Mein Gewicht heute früh nach dem vierten von vier Fastentagen: 72,7 Kilogramm. Nur hundert Gramm weniger als letztes Mal, aber dafür warte ich heute - im Gegensatz zum letzten Mal - noch auf den Auszug meiner Darmflora in die Kanalisation. Alles im grünen Bereich also, wenn auch kein Grund, Purzelbäume zu schlagen.
In den letzten Tagen gab es endlich mal wieder mehr über meine eigentlichen Themen zu berichten. Das ist auch deshalb gut so, weil es mich von den unerfreulichen und möglicherweise unheilverkündenden politischen Entwicklungen in Deutschland, an den östlichen EU-Außengrenzen, den USA und überhaupt der ganzen Welt ablenkt. Rußlands Gebaren gegenüber Polen erinnert mich gerade an den unheilsschwangeren Satz des Militärhistorikers Sönke Neitzel: Es ist möglich, daß der vergangene Sommer unser letzter im Frieden war.
Die Welt ist im Moment wie dieser sprichwörtliche Autobahnunfall: Man sollte eigentlich nicht hinsehen, kann aber irgendwie nicht anders.
Aber zur Sache, Schätzchen.
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Hochverarbeitete Lebensmittel sollen angeblich gesund sein, weil sie zu Gewichtsabnahme und keiner Zunahme führen, wenn sie nur vegan und fettarm sind. So wird aktuell diese Studie bei Bluesky kommuniziert, und nur mit Glück wird auch das "fettarm" dabei auch miterwähnt. Schlußfolgerung: Dieses Zeug könne man unbesorgt essen und sogar zum Abnehmen einsetzen. Was nicht erwähnt wird: Die Studie lief über sage und schreibe 16 Wochen. Keine vier Monate also. In einem solchen Zeitraum nimmt man mit jeder Methode ab, wenn man sie nur einigermaßen konsequent durchzieht. Was danach geschieht, wird nicht weiterverfolgt, aber im Grunde weiß das ja jeder, der schon einmal abzunehmen versucht hat.
Es ist manchmal echt zum Heulen. Wieso tun gestandene Wissenschaftler, Ärzte und Journalisten bei jeder dieser Kurzzeitstudien so, als hätten diese Ergebnisse irgendwelche praktische Relevanz? Eigentlich müßten sie wissen, daß solche Studien, auch wenn die Daten stimmen und methodisch alles korrekt war, nicht einen Hauch von Einfluß darauf haben können, wie das real existierende Problem einer Adipositasepidemie gelöst werden kann, weil die dafür entscheidenden Dinge erst zwischen Monat 6 und 15 nach Beginn einer Maßnahme geschehen - nämlich wenn der Stoffwechsel sich der Veränderung angepaßt hat und dann die geschaffenen Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage wieder zu beseitigen versucht, indem er einerseits seine eigene Nachfrage reduziert und andererseits das Bedürfnis nach Essen, also unsere Nachfrage, erhöht. Worauf man fast zwangsläufig wieder zunimmt.
Kurz, es wird ein Vergleich nach dem Motto "Nachts ist es kälter als draußen" gezogen, da man einen kurzfristigen Erfolg anstelle eines etwaigen ausbleibenden kurzfristigen Schadens befriedigt zur Kenntnis nahm, obwohl kurzfristig von vornherein kein Schaden zu erwarten war. Die spannende Frage, auf die ich nicht antworten kann, lautet: Sind diese Leute zu vernagelt, um die in allen Studien, die zwei Jahre oder länger laufen, zu beobachtende Entwicklung beim Körpergewicht ab Monat 6 überhaupt mitbekommen zu haben, oder betreiben sie absichtlich und gegen besseres Wissen ein "So tun, als ob"?
Der Low-Carb-Mediziner Bret Scher - früher bei der Plattform "Diet Doctor", bevor dessen Gründer Andreas Eenfeldt vom Glauben an Low Carb abfiel und den Satiety Index erfand - hat ein interessantes Streitgespräch zwischen zwei Leuten moderiert, die an sich derselben Seite bei der Ernährungthematik angehören, also die Rolle der Kohlenhydrate für bedeutsamer als die der Kalorien halten, aber im Detail doch miteinander uneins sind: dem immens erfahrenen Wissenschaftsjournalisten Gary Taubes und dem hochkarätigen Wissenschaftler David Ludwig. Das Kernthema ist dabei auch die Rolle der hochverabeiteten Lebensmittel. Hochinteressant fand ich vor allem die Herangehensweisen der beiden und wie sie über ihre jeweils eigenen Bretter von dem Kopf sinnierten und welche Rolle Kritik von außen dabei hat, sie zu überwinden. Tatsächlich hätte ich aber mitstreiten können, da das Brett, das ich bestimmt ebenfalls vor dem Kopf habe, sich von ihren jeweiligen Brettern unterscheidet und ich ihnen deshalb die Maße ihrer jeweils eigenen Bretts präziser als sie selbst bezeichnen könnte.
Könnte ich sonst immer wieder vom Glauben an die Menschheit abfallen, geben mir solche Debatten wieder ein kleines bißchen Hoffnung. Low Carb ist nicht die komplette Antwort, wie das viele LC-Fans glauben. Die fehlenden Teile im aktuellen LC-bezogenen Wissen, die unbedingt nötig sind, um Adipositas bei möglichst jedem möglichst vollständig und möglichst dauerhaft bekämpfen zu können, lassen sich ohne solche Gespräche nicht finden. Es ist wichtig, daß diese beiden den Anfang gemacht haben. Mögen sich noch weitere LC-Fachleute in dieses Gepräch einklinken und Konstruktives zur Wahrheitsfindung beitragen.
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Ausnahmsweise mal ein Bericht aus dem Ärzteblatt mit der Bitte, die dort verlinkten Quellen bei Interesse selbst zu checken, weil es ziemlich viele sind und die meisten mir schon in etwa bekannt waren, weshalb ich darauf verzichtet habe, sie auch noch zu checken. Es geht nämlich in dem sehr langen Artikel mit der Inhaltsangabe mehrerer Vorträge bei einem Kardiologenkongreß u. a. um die ziemlich ausführliche Wiedergabe eines Vortrags zu GLP1-Agonisten, den sogenannten Abnehmspritzen. Referent war Stefan D. Anker, Professor für Gewebehomöostase in Kardiologie und Stoffwechsel am Berlin-Brandenburger Centrum für Regenerative Therapien der Charité.
„Warum senken wir durch all das die Mortalität nicht viel stärker?“, fragte Anker in Madrid. Denn diese sinke – etwa in einer Studie im New England Journal of Medicine (2024; DOI: 10.1056/NEJMoa2410027) mit Tirzepatid bei Herzinsuffizienzpatienten – letztlich nur mit einer Hazard Ratio (HR) von 1,25, so der Berliner Experte.
Der ganze lange Bericht auch zu den anderen Vorträgen zum Thema lohnt sich zu lesen, aber der von Anker ist der interessanteste. Ich kann mich nämlich nicht erinnern, daß jemals von irgendwem diese wichtige Frage aufgeworfen wurde. Stattdessen lesen wir in einer Unzahl von Berichten über diese und jene Studie nur davon, daß Abnehmspritzen das Risiko auf diese oder jene mit Adipositas verknüpfte Krankheit verringeren könnten. Bedenken wegen der Langzeitfolgen kamen zwar hier und da auch auf, insbesondere wegen zwei problematischen Punkten:
- Abnehmspritzen müßten eigentlich lebenslang genommen werden, um dauerhafte Abnahme zu erreichen, denn nach dem Absetzen erfolgt typischerweise eine ziemlich rapide Gewichtszunahme.
- Die Gewichtsabnahme enthält ungewöhnlich viel "fettfreie Masse", was auch hier - der nicht überzeugende Teil des Vortrags - kurzerhand als "Muskeln" übersetzt wird.
Nun, fettfreie Masse muß man aber bis zu einem gewissen Grad verlieren, wenn man stark abnimmt. Geschieht das nicht, wird man ein sicherer Kandidat für die plastische Chirurgie. Denn auch Haut und Bindegewebe zählen zur fettfreien Masse.
Aber geschenkt. Wenn der Verlust an fettfreier Masse bei "klassischen" Gewichtsreduktionen 25 Prozent beträgt und dabei ja auch schon hängende Hautlappen zu erwarten sind, dann sind die bis zu 39 Prozent bei Semaglutid schon beunruhigend viel - falls nicht eine weitere Nebenwirkung darin bestehen sollte, daß die hängenden Hautlappen im Gegenteil weniger ausgeprägt als bei konventionellen Abnahmestrategien sein sollte - wovon ich aber noch nie gehört habe. Falls bei Abnehmspritzen aber andererseits auch nicht deutlich mehr Haut herunterhängt als bei anderen Abnahmevarianten (wovon ich auch noch nie etwas gehört habe), spricht das durchaus dafür, daß hier auch die Muskelmasse selbst betroffen ist. Bei einer Wiederzunahme beim Absetzen der Abnehmspritze wird etwaige dabei verlorene Muskelmasse aber nicht wieder durch neue Muskelmasse ersetzt, sondern durch Fettgewebe. Das Ergebnis nennt sich dann "sarkopenische Adipositas", von "Sarkopenie", ein Krankheitsbild, das sonst mit einem ausgezehrten Erscheinungsbild einhergeht, weshalb man es den von sarkopenischer Adipositas Betroffenen nicht ansehen kann.
Es geht aber nicht nur um die Muskeln, die wir spontan vor Augen haben, sondern auch um den Herzmuskel, das ist wohl ein wichtiger Grund dafür, warum ausgerechnet Kardiologen sich für dieses Thema interessieren. Daneben scheint auch die Knochendichte sich zu verringern. Darauf wurde in einem der anderen Vorträge hingewiesen. Laut einem weiteren Vortrag gibt es bereits Bemühungen der Pharmaindustrie, Medikamente zu entwickeln, die diese Nebenwirkungen verhindern bzw. verringern sollen. Nun ja. Das sind natürlich zusätzliche Möglichkeiten, Abnehmenden noch mehr Geld abnehmen zu können, also kein Wunder, daß das versucht wird. Ob man etwas Überzeugendes findet, bleibt abzuwarten.
Stefan Anker ist meines Wissens der Erste, der bei einer öffentlichen Veranstaltung von Fachleuten darauf hinweist, daß die Wirkung auf die weitere Lebenserwartung nach einer starken Abnahme mit Abnehmspritzen eigentlich viel höher ausfallen müßte, als es tatsächlich der Fall ist, und nach den Gründen dafür fragt. Das finde ich wichtig, denn es ist die Voraussetzung dafür, daß eine wissenschaftliche Debatte über diese Frage einsetzt. Seine Lösungsvorschläge klingen für mich freilich ziemlich lahm: proteinreiche Ernährung und Sport. Es kann natürlich sein, daß das wirklich etwas bringt - mal sehen, was die Wissenschaft™ dazu irgendwann an Studien publiziert -, der Pferdefuß besteht darin, daß die sogenannten "Compliance" kaum besser sein wird als bei Gewichtsreduktionen anderer Art, die mit Sport verknüpft werden. Aber immerhin, ein Anfang ist es doch.
Die Begeisterung für Abnehmspritzen wird das freilich kaum reduzieren, da die gesundheitlichen Gründe für Gewichtsreduktion zwar immer genannt werden, aber insgeheim vermutlich meistens eher eine Nebenrolle spielen.
Derweil meldet UNICEF daß, weltweit gesehen, inzwischen mehr Kinder adipös als untergewichtig seien, die einzige Weltregion, in der das noch nicht so ist, ist Afrika südlich der Sahara. Im Moment ist das noch keine gute Nachricht, aber vielleicht gibt es Hoffnung, daß das letztere dort weniger wird, ohne daß das erstere geschieht. Indizien dafür habe ich zwar keine, aber ich war schon immer der Meinung, Afrikas große Zeit werde noch kommen, und Afrika ist gerade ein Kontinent voller ungeahnter Chancen.
In den letzten Jahren kam es dort zum Durchbruch für den Einsatz von Solaranlagen, was es möglich machen könnte, einen Umweg über die umweltschädliche Art der Industrialisierung anderer Teile der Welt weitgehend zu vermeiden. Aber Afrika hat auch die Riesenchance, Ernährungsfehler der westlichen Welt zu vermeiden, die in den inzwischen stark industrialisierten Teilen Asiens wie China oder Indien dazu geführt haben, daß sie zu viele und offenbar die falschen Ernährungsgewohnheiten vom Westen übernommen haben. Ich drücke ganz fest die Daumen, daß diese Chance auch genutzt wird. Vielleicht muß der Westen dann eines Tages anfangen, von Afrika zu lernen. Ich bin kein Freund dieser korintenkackerischen angeblich antirassistischen Sprachspielereien und befürchtet, daß mich die einschlägigen Aktivisten deshalb allesamt für einen bösen Rassisten halten würden, aber daß der schwarze Kontinent den früheren Kolonialmächten und Sklavenhaltern eines Tages auf diese Weise auch mal gönnerhaft gegenübertreten könnte, wäre für Afrika mal ein Stück ausgleichende Gerechtigkeit, und das fände natürlich meinen Beifall.
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Unsere neue Steuerberaterin hat sich als Glücksgriff herausgestellt. Sie hat nicht nur alle kritischen Klippen in unserer ersten gemeinsamen Steuererklärung souverän gemeistert und uns alleine für 2024 wahrscheinlich Tausende von Euro erspart (im allergünstigsten Fall einen fünfstelligen Betrag, aber das hängt davon ab, wie das Finanzamt die gefundene Lösung bewertet), sondern verlangt dafür nicht einmal halb so viel Honorar wie mein früherer Steuerberater. Man sollte das echt nicht glauben, immerhin haben Steuerberater ja eine Gebührenordnung. Die individuellen Spielräume scheinen groß zu sein, und mein alter Steuerberater muß sie ziemlich kreativ genutzt haben.
Von ihm hatte ich mich 2019 getrennt, weil die Höhe seiner Rechnung meiner Meinung nach seine Dienste schlicht nicht mehr rechtfertigte, weil ich ziemlich viel an Absetzbarem übersehen konnte bei der Steuererklärung und dabei Geld verlieren, ohne daß ich dabei unter dem Strich finanziell schlechter dastand als wenn ich ihn bezahlten mußte. Der Hauskauf, Wohnungsverkauf, teure Renovierungen vom Haus und einer meiner vermieteten Wohnung und die Eheschließung haben das aber für das Jahr 2024 geändert. Ich war mir bei einer ganzen Reihe von Punkten unsicher und fand dann heraus, daß ich an einem dieser fraglichen Punkte sogar einer beträchtlichen Kostenfalle gegenüberstand, von der ich nicht einschätzen konnte, ob man aus ihr irgendwie wieder herauskommt.
Also brauchte ich unbedingt jemanden, der sich in diesem Regelungsgestrüpp zurechtfindet. Dabei hatte ich mich bereits damit abgefunden, daß in dem besonders kritischen Fall allenfalls die Folgen abgemildert werden könnten.
Nun, die Steuerberaterin fand zu meiner angenehmen Überraschung doch einen echten Ausweg aus dieser Falle. Ob das Finanzamt mit ihm ganz oder nur teilweise einverstanden ist, wird man sehen. Aber auch im Fall, daß es gar nicht einverstanden ist, der zwar unwahrscheinlich, aber möglich ist, werden wir wohl bei ihr bleiben. Hier stimmt erstens das Kosten-Nutzen-Verhältnis wieder. Außerdem ist es halt doch immer sicherer im Umgang mit dem Finanzamt, einen Profi dazwischengeschaltet zu haben. Das gilt noch mehr, weil ich es jetzt mit einem neuen Finanzamt zu tun habe, von dem ich noch nicht weiß, wie es tickt. Das Sahnehäubchen ist, daß sie - anders als mein früherer Steuerberater - nicht eine frühere Finanzamtsmitarbeiterin ist, sondern zusätzlich noch Fachanwältin für Steuerrecht. Daß das ein ganz anderes Mindset bewirkt, merkt man bei jedem Wort, wenn man mit ihr spricht und das mit den Erfahrungen mit ihrem Vorgänger vergleicht, und es wird auch ihre Kommunikation mit dem Finanzamt anders machen.
Daneben hat unsere Steuerberaterin uns geraten, unser bisherigen informelles und unbezahltes Arrangement, daß mein Mann sich um Hardware, Software und meine Website kümmert, in einen Minijob umzuwandeln. Das würde gegenüber jetzt eine ganz beträchtliche Steuerersparnis für mich mit sich bringen, und der Arbeitslohn bliebe dabei in der Familie. Ich hätte das vielleicht noch eine Nacht überschlafen und vorher noch eine Onlinerecherche zu dieser Frage gemacht, aber mein Mann war sofort Feuer und Flamme, also haben wir das sofort beschlossen. Auch die Anmeldung mit dem gesamten bürokratischen Prozedere wird von der Steuerberaterin übernommen. Das ist fast schon luxuriös.
Tatsächlich habe ich zum Glück nach einmal Drüberschlafen über die bereits entschiedene Sache kein Bauchgrimmen bekommen, obwohl ich nichts machen würde, das aus meiner Sicht anrüchig ist. Auch wenn der Minijob-Höchstsatz hoch ist, gemessen an dem tatsächlichen Zeitaufwand, den mein Mann bislang in etwa zu leisten hatte (da haben wir ja Erfahrungswerte), kommt es natürlich auch darauf an, welchen Stundenlohn man zugrunde legt, und Tätigkeiten dieser Art werden ja, wenn man einen externen Profi beauftragt, nicht unbedingt auf Mindestlohnbasis erledigt, sondern da werden mittlerweile Stundenhonorare von 100 Euro brutto und mehr fällig. Was noch dazukommt, ist, daß mein Mann außerdem wirklich seit fast zwanzig Jahren alles, was bei meinem Computer anfällt, auf unbezahlter Basis gemacht hat. Da er kein Gewerbe mehr angemeldet hatte, verstand sich von selbst, daß er keine Rechnungen mehr schreiben konnte. Auf einen Minijob wären wir aber gar nicht gekommen, nicht zuletzt auch deshalb, weil ich einen grundsätzlicheren Aber gegen Minijobs habe, wie gelegentlich auch schon in Blogartikeln angesprochen (z. B. hier). Ich halte sie für falsch und abschaffungswürdig. Aber andererseits hatte ich auch einen grundsätzlichen Aber gegen die Ehe (hier bin ich auf meine Gründe dafür näher eingegangen), und daß wir nun doch verheiratet sind, ist dem deutschen Erbrecht zu verdanken. Ich hatte mir geschworen, daß ich als meine persönliche Rache am Fiskus JEDEN steuerlichen Vorteil mitnehmen werde, der sich aufgrund meiner Eheschließung auf legalem Weg auftun würde, und dieser Minijob ist so ein Vorteil. Wenn man so will, hat das deutsche Erbrecht mich also korrumpiert.
Ich habe meinen Mann bereits darauf hingewiesen, daß er manche nicht akut sofort nötigen Arbeiten jetzt nicht mehr endlos vor sich herschieben kann, wenn er nun dafür von mir bezahlt wird. ;-)
Mein Mann war das übrigens früher einmal wirklich, ein selbständiger externer Profi für genau solche Tätigkeiten, auch wenn er inzwischen die Branche gewechselt hat und in einem Anstellungsverhältnis ist. So haben wir uns nämlich vor zwanzig Jahren kennengelernt. Ich habe damals meine geschäftliche Website bei ihm in Auftrag gegeben (dies natürlich noch gegen ein angemessenes Honorar) und wir trafen uns an seinem Wohnort, um dieses Projekt zu besprechen, nachdem ich die gute Idee gehabt hatte, dort außerdem noch ein paar Urlaubstage zu verbringen, weil ich diese Region noch nie gesehen hatte. Es sind tatsächlich heute fast auf den Tag genau zwanzig Jahre, daß wir uns zum ersten Mal persönlich begegnet sind, und es hat damals praktisch auf der Stelle zwischen uns gefunkt, obwohl wir wie zwei heimlich verliebte Dreizehnjährige mehrere Wochen benötigt haben, um uns das gegenseitig einzugestehen. Daß wir nach zwanzig Jahren immer noch zusammen und sogar verheiratet sein und in einem abbezahlten eigenen Haus leben würden, hätten wir uns 2005 wohl kaum vorstellen können.
Ich habe meinem Mann, weil er so unzufrieden mit unserem Hausarzt ist, vorgeschlagen, es angesichts der positiven Erfahrung mit einer hiesigen Steuerberaterin doch auch einmal mit den hiesigen Ärzten zu probieren. Vielleicht hätten wir damit ja genausoviel Glück.