Samstag, 12. Dezember 2020

Sieger im Herbst-Duell: der Herbst

Mein Gewicht heute früh: 95,1 Kilogramm, das waren 100 Gramm weniger als gestern, dem Übergangstag nach meinem letzten viertägigen Fastenintervall des Jahres. Das kam unerwartet, denn bislang wog ich nach dem Übergangstag immer mehr als nach dem vorausgegangenen letzten Fastentag. Die niedrigste Differenz, die ich bislang hatte, lag bei 300 Gramm, aber auch ein Kilo habe ich schon erlebt. Magen- und Darminhalt haben aber halt auch ihr Gewicht. Das Fastenintervall verlief diesmal in mehreren Punkten ein bißchen ungewohnt, einer dieser Punkte war der Stuhlgang. Sonst hatte ich immer an Tag drei oder vier eine "Sitzung" und konnte dann davon ausgehen, daß mein Magen- und Darmtrakt nunmehr einen Inhalt von ziemlich genau null hatten. Aber diesmal nicht. Erst heute früh nach dem Kaffee spürte ich das damit einhergehende "menschliche Rühren". 

(Mal wieder typisch: Während ich gerade im "heimlich Gemach" war und beim besten Willen nicht raus konnte, klingelte es zweimal im Abstand von wenigen Minuten. Später sammelte ich dann drei Pakete im Treppenhaus ein, alle für mich. Man könnte meinen, die Paketboten warten absichtlich vor dem Haus, bis man gerade aus irgendeinem Grund ums Verrecken nicht öffnen kann. Aber zum Glück öffnen in der Regel irgendwelche Nachbarn, und in Corona-Zeiten ist es auch normal und üblich geworden, daß die Sendungen dann einfach im Treppenhaus abgelegt werden.)

Diese ausgebliebene Sitzung während des Fastenintervalls scheint ungefähr 500 Gramm hin oder her auf der Waage ausgemacht zu haben, also nehme ich an, daß die 95,2 Kilogramm gestern früh eigentlich 94,7 bis 94,8 Kilogramm unter bisherigen "Normalvoraussetzungen" gleichzusetzen waren. Das wäre ungefähr gleich viel wie nach meinem letzten Fastenintervall.

Insofern bin ich jetzt doch wieder ein bißchen versöhnter damit, daß ich vor dem Fastenintervall am Montag haarsträubende 101,8 Kilogramm auf die Waage gebracht hatte, ein Wert, mit dem ich noch am Sonntag gar keinen Grund hatte, rechnen zu müssen, so daß ich gestern über die 95,2 sogar noch ziemlich erleichtert war, obwohl mich das normalerweise hätte enttäuschen müssen. Was auch immer die Ursache war, daß das diesmal alles so merkwürdig lief, ich kann jedenfalls davon ausgehen, daß ich nach diesem Fastenintervall jedenfalls nicht schlechter als nach dem letzten dastehe. Und das hätte mich wirklich angekotzt, da mein nächstes langes Fastenintervall erst in fünf Wochen geplant ist. (Es sei denn, mein Mann erfährt während seines Urlaubs doch noch, daß er nach seinem Urlaub mit Spätschicht anfangen muß, dann ziehe ich das ebenfalls vor. Ausschließen kann ich das bei dem Chaotenmanagement nicht, aber ich gehe eigentlich nicht davon aus, daß das passieren wird.)

Tja, was soll ich sagen: Im alljährlichen Duell Perditax vs. der Herbst hat der Herbst nun zum vierten Mal in Folge gewonnen: Ich stehe gerade um kein Gramm besser da als Anfang Oktober. (Aber zum Glück auch nicht schlechter.) Mal sehen, was ich mir nächstes Jahr einfallen lasse, um gegen den Herbst endlich auch einmal Sieger zu bleiben. Momentan fällt mir dazu, ehrlich gesagt, nicht mehr allzu viel ein. Es scheint einfach kein Mittel gegen diese Zunahme im Herbst zu geben.

Aber nun steuern wir ja zum Glück schon auf Mitte Dezember zu, und da darf man langsam schon wieder darauf hoffen, daß im Frühjahr alles wieder besser wird. Diesmal weiß ich mich in diesem Punkt auch im Einklang mit dem Rest der Welt, denn auf das Frühjahr hoffen wir gerade ja alle.

Weihnachten bei Mama ist dieses Jahr abgesagt; am Donnerstag haben wir das Für und Wider eingehend telefonisch erörtert und uns am Ende so entschieden. 

Den Ausschlag hat für mich gegeben, daß es bis zu den Impfungen jetzt wirklich nicht mehr allzu lange dauern wird; meine Mutter gehört ja mit ihren 84 Jahren zur Risikogruppe, die hoffentlich noch vor dem Frühling an der Reihe sein wird. Zwar schätze ich mich selbst nicht als besonders infektionsgefährdet sein (Arbeit im Homeoffice, der Mann hat jetzt Urlaub und ist damit in Quasi-Quarantäne, einziger regelmäßiger naher Kontakt ist die Nachbarin, die in Rente ist und sonst auch nicht viel unter die Leute kommt), aber das Risiko, beim Einkaufen oder, noch schlimmer, während der Fahrt zu meiner Mutter was abzukriegen, ist mit steigender Infiziertenzahl doch ein bißchen höher geworden, und ich würde es mir nie verzeihen, falls ich so kurz vor der Impfung durch irgendeinen dummen Zufall noch dieses Mistvirus bei meiner Mutter einschleppen würde. 

Den Unterschied zwischen einem geringen und gar keinem Risiko hat wohl kaum jemand so drastisch am eigenen Leib erfahren wie ich: Ich bin nämlich seinerzeit trotz theoretisch hochgradig sicherer Verhütung schwanger geworden - und das nicht nur einmal, sondern zweimal. Eine Kombination, die ungefähr so wahrscheinlich ist wie ein Sechser im Lotto. Das hat seine Spuren in meiner Risikowahrnehmung und den zugehörigen Entscheidungsstrategien hinterlassen. Wäre die Impfung noch in weiter Ferne gewesen, dann wäre ich vermutlich gefahren, denn wie lange soll man denn jede Begegnung ständig vor sich herschieben? Aber auf den letzten Metern möglicherweise einen vermeidbaren Corona-Unfall bauen, nee, dafür ist mir auch ein geringes Risiko zu hoch. Immerhin, meine Mutter ist an Weihnachten ja nicht alleine, weil meine Schwester mit ihrem Mann im gleichen Haus wohnt. (Noch so ein Faktor, der eine Rolle spielt. Wäre sie ohne mich alleine gewesen, wäre ich auch gefahren.)

Zum Glück trägt meine Mutter die Entscheidung voll und ganz mit - ich glaube, manchen älteren Menschen ist so was gar nicht so leicht zu verklickern, und das macht die Entscheidung dann natürlich noch schwieriger. Aber dieses Problem habe ich jedenfalls nicht. Wir haben Weihnachten jetzt einfach auf Ostern vertagt oder, falls es mit dem Impfen langsamer geht als erwartet, schlimmstenfalls auf die Kirschenernte, was irgendwie auch ganz passend wäre, nur wird da der Baum nicht geschmückt, sondern abgeschmückt. Vielleicht sollte ich ein Weihnachtslied für diesen Anlaß umdichten. ("Kirschenbringende Weihnachtszeit"?)

Zwei frühere Blogbeiträge habe ich vorzeitig abgebrochen, weil sie mir nicht gefallen haben. Das lag wahrscheinlich auch an meiner wegen der Gewichtszunahme schlechten Laune, aber vor allem an ihrem Inhalt. Corona wirft halt gerade wieder seinen Schatten über alles, und ich bin mit vielem, das ich lese oder höre, nicht einverstanden und es fällt mir leichter, meinen Ärger abzukühlen, wenn ich es in schriftlicher Form loswerde. Nur, das ufert dann meistens ziemlich aus, und der Ärger kühlt glücklicherweise auch dann ab, wenn ich den Beitrag nicht freischalte. ;-) 









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