Montag, 28. Dezember 2020

Stell dir vor, Weihnachten ist vorbei, und du hast abgenommen

Mein Gewicht heute früh zu Beginn des vorletzten Fastentags des Jahres: 99,7 Kilogramm, exakt identisch mit meinem Gewicht vom 23.12. Das ist ein unerwartetes Weihnachtsgeschenk, denn eigentlich hatte ich nach der enttäuschenden Entwicklung im Dezember mit einem erneuten Besuch des häßlichen Ühus nach den vier aufeinanderfolgenden Schlemmertagen über Weihnachten gerechnet. Nicht wegen besagter Schlemmerei, sondern weil mein Gewicht seit Anfang November nach jedem einzelnen verdammten Wochenende stur wieder über 100 hochgeschnellt war.

Aber ich lasse mich natürlich gerne auch einmal angenehm überraschen. 

Bislang war es ja jedes Jahr so, daß ich nach Weihnachten amüsanterweise weniger wog als vorher, und gestern stimmte das auch noch, denn da wog ich 99,4. Schon das hat mich verblüfft, denn das hatte ich eigentlich immer darauf zurückgeführt, daß ich bei meiner Mutter grundsätzlich zu wenig trinke, und dieses Jahr war ich ja nicht bei ihr.

Erfreulicherweise darf ich, da mein Gewicht heute nicht über 100 geklettert ist, nun sogar damit rechnen, daß ich mit einem Gewicht unter 97 Kilo, sprich 50 Kilogramm Abnahme, in den Silvester starten werde. Das ist ein versöhnliches Ende für ein Jahr, in dem es irgendwie nicht so richtig vorwärts gehen wollte. Nach dem morgigen Fastentag faste ich am Mittwoch das letzte Mal in diesem Jahr. Dazwischen gehe ich am Dienstag noch einmal auf den Wochenmarkt und decke uns auch sonst noch mit allem ein, was wir brauchen, um bis zum 3. Januar wohlversorgt zu sein, vom Käse für das geplante Fondue bis zum Kessler-Sekt. Dann darf von mir aus dieses blöde Jahr zu Ende gehen und ein neues Jahr hoffentlich nach und nach immer mehr Teile der Normalität zurückbringen, und zwar auch, was meine weitere Abnahme betrifft. 

Wenn ich mein Gewicht vor exakt einem Jahr mit dem von heute vergleiche, betrug meine Abnahme nach immerhin 144 Fastentagen im Jahr 2020 sage und schreibe 3,4 Kilogramm. Das hatte ich mir zu Beginn des Jahres schon ein bißchen anders vorgestellt. 

Auf der positiven Seite war es dennoch eine Abnahme, nicht etwa eine Zunahme. 

Wenn ich die Entwicklung in der Grafik betrachte, sehe ich auch, an welchen zwei Stellen es gehakt hat: 

 

Was mich extrem zurückgeworfen hat, war die zehntägige Fastenpause zu Ostern, die in der Grafik deutlich erkennbar ist. Ab Ende Juni habe ich - ebenfalls leicht zu erkennen an den großen Ausschlägen nach unten - mit den viertägigen Fastenintervallen begonnen, und die haben auch wunderbar funktioniert - bis zum Oktober. Deutlich zu sehen ist auch das siebenwöchige Aussetzen von den langen Fastenintervallen von Ende Juli bis Anfang September, das mich rückblickend auch ein bißchen ärgert, weil sieben Wochen doch zu lang waren. Ich hätte die Jahreszeit, in der die Abnahme erfahrungsgemäß besser funktioniert, doch ein bißchen effizienter nutzen können. Aber ich wollte halt meinem Mann nicht seinen Urlaub damit verderben, und sein Schichtplan vor und nach dem Urlaub hat dieses lange Aussetzen leider nahegelegt. Die Fastenpause, die ich anläßlich des Besuchs meiner Mutter eingelegt habe, hat mein Gewicht dann ebenfalls wieder frustrierend weit nach oben katapultiert, und dann kam die leider anscheinend unvermeidliche alljährliche Herbstzunahme noch obendrauf. 

Ganz interessant finde ich außerdem, daß ich in der ersten Jahreshälfte (bis zum 30.6.) 77 Fastentage hatte und in der zweiten nur 67. Mehr fasten bewirkt erkennbar nicht zwangsläufig auch eine höhere Abnahme, wahrscheinlich, weil sich der Stoffwechsel auf alles, was zu regelmäßig passiert, einfach zu gut einstellt - ich hatte es wohl mit den Fastentagen etwas übertrieben. Aber längere Fastenpausen als maximal sieben Tage riskiere ich künftig lieber trotzdem nicht mehr, es sei denn, auf Reisen (aber für nächstes Jahr plane ich sowieso keinen größeren Urlaub).

Für 2021 schweben mir pi mal Daumen weniger Fastentage als letztes Jahr vor, nämlich zwischen 120 und maximal 130 im Gesamtjahr, in dem Rhythmus, den ich mir im Sommer ausgedacht habe, nämlich jede vierte Woche ein langes Fastenintervall von vier Tagen und ansonsten zwei einzelne Fastentage pro Woche, im Normalfall jeweils unterbrochen von zwei Eßtagen. Das entspricht grob zehn Fastentagen in Monat, also 120 im Jahr. 

In der Praxis rechne ich natürlich mit allerlei situationsbedingten Verschiebungen und Umstellungen, und ich hoffe nur, der Brötchengeber meines Mannes sabotiert mir 2021 nicht gar so häufig meine Pläne. Vor allem in der ersten Jahreshälfte will ich nächstes Jahr unbedingt besser vorankommen. Idealerweise habe ich spätestens bis Anfang Mai das erste Mal (nach einem langen Fastenintervall) die 90-Kilogramm-Grenze unterschritten und bis zum Herbst, wenn es absehbar wieder zäh wird, will ich auch vor Beginn des Fastens schon deutlich näher als der 90 als an der 100 sein. In den Monaten Oktober und November kombiniere ich meinen normalen Fastenrhythmus dann zwei Monate lang an normalen Arbeitstagen mit Low Carb - mal sehen, ob ich damit im fünften Versuch endlich einmal mehr Erfolg dabei haben werde, im Herbst eine Zunahme zu vermeiden.

Low Carb ist nichts, was ich dauerhaft machen möchte, deshalb habe ich das bislang auch nie ausprobiert, obwohl ich mir schon vorstellen kann, daß es die Wirkung des Fastens deutlich verstärken würde. Zwei Monate lang sollte es durchzuhalten sein, jedenfalls wenn ich an Wochenenden weiterhin normal essen darf. Also wird das ab Oktober 2021 einmal ausprobiert. Das Schlimmste, was mir dabei passieren kann, ist ja, daß es wieder ein Schuß in den Ofen wird.

Neues Jahr, neues Glück! Ich bin ganz zuversichtlich, daß 2021 erfolgreicher wird als 2020.









 

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