Diät mit mehr als auch mti weniger Kohlenhydraten besteht, was bedeutet das dann wohl? 

Vielleicht hat die Sache ja etwas damit zu tun, daß es sich in beiden Studien um "hypokalorische" Diäten handelten, also um eine Energiezufuhr unterhalb des erwarteten Energiebedarfs, präziser gesagt: 60 Prozent des Energiebedarfs. Bei Low-Fat-Diäten ist diese Herangehensweise zwar die Regel, aber bei Low Carb eigentlich normalerweise nicht. Daß in dieser Studie dennoch ein Energiedefizit gewählt wurde, könnte etwaige Vorteile von Low Carb bei der Relation Fett/Fettfreie Masse bei der Abnahme also auch sabotiert haben. Dieser verbindende Faktor eines Energiedefizits von 40 % wäre aus meiner Sicht eine denkbare Erklärung dafür, warum beide Diätformen dieselbe Wirkung zeigten.  

Da die Insulinresistenteren auch - in beiden Gruppen - ein höheres Ausgangsgewicht zu verzeichnen hatten, kann es auch einfach sein, daß  dies der verbindende Faktor ist.

Es kann aber natürlich ebensogut sein, daß diese Sache in Wirklichkeit gar nichts bedeutet und die "verlorene Muskelmasse" einfach nur absorbierte Haut ist, was in der Phase der höchsten Abnahme vielleicht ja bei beiden Diätformen gar nicht so weit voneinander abweicht. Es geht ja hier nicht um wirklich hohe Abnahmen von, sagen wir: 50 Kilo, sondern um 10 bis 15 Prozent eines Ausgangsgewichts, das in der einen Studie knapp unter 100 (10 %: 10 Kilogramm) und in der anderen knapp unter 90 Kilogramm (10 %: 9 Kilogramm) lag.

Womöglich ist das sogar das Hauptproblem: Daß die Studienteilnehmer gar nicht repräsentativ für die Menschen sind, mit deren Problemen man sich vorrangig befassen sollte. Und damit landen wir wieder oben bei Dr. Tro.

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Ich fand gestern eine interessante Grafik zur Ernährungslage in Deutschland: 

(Quelle)

Woher die "Überversorgung" mit Fleisch um fast 20 Prozent kommt, kann ich mir in etwa vorstellen. Vor allem bei Schweinefleisch werden weniger gefragte Fleischteile in andere Länder, ich glaube, vor allem in Asien, exportiert, etwa die Köpfe, die Pfoten und so weiter. Aber die "Unterversorgung" bei Obst und Gemüse finde ich bemerkenswert. Ich glaube auch nicht, daß es sich wirklich um eine Unterversorgung im eigentlichen Sinne handelt, sondern das spiegelt wohl zum Teil wider, daß heutzutage alles zu jeder Jahreszeit angeboten wird (Stichwort etwa die berüchtigten Erdbeeren), also außerhalb der hiesigen Erntesaison zwangsläufig importiert werden muß. 

In meiner Kindheit gab es im Winter Äpfel (unsere eigenen, im Keller eingelagert) und aus dem Laden Orangen und Mandarinen als frisches Obst, das wurde damals auch nur von Spätherbst bis zum Ende des Winters angeboten. Erdbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren und Kirschen hatten wir in eingemachter bzw. später auch eingefrorener Form (sowie außerdem als Marmelade) ebenfalls aus dem eigenen Garten. 

Natürlich gibt es heutzutage aber auch eine Menge Obst und Gemüse in unseren Läden, die immer importiert werden müssen, weil bei uns einfach nicht das richtige Klima für ihren Anbau ist. Avocados etwa, oder Kiwis. Ich erinnere mich noch, wie teuer die früher waren, als sie noch aus Australien oder so kamen. Heutzutage sind sie in der Regel aus Italien und kosten teilweise keine 20 Cent pro Stück.

Daß fast dreißig Prozent der Eier importiert werden, finde ich ebenfalls bemerkenswert. Bei Eiern aus dem Ausland gelten wohl unsere Haltungsvorschriften nicht. Ich nehme an, die landen als Billigzutaten hauptsächlich in Industrieprodukten, obwohl ich jetzt nicht nachgeschlagen habe, wie hoch der Eierbedarf bei Fertigprodukten ist. Sicher bin ich mir aber, daß die keinen Wert auf Freilandeier legen.

Ich bin mir einigermaßen sicher, daß wir im Bedarfsfall imstande wären, uns selbst zu versorgen, denn Erdbeeren im Winter braucht man ja eigentlich nicht wirklich. Aber wer der Sache nicht traut, dürfte wohl mit einem Gemüsegarten mit außerdem noch zwei, drei Obstbäumen sowie einer Kühltruhe und Einmachgläsern auf der sicheren Seite sein, falls er Angst davor hat, die globalen Verhältnisse könnten die Versorgung auch in Deutschland verschlechtern. Oder wenn ein Garten nicht vorhanden ist, kann man ja wenigstens noch Balkongemüse ziehen. Ich bin wirklich gespannt, wie das mit den Gurken und Zucchini bei mir klappen wird, denn nach den Ergebnissen vom letzten Jahr, als ich freilich viel zu später begonnen hatte, träume ich tatsächlich von einer kontinuierlichen Gurken- und Zucchiniversorgung über den ganzen Sommer hinweg bis zum Herbst. Meine letzte Gurke habe ich letztes Jahr, glaube ich, im Oktober geernet.

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Es mehren sich meiner Meinung nach die Anzeichen dafür, daß der Peak bei den Immobilienpreisen mittlerweile überschritten ist und es nun bis auf weiteres mit den Preisen abwärtsgehen wird, worüber aber bislang noch nirgends in den einschlägigen Medien berichtet wird - diese Info also exklusiv als Erstes bei mir. Wer seinen Immobilienverkauf bislang immer wieder aufgeschoben hat, um den Moment mit den günstigsten Preisen abzuwarten, hat ihn wahrscheinlich bereits verpaßt, sollte aber immer noch einen guten Preis bekommen, wenn er JETZT verkauft. 

Was mir zuerst auffiel: Bei mir in der Stadt steigt die Zahl der angebotenen Eigentumswohnungen ungefähr seit kurz vor Weihnachten stetig weiter an, sie liegt gerade sicherlich 20 % höher als vor einem Jahr. Immer noch zu wahnsinnigen Preisen natürlich, aber offenbar werden die nicht mehr ohne weiteres bezahlt. Daraufhin warf ich mal einen Blick auf die Hypothekenzinsen bei meiner Hausbank und stellte fest, daß sie um ca. einen Prozentpunkt gestiegen sind. Das erklärt natürlich einiges. Dieser eine Prozentpunkt hin oder her erhöht die Finanzierungskosten nämlich ganz gewaltig. 

Wenn ich von meinen eigenen beiden Wohnungsfinanzierungen aus dem Jahr 2019 ausgehe, dann würde ich jetzt für dieselben Darlehen rund 300 Euro mehr im Monat bezahlen. Allerdings bekäme ich die beiden Wohnungen für den damals vereinbarten Preis gar nicht mehr, denn die Marktpreise für Objekte dieser Lage, Größe und Ausstattung sind in den knapp drei Jahren, seit der Kauf vereinbart wurde, um sage und schreibe 40 Prozent gestiegen. 

Tatsächlich lägen meine Mehrkosten pro Monat für den Kauf derselben Wohnungen also eher zwischen 400 und 500 Euro. 

Das ist schon irre. Nie im Leben hätte ich erwartet, daß sich meine Wohnungskäufe von 2019, die ich unter Renditegesichtspunkten nicht für allzu vorteilhaft gehalten habe (ich hatte andere Gründe, sie zu tätigen), nach so kurzer Zeit fast schon als Schnäppchen erweisen würden. Ich fand die Kaufpreise nämlich schon damals ziemlich überteuert und rechnete nicht damit, daß es noch allzu viel weiter nach oben gehen würde. Jetzt könnte es sich eventuell aber sogar erweisen, daß die Preise nach einem Platzen der Immobilienblase immer noch über dem liegen werden, was ich damals bezahlt habe. Und dazu noch die guten Darlehenskonditionen ... am Ende habe ich offenbar doch mit diesem Wahnsinnskauf ein richtig gutes Geschäft gemacht.

Weil ich mir ziemlich sicher war, daß dieser Zinsanstieg noch letzten November/Dezember nicht eingesetzt hatte, habe ich mal recherchiert, und wahrhaftig: Erst nach dem Jahreswechsel bouncte der Zinssatz deutlich nach oben. Mal sehen, ob sich die Zinsen auf jetzigem Niveau einpendeln oder weiter nach oben gehen. (Daß sie wieder sinken, bezweifle ich.) Sollten sie gar zu eilig nach oben schnellen, kann es sein, daß die Immobilienblase mit einem gewissen Knalleffekt platzt und eine Flucht aus der Immobilie den Abwärtstrend in einen Absturz verwandelt. Jeder Prozentpunkt mehr an Zinsen bedeutet ja, daß Käufer sich entsprechend noch weniger Wohnfläche leisten können (die Grenzen setzt für gewöhnlich die Hausbank, auch wenn der Käufer eigentlich die höheren Kosten zu stemmen bereit wäre), aber ebenso, daß für einen immer größeren Anteil Wohnungssuchender der Wohnungskauf im Vergleich zu Mietwohnungen zu aktuell üblichen Mieten sich einfach nicht mehr lohnt. 

Am Mietwohnungsmarkt, auch das haben viele noch nicht mitgekriegt, hat ja seit Corona eine gewisse Erholung stattgefunden, die vor allem deshalb bislang unbemerkt geblieben ist, weil der Rückstau an Wohnungssuchenden so gewaltig war. Alles, was der Markt zu halbwegs akzeptablen Konditionen anbot, wurde in irrsinnigem Tempo aufgesaugt. Inzwischen sollte es langsam sichtbar geworden sein; mein Mann hat zum Beispiel neulich erzählt, in seinem Kollegenkreis seien gerade fast alle am Umziehen. Plötzlich finden die Leute also wieder Mietwohnungen.

In meiner Stadt werden bei Immoscout aktuell weniger Mietwohnungen als letztes Jahr, aber immer noch dreimal so viele angeboten wie vor Corona - und neuerdings ist der Anteil der mietspiegelgerechten Angebot auf ca. ein Drittel aller Angebote angewachsen. Das gab es hier schon seit Jahren nicht mehr. Ebenso habe ich einen so niedrigen Anteil an möbliertem Wohnraum lange nicht mehr gesehen. Das waren eigentlich immer so um die 30 %, in den schlimmsten Zeiten auch noch mehr. Jetzt sind es noch 15. 

Dieses Geschäftsmodell lohnt sich wohl nicht mehr so richtig. Ich kann nicht behaupten, daß mir das leid täte. Diese Abzocker haben in den letzten Jahren das Bild der Branche geprägt und allen anständigen Vermieter auch einen schlechten Ruf verschafft. Gut, daß sich die Verhältnisse gerade etwas zu normalisieren scheinen. Auch deshalb, weil in genügend anderen Bereichen die Preise steigen. Ziehen dann die Löhne auch noch nach, sollten die aktuell so exorbitant wirkenden Miethöhen - sofern sie jetzt wirklich eine Stabilitätsphase erreicht haben sollten - sich im Lauf der nächsten Jahre wieder relativieren und wieder im bezahlbaren Rahmen sein. Das habe ich ja schon einmal erlebt, nachdem sich die Wohnungsnot der frühen Neunziger allmählich wieder entspannte. 

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So, aber einen hab ich noch: Ich habe heute zum ersten Mal Low-Carb-Eis gemacht und muß jetzt erst mal testen, bevor ich morgen meinen Mann damit überrasche! 






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