Mein Gewicht heute früh nach dem vierten von vier Fastentagen diese Woche: 72,3 Kilogramm. Damit kann ich trotz allem zufrieden sein, zumal ich mir meinen Gewichtsverlauf der letzten zwölf Monate gerade angeschaut und dabei festgestellt habe, daß ich mich - anders als mir das meine Erinnerung vorgaukelte -, sehr wohl auf einem etwas niedrigeren Gewichtsstand befinde, als ich das glaubte:
So sah der Gewichtsverlauf der 12 Monate davor, also vom 1.8.23 bis zum 1.8.24 aus:
Die steile Abwärtsbewegung direkt jenseits der Mitte war der Endspurt im früheren Frühjahr 2024, der mich ja leider nicht zum angestrebten Endpunkt geführt hatte. 2025 habe ich so etwas nicht gemacht. Ich hatte auch mehr Fastentage, die - theoretisch - dazu führen sollten, daß mein Gewicht im Vergleich zum 1. März nach meiner letzten Low-Carb-Phase in etwa gleich bleibt oder idealerweise ein wenig sinkt. Nach Low Carb geht das Gewicht wasserbedingt ja immer 1-2 Kilo nach oben, dazu wollte ich eigentlich eine sichtbare Gegenbewegung im Anschluß an Low Carb. Das hat leider nicht so ganz geklappt. Trotzdem stehe ich im Moment ein bißchen besser da als vor einem Jahr, also will ich mal nicht meckern.
Jetzt kommt jedenfalls der Urlaub, diesmal nicht für zwei, sondern für drei Wochen, und in der Woche, wenn ich wieder arbeite, faste ich wieder viertägig. Hoffentlich anders als letztes Jahr ausgehend von einem Gewicht unter 80.
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Erinnert sich noch jemand an meine Thesen zum "Sprintkrebs" und zum "Schleichkrebs"? Eine neue Studie deutet darauf hin, daß Infektionen bei der Krebsentstehung tatsächlich eine Rolle spielen könnten, wie ich das für den "Sprintkrebs" als wichtigen Auslöser vermutete, während ich bei "Schleichkrebsen" eher Lebensstilfaktoren als entscheidende Auslöser annahm. Eine Rolle von Infektionen jedenfalls bei der Metastasierung ergab sich aus besagter Studie nämlich. Für Ungeduldige und Fach-Englisch-Hasser hier außerdem einen deutschsprachigen Medienbericht darüber, verbunden mit meinem peinlich berührten Eingeständnis, daß mir Zeit gefehlt hat, mich wie gewohnt genauer mit der Quelle zu befassen. Sorry, ich bin im Vor-Urlaubs-Endspurt! ;-)
Infektionen mit Corona, aber auch Grippe, sollen, so der deutsche Bericht "... innerhalb kürzester Zeit schlummernde Brustkrebszellen wecken und zu Metastasen in der Lunge führen". Das ergibt, wenn man sich Seyfrieds Krebsentstehungstheorie dazudenkt, sehr viel Sinn: Die Mitochondrien vorgeschädigter, aber noch nicht in Krebszellen mutierter Zellen könnten durch solche Infektionen schnell über den "Point of no Return" hinausgelangen, ab dem der Krebs zu schleichen oder zu sprinten beginnt. Es könnte bedeuten, daß Infektionen mehr Mitochondrien schneller und stärker schädigen als Lebensstilfaktoren, bei denen die Zellen nur langsam in die Knie gehen, weshalb sich auch der Krebs langsamer entwickelt.
Falls das zuträfe (tatsächlich betrafen die Ergebnisse nämlich keine menschlichen Patienten, sondern Mäuse), dann wäre es ungeheuer interessant zu wissen, wie sich das auf vorherige Sprintkrebse und Schleichkrebse verteilt. Meine Annahme war ja, daß die Sprintkrebse dank Trastuzumab und Konsorten auch deshalb so gut geheilt werden können, weil diese Therapien häufiger unter den Krebszellen keine Überlebenden zurücklassen. Somit gäbe es dann aber auch keine "schlummernden Brustkrebszellen" - es sei denn, es wären welche seit der Therapie ganz neu entstanden. Einen Fingerzeig, ob ich damit richtig liege, würde es geben, wenn man wüßte, welche Arten von schlummernden Zombie-Zellen von den Infektionen geweckt wurden, also ob das ursprünglich schnell oder langsam wachsende gewesen sind. Auf Anhieb fand ich dazu in der Studie nichts, aber das will diesmal nichts heißen, ich habe SEHR flüchtig überflogen und hatte gerade gar keinen Kopf für wissenschaftliches Englisch.
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Ich las jüngst einen Artikel bei Übermedien, der mir schwer zu denken gab, aber vermutlich anders, als der Herr Niggemeier, der Autor, sich das vorgestellt hat. Denn dieser Artikel soll mir hiermit als ein Beispiel für eine unter vielen verbreiteten Unsitte dienen. Obwohl ich überzeugt davon bin, daß Niggemeier nach seinen eigenen Begriffen journalistisch alles richtig gemacht zu haben glaubt, führt dieser Bericht seine Leser auf Holzwege, noch dazu solche, die schon seit Jahrzehnten ziemlich abgelatscht sind. Mit welchem Eifer wir trotzdem ständig wieder auf sie geführt werden, ist mehr ärgerlich als nur erstaunlich.
Seit Jahrzehnten scheint niemand es zu bemerken, daß in solchen Berichten ein Popanz aufgebaut wird, den die Medien schon seit ein paar Jahrzehnten genauso heiß lieben wie früher die Kindermädchen anstrengender Gören den schwarzen Mann: die böse Tabakindustrie und ihre finsteren Machenschaften. Hier: speziell der Tabakkonzern Philip Morris. Mich stört an der Verteufelung der Tabakindustrie etwas Grundsätzliches, das ich in anderen Zusammenhängen auch schon erwähnt habe, etwa bei Coca-Cola oder diversen Nahrungsmittelkonzernen. Es ist nämlich irreführend, so zu tun, als täten diese Konzerne mit dem, was hier skandalisiert werden soll, etwas anderes als jeder x-beliebige andere Konzern auch. Und das wirft die Frage auf, warum es speziell und ausschließlich bei der Tabakindustrie (oder das jeweilige andere Feindbild, das aufs Korn genommen wird) nicht normal, sondern ein Beweis für ihre grundsätzliche moralische Verkommenheit sein soll.
Worüber Niggemeier sich so ereifert, das sind die PR-Bemühungen um die E-Zigaretten und die Tabakerhitzer. In den ersteren Markt ist Philip Morris eingestiegen, als die Absatzzahlen der zu Anfang eher belächelten E-Zigaretten eine kritische Masse überschritten. Die Heets waren eine Eigenentwicklung des Konzerns. Beides zusammen schien Philip Morris nun ausreichend, um sich öffentlich von ihren "alten" Kunden, den Käufern normaler Zigaretten zu distanzieren. Man strebt bei dem Konzern nunmehr nach eigenem Bekunden das Ende des Rauchens an. Die bisherigen Raucher sollen stattdessen auf diese beiden in den letzten zwei Jahrzehnten neu entwickelten Ersatzprodukte umsteigen. Nach Unternehmenslogik ist beides nachvollziehbar, schließlich ist der Selbsterhalt eines Unternehmens dessen primäres Ziel. Wenn man befürchten muß, das Hauptprodukt werde eines Tages unverkäuflich, zum Beispiel, weil es verboten wird, dann wird jedes Unternehmen der Welt mit jeder Produktpalette der Welt sich nach anderen Produkten umsehen, die man herstellen kann. Daß man dann nicht von Zigaretten auf Babywindeln umsteigt, liegt auch nahe. Lieber bleibt man möglichst nahe bei dem, wofür man bereits bekannt ist. Dafür werden die von Niggemeier beschriebenen und für unerträglich gehaltenen PR-Kampagnen gestartet, wie sie jedes andere Unternehmen für Produkte, die neu eingeführt werden oder deren Absatz mehr Schwung bekommen soll, auch machen würde.
Aus welchem Grund ich das für einen Skandal halten soll, erschließt sich mir aber nicht. Beide Ersatzprodukte - die übrigens beide ausdrücklich NICHT meinem Geschmack entsprechen - stellen erheblich risikoärmere Varianten zum eigentlichen Rauchen dar. 90 Prozent des Gesundheitsrisikos beim Rauchen entstehen nämlich durch das regelmäßige Inhalieren von Verbrennungsrauch - und, Überraschung, das müßte noch nicht einmal Tabakrauch sein, das Inhalieren von Rauch aus dem Verbrennen anderer getrockneter Pflanzen hätte genau denselben Effekt. Das bedeutet, Viktor Klemperer, der in der Nazizeit nach Kriegsausbruch, als ihm als Juden Tabakkarten verweigert wurden, auf das Rauchen von Brombeerblättertee umstieg, sich vom Gesundheitsrisiko her damit keineswegs verbessert hatte. (Er ist übrigens trotzdem fast achtzig Jahre alt geworden.)
Bei beiden neuen Varianten findet ein Verbrennungsprozeß aber nicht statt. Warum man sich dann aber darüber echauffieren müssen sollte, daß beide immerhin Nikotin enthalten, erschließt sich mir nicht. Nikotin steht im Ruf, süchtig zu machen. Aber bei aller Anstrengung ist es auch den schärfsten Feinden des Tabaks nie gelungen, speziell diesem Bestandteil des Tabakrauchs eine krankmachende Wirkung nachzuweisen - obwohl sie das natürlich so wahnsinnig gerne täten, daß sie das gerne mit unheilsschwangeren reinen Spekulationen um eine eventuell ja doch existierende solche Wirkung zu kaschieren versuchen. In dem Fall müßte man freilich auch Nikotinpflaster verbieten, gell, Herr Niggemeier. Wenn aber das Risiko, speziell durch das Nikotin krank zu werden, so niedrig liegt, warum sollte es dann eine Rolle spielen, ob ein auf Ersatzprodukte umgestiegener Ex-Raucher davon süchtig wird oder nicht?
Das Kernproblem scheint mir zu sein, daß beim Thema Rauchen bei Journalisten regelmäßig der Verstand aussetzt, womöglich sogar aktiv ausgeschaltet wird, weil es so verdammt riskant ist, auf einmal womöglich als Verteidiger der Tabakindustrie wahrgenommen zu werden - und das passiert regelmäßig, wann immer man die Tabakindustrie nicht in der schärfstmöglichen Weise in Grund und Boden verdammt. So etwas kann einem den guten Ruf für immer zerstören, und welcher Journalist ist mutig genug, dieses Risiko einzugehen? Aber Mut verlange ich ja gar nicht. Nur: Könnte man dann nicht wenigstens den Mund halten, anstatt einem das Nachbeten der üblichen langweiligen Phrasen, aus denen alle Berichte über die finstern Machenschaften der Tabakindustrie zu 90 Prozent bestehen, als mutigen investigativen Journalismus verkaufen zu wollen?
Die Tabakindustrie, die seinerzeit mächtig genug war, politischen Einfluß zu nehmen, steht in Wirklichkeit doch schon seit dem Ende der Neunziger mit dem Rücken zur Wand. Niemand braucht sich heute noch den Kopf darüber zu zerbrechen, ob hinter den Kulissen die böse Tabakindustrie insgeheim die Politik steuert, wenn doch offen sichtbar ist, welche Superreichen aus welcher Interessenlage heraus sich in aller Offenheit des Staats zu bemächtigen versuchen. Welche Strippen auch immer Big Tobacco vielleicht dennoch immer noch ziehen kann, verglichen mit dem, was andere Konzerne und ihre Lenker an Einfluß haben und zum Schaden der Bürger nutzen, ist das doch eine Lappalie. Und bei aller Liebe, wenn die Tabakindustrie wirklich so viel Einfluß hätte, dann wäre Rauchen nicht nahezu überall verboten und Tabak nicht mit so absurd hohen Steuern belegt, daß mit illegaler Ware nicht nur kriminelle Banden, sondern jede Terrorgruppe inzwischen ziemlich mühelos reich werden kann. Mich würde das wirklich mal interessieren, wie viel Schaden DAS anrichtet - und das wäre mal ein wirklich interessantes Thema für einen investigativen Journalisten. Falls es heute doch noch welche gibt, die sich trauen, ihren Ruf zu riskieren.
Beim besten Willen kann ich in Bemühungen eines Tabakkonzerns, unschädlichere Produkte für ihre derzeitigen Zigarettenkäufer zu entwickeln, bekannt zu machen und zu verkaufen, außerdem nichts Verwerfliches erkennen. Daß sie das natürlich nicht aus irgendwie edlen Motiven heraus tun, sondern um weiter Geld verdienen zu können, wird für andere Produkte anderer Konzerne als völlig normal akzeptiert. Niemand hat es beispielsweise so inquisitorisch hinterfragt, als Müllers Mühle als jahrzehntelanger Hersteller von Wurst zusätzlich noch auf den Vegan-Zug aufgesprungen ist.
Nur, das ändert nichts daran, daß E-Zigaretten meinen persönlichen Geschmack nun einmal nicht treffen. Egal, wieviel Nikotin darin enthalten ist, ihnen fehlt etwas Essentielles, nämlich die mit dem Rauchen einer Zigarette verbundenen Rituale. Eines davon zum Beispiel die sprichwörtliche Zigarettenlänge als Zeiteinheit für eine Pause. Sollte ich also süchtig sein, dann nicht nach dem Nikotin, das mir die E-Zigarette ja genausogut bieten könnte, die ich aber nicht sonderlich befriedigend finde. Mir hat an den E-Zigaretten, als sie den Durchbruch schafften, deshalb vor allem eines Sorgen gemacht: Daß unsere Obermedizinmänner das begeistert aufgreifen und damit das Rauchen umso schneller verbieten könnten. Dann wären wir Raucher dagesessen mit diesem unbefriedigenden Ersatzprodukt. Ich bin also heilfroh, daß die Raucherbekämpfer nach dem Ende der Schockstarre entschieden haben, die Ersatzprodukte auch zu bekämpfen, obwohl ich es für absurd halte.
Man sieht diese Ersatzprodukte häufiger, als es die Verkaufszahlen eigentlich nahelegen würden, aber das mag ein rein subjektiver Eindruck von mir sein. Die Nutzer solcher Produkte entsprechen in meinen Augen den Käufern fettarmer oder veganer Fake-Wurst-Ersatzprodukte, die geschmacklich an das Original zwar nicht heranreichen, aber als "noch gut genug" empfunden werden, um sie trotzdem zu kaufen, wegen der vermuteten Belohnung, damit die gesündere Variante zu konsumieren. Da die Gesundheitsschützer die Gelegenheit verstreichen lassen haben, sie uns aufzuzwingen, bin ich mir sehr sicher, daß sie sich bei einer Mehrheit der Raucher nicht durchsetzen werden. Dafür sind sie einfach nicht gut genug.
Daß Philip Morris das Rauchen gerne durch die von ihm angebotenen weniger gesundheitsgefährdenden Ersatzlösungen ersetzen möchte, ergibt aber ungeachtet meiner persönlichen Abneigung für diese Produkte viel Sinn angesichts der nun schon Jahrzehnte andauernden Tabakbekämpfung. Nach unternehmerischer Logik ist der Selbsterhalt des Unternehmen das Ziel Nr. 1. Wenn man sich nicht mehr sicher sein kann, seine ja weiterhin mehr als genug nachgefragten Produkte mittelfristig noch verkaufen zu können, weil sie verboten werden, dann sucht sich jedes Unternehmen selbstverständlich weitere Standbeine, einfach, weil kein Unternehmen der Welt scharf darauf ist, den Laden ganz dichtmachen zu müssen. Ich finde es hochgradig irritierend, daß implizit - denn niemand spricht das so klar aus, es ist aber die logische Konsequenz, wenn man die Vorwürfe gegen die Tabakindustrie nachliest, daß diese Forderung sich zwangsläufig daraus ergeben müßte - ausgerechnet die Tabakindustrie ihre guten Absichten nur beweisen könnte, indem sie das tut, was kein Unternehmen macht, das dies verhindern kann: Das Ende ihrer Geschäftstätigkeit zu verkünden und sich zur Ruhe zu setzen. Das nämlich entspricht der Logik der sogenannten Hexenprobe: Wird eine Hexe gefesselt ins Wasser geworfen, dann gilt sie als unschuldig, wenn sie untergeht und dabei ertrinkt. Treibt sie an der Wasseroberfläche und ertrinkt nicht, ist sie schuldig und kommt auf den Scheiterhaufen.
Man muß die Tabakkonzerne nicht mögen (ich mag sie nämlich keineswegs), um es für bedenklich zu halten, mit welcher Selbstverständlichkeit für sie aus Sicht ihrer Bekämpfer ein anderes Recht gelten soll als für Unternehmen mit anderen Produkten. Ich fand es auch schockierend, als in Australien das Verfassungsgericht speziell für sie kurzerhand das Markenrecht für nicht zwingend anzuwenden erklärte, damit die dortige Regierung ihre "Plain Packaging"-Pläne umsetzen sollte. Wo sollen wir eigentlich hinkommen, nachdem es diesen Präzedenzfall einmal gibt? Ich habe nie nachgelesen, wie das in Australien begründet wurde. Aber fest steht: Alles, was beim Tabak einmal funktioniert hat, wird man künftig auch bei anderen aus welchen Gründen auch immer unerwünschten und wirklich oder auch nur vermeintlich schädlichen Produkten wieder machen wollen und sich dabei auf das erfolgreiche Beispiel Tabak berufen können. Besichtigen kann man das in den Debatten um Zucker, Fett oder Alkohol. Immer wieder werden dafür Schockbilder der Art verlangt, wie sie auf Zigarettenpackungen seit etlichen Jahren zu sehen sind. Und irgendwann werden die einschlägigen Aktivisten damit Erfolg haben. Es sei denn, wir bekommen so viel dringendere andere Sorgen, daß all dieser Aktivismus um bloßes "So tun, als ob" sein natürliches Ende finden wird. Das wiederum kann man sich vernünftigerweise aber erst recht nicht wünschen.
So weit sind wir noch lange nicht, daß wir Big Tobacco unter Minderheitenschutz stellen müßten, aber mich stoßen diese Sensationsberichte ziemlich ab. Beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen, was einen Journalisten an Recherchen über einen Marktakteur aus beruflicher Sicht interessieren könnten, dem sowieso jeder nur das Schlimmstmögliche zutraut. Wer Tabakkonzernen Strategien zum Vorwurf macht, gegen die er bei anderen Arten von Konzernen keine Einwände hätte, der mißt außerdem, wie erwähnt, mit zweierlei Maß. Tut ein Journalist das, dann entweder, weil er durch jahrzehntelange Einübung darauf konditioniert ist, Dinge die ein Tabakkonzern tut, anders zu bewerten als bei anderen Unternehmen. Oder er tut es deshalb, weil es sich um journalistische "low hanging fruits" handelt. Denn auf die Tabakindustrie einzudreschen, dabei kann man ja völlig sicher sein, von jeder Seite Beifall zu bekommen, meines Wissens haben dagegen nicht einmal AfD-Fans irgendwelche Einwände. Und das ist, finde ich, speziell für einen Journalisten, dem ich für seinen investigativen Eifer Anerkennung zollen soll, ein ziemlicher Offenbarungseid, denn es ist in Wirklichkeit doch ganz schön billig, da absolut risikolos. Mutig wäre es hingegen, den Tabakkontrolleuren ausnahmsweise mal zu widersprechen, wenn sie Dinge verlangen und sie in hinterfragbarer Weise begründen, denn das kann den, der das tut, tatsächlich teuer zu stehen kommen ... und vermutlich macht das genau deshalb nie jemand.
Ein Beispiel für viele mögliche: Wenn Tabakbekämpfer eine Erhöhung der Tabaksteuer mit der Begründung fordern, nach dieser oder jener Studie würden dann zehn Prozent der armen Raucher mit dem Rauchen aufhören, dann fände ich es eine naheliegende Gegenfrage, welchen zusätzlichen gseundheitlichen Schaden eigentlich die anderen neunzig Prozent erleiden, nachdem man sie vor der Wahl gestellt hat, entweder zu rauchen oder zu essen, und sie sich für das Rauchen entschieden haben.
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Die Tabakpflanzen in unserem Garten gedeihen übrigens prächtig. Wer braucht schon die Tabakindustrie? ;-)
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