Freitag, 13. Dezember 2024

Der Haushalts-Stoffwechsel. Oder: Wie verhindert man, daß das angesammelte Zeugs im Haus immer mehr wird?

Mein Gewicht heute früh an Fastentag zwei von zwei nicht zusammenhängenden in dieser letzten von drei Low-Carb-Wochen: 77,7 Kilogramm. Hier eine weitere Grafik zu meinem Gewichtsverlauf seit meinem letzten dreitägigen Fastenintervall, das ich am 29.10. begonnen hatte, bis heute.: 

 

Das ist mein erstes Mal Low Carb ohne dazwischengeschobene lange Fastenintervalle, und wie man sieht, wirkt es auch so jedenfalls gut genug, um eine Wirkung zu zeigen - wobei natürlich der veränderte Wasserhaushalt berücksichtigt werden muß. Da mein Mann* nächsten Montag einen dreitägigen Klinikaufenthalt vor sich hat - immer noch diese Blutdruck-Sache - und zufälligerweise dieser Montag der erste Post-Low-Carb-Tag gewesen wäre, habe ich spontan beschlossen, die LC-Phase mit einem dreitägigen Fastenintervall abzuschließen. Im Anschluß daran poste ich noch eine Gewichtsverlaufskurve und bin schon gespannt, bei welchem Gewicht ich diesmal nach drei Fastentagen aufschlagen werde. 

* Wir sind jetzt tatsächlich auch vor dem Gesetz Mann und Frau geworden.

Das war diesen Herbst ja alles ein bißchen anders, als ich es Anfang April am Ende des verstolperten Endspurts geplant hatte, aber letztlich bin ich zufrieden mit dem Verlauf. Wenn ich Mitte Januar meine zweite winterliche LC-Phase plane, will ich aber schon ein bißchen mehr erreichen, zumal ich mich darauf einstellen sollte, daß ich sie wieder mit einem Startgewicht von um die 80 Kilogramm anfangen werde. Sie wird ein bißchen anders als gewohnt werden, weil ich ja mindestens in der ersten Hälfte der sechswöchigen LC-Phase versuche, eine therapeutische Ketose zu erreichen. Ich bin mir noch alles andere als sicher, ob mir das so einfach gelingt, und außedem ziemlich sicher, daß es mir gar keinen Spaß machen wird, aber herausfinden, wie ich dafür genau vorgehen muß, will ich halt doch. Und ich meine, drei Wochen sollte ich das nach dem Prinzip "Dann mach es halt ohne Lust" schon durchhalten. Da ich das dann von Beginn an wahrscheinlich auch mit regelmäßigen dreitägigen Fastenintervallen in den Spätschichtwochen meines Mannes kombinieren werde, nehme ich an, daß mein Gewicht schon stärker als jetzt nach unten gehen wird.

So ganz sind wir, wie oben angedeutet, noch nicht im Alltag angekommen, was auch daran liegt, daß die letzten zehn Umzugskisten immer noch in der Werkstatt darauf warten, ins Haus getragen und ausgepackt zu werden. Aber immerhin, sogar mein verschollener Bademantel ist mittlerweile aufgetaucht. Uns fehlen aber immer noch eine Menge Kleinigkeiten im Haus, und umgekehrt können wir mit so manchem liebgewonnenen Stück aus der alten Wohnung nichts mehr anfangen. Wie das halt so ist bei Umzügen. Neben den auszupackenden Kisten, und von denen hatten wir ja um die 150, habe ich deshalb auch immer eine dieser großen Discounter-Taschen bereitstehen, um manche Sachen auch wieder in den Keller zurückzubringen, bei denen ich sicher bin, daß ich jedenfalls vorläufig keine Verwendung dafür habe, hauptsächlich Küchenkram aller Art. Dafür habe ich mittlerweile eine Kellerecke freigeräumt und mit im Haus nicht benötigten Möbelstücken (hauptsächlich Regal- und Schrankteile) bestückt. Die Sachen dort sind quasi zur Wiedervorlage oder falls mir mal beispielsweise der Käsehobel oder der Wasserkocher abhanden kommt oder kaputtgeht, damit ich weiß, wo ich auf die Schnelle Ersatz finden werde. 

In der alten Wohnung hatte ich dafür einen Hochschrank, der bei unserer damaligen Raumhöhe von 3 Metern bis an die Decke ging, also SEHR hoch war. Die dort abgelegten Sachen habe ich ein- bis zweimal im Jahr unter Zuhilfenahme einer Leiter gesichtet, und zwar, nachdem ich in der Küche aussortiert hatte und das Aussortierte im Hochschrank abstellen wollte. Manche der alten Aussortierungen probierte ich dann in der Küche wieder aus, manche flogen ganz raus oder wanderten in den Flohmarkt-Fundus, ein Teil wurde wieder auf Wiedervorlage zurückgestellt. Das funktionierte ganz gut, allerdings verhinderte es nicht, daß die Zahl der Dinge auf Wiedervorlage sich im Lauf der Zeit schleichend erhöht hat. Das war, wenn ich mir das recht überlege, ganz ähnlich wie bei der schleichenden Gewichtszunahme, also will ich künftig weniger zögerlich beim Rauswerfen werden. Kurioserweise muß ich da gegen passiven Widerstand meines Mannes ankämpfen, der mich beispielsweise daran gehindert hat, die alte Bettwäsche komplett rauszuwerfen - die Laken, weil sie für unser neues Bett gar nicht mehr passen, die Bezüge, weil ich es satt habe, daß unsere Betten ständig unterschiedlich bezogen sind. Außerdem will ich keine Bezüge mit Knöpfen mehr, die man meiner Erfahrung nach jeden zweiten Tage wieder neu zuknöpfen muß. Zweimal zwei Bezüge (mit Reißverschluß), zweimal zwei Laken - das muß künftig reichen. Geht ein Bezug oder ein Laken kaputt oder hat sich unschön verfärbt oder sieht sonst nicht mehr gut genug aus, fliegen beide raus und es werden zwei neue angeschafft. Basta. Was noch brauchbar ist, kann man ja notfalls verschenken.

Das in der Vergangenheit nicht zu tun, hat dazu geführt, daß ich jetzt drei Müllsäcke mit alter Bettwäsche entsorgen wollte - sie vorher zu sichten, ob ein Teil noch verwendbar ist, war mir zu aufwendig, und ich weiß ja sowieso, daß die meisten nicht mehr viel taugen. Nur, ich durfte nicht. Mein Mann besteht darauf, daß er sie wenigstens in der Werkstatt als Putzlumpen weiterverwenden will. Nun gut, wir haben ja vier Wochen lang auf die Restmülltonne warten müssen, und ich habe Wichtigeres als Bettwäsche zu entsorgen. Jetzt stehen diese Müllsäcke halt in der Werkstatt, aber meiner Meinung nach ist er damit bis zum Jüngsten Tag mit Putzlumpen versorgt. In künftigen Fällen werfe ich nicht mehr benötigte Bettwäsche raus, ohne ihn zu fragen. Es sei denn natürlich, er bekommt wider Erwarten doch noch einen Mangel an Putzlumpen.  

Also, ich werde mir etwas einfallen lassen müssen, um meinen "Haushalts-Stoffwechsel" nicht aus dem Ruder laufen zu lassen.

Wir werden voraussichtlich weiterhin einmal im Jahr einen Flohmarkt machen, also habe ich das, was wir nicht brauchen, obwohl es eigentlich brauchbar ist, und woran unser Herz nicht gar so sehr hängt, im Keller in einer anderen Ecke gestapelt. Es sieht so aus, als würde ich in meinem neuen Heimatort zusammen mit einem Verein eine Hofflohmarkt-Veranstaltung auf die Beine stellen können. Der Verein macht gelegentlich Garagenflohmärkte, und seine Garage ist gar nicht weit weg von unserem Haus, also hat sich bereits eine Gelegenheit gefunden, jemanden dort darauf anzusprechen, seine Flohmärkte auch durch andere teilnehmenden Garagen/Terrassen/Einfahrten oder Gärten im Ort zu ergänzen. Es sieht so aus, als wäre man nicht abgeneigt, vorausgesetzt, es findet sich jemand, der das organisiert. Da ich sowieso schon lange der Meinung bin, daß die kommerziell organisierten Hofflohmärkte miserabel organisiert sind, ist das die Gelegenheit, meine eigenen Theorien, wie man das besser anfangen könnte, einmal einem Praxistest auszusetzen. Das wird nächstes Jahr bei der ersten Gelegenheit einmal ausprobiert. 

Eigentlich ist es ja ein bißchen erschütternd, daß wir so viel Flohmarktsachen haben, schließlich habe ich letztes Jahr vieles verkauft, verschenkt oder weggeworfen, vor allem von meinen Büchern muß eine vierstellige Zahl in diversen Tauschregalen und in Verschenkkisten vor dem Haus gelandet sein. Trotzdem ist jetzt schon absehbar, daß ich höchstens die Hälfte der im Moment im Keller, wo ich eine Menge Regale nutzen konnte, untergebrachten Bücher am Ende auch ins Haus hochholen kann, und auch dafür muß ich eine Reihe von clever eingesetzten Regallösungen austüfteln und durch Kauf oder Bastelarbeiten praktisch umsetzen. Was mich auch ein bißchen betrübt, ist, daß ich dafür dann im Grunde keine Buchstützen mehr brauche. Im Lauf der Jahre habe ich eine Menge schöne Buchstützen auf Flohmärkten erworben, vom Specht aus Blech über Elefanten, Hunde und Vögel bis hin zu einen lesenden Don Quichote und seinen Gefährten Sancho Pansa. Da werde ich wohl einige aussortieren müssen. Aber von manchen kann ich mich ums Verrecken nicht trennen ...

Da ich auf Flohmärkten immer so ein bißchen die Selbstkontrolle verliere, sollte ich vielleicht weniger Flohmärkte besuchen. Ich muß aber zugeben, daß eine ganze Reihe von vermeintlichen Fehlkäufen früherer Jahre im Haus plötzlich unheimlich nützlich geworden sind. Das gilt vor allem für den schon etwas ältlichen Saugroboter, genannt, Beebop, den ich seit sicherlich fünf, sechs Jahren hatte, aber nach einer kurzen Testphase nicht mehr benutzte und im Sommer auf dem Flohmarkt noch vergeblich jemand anderem anzudrehen versucht habe. Sein Akku ist schon ein bißchen schwach auf der Brust, länger als eine halbe bis Dreiviertelstunde hält er nicht mehr durch. In der alten Wohnung waren die Räume zu groß und die Hindernisse zu zahlreich, da war es einfacher, manuell zu saugen. Hier habe ich ihn im ersten Stock untergebracht, lasse ihn jeden Morgen wechselweise im Schlafzimmer, im Arbeitszimmer oder in der Diele frei, so lange, wie sein Akku ausreicht, und das klappt tadellos, weil es immer nur um zehn bis zwölf Quadratmeter geht. Allerdings kann es im Schlafzimmer passieren, daß ich ihn mit einem Besen unter dem Bett vorangeln muß, wenn ihm der Saft ausgeht, und das passiert unweigerlich an der am schwersten erreichbaren Stelle ... dazu muß ich mir noch was einfallen lassen. Anschließend hänge ich ihn an das Ladekabel, und dann blinkt die blaue Anzeige in einen Rhythmus, der mich sehr an das Saugen eines Babys an seinem Nuckelfläschchen erinnert. Bis sein Akku wieder voll ist, dann hört das Blinken auf. Ich tue aber gut daran, ihn nicht abzustöpseln, denn sonst kommt er am nächsten Morgen nicht in Fahrt, bevor ich ihn noch einmal mit einer größeren Dosis Strom versorgt habe.

Die Windeln wechseln muß ich meinem Baby natürlich vor dem Fläschchen. Wenn ich den Staubbehälter entleere, bin ich immer wieder erstaunt darüber, wieviel feiner Staub nach nur drei Tagen wieder aufgesaugt wurde. Das sorgt bestimmt auch für bessere Luft, und so ist es wohl kein Wunder, daß ich das Gefühl habe, hier weniger anfällig für Infektionen zu sein als vorher. Einmal die Woche muß ich natürlich trotzdem mit dem von uns so genannten "Elofant", dem Staubsauger mit dem langen Rüssel, auch noch durch alle Räume durch, und wenn die Phase endlich vorbei ist, in der ich ein Dutzendmal am Tag alles fallen lassen muß, was ich gerade in der Hand habe, um irgendetwas akut Vordringliches vorzuziehen, mache ich das hoffentlich auch wirklich. Im Moment läuft das mit der Putzroutine noch ein wenig holprig, weil ich selten eine Stunde am Stück bei irgendetwas bleiben kann, ohne durch Kunden, meinen Mann oder ein plötzlich auftretendes akutes anderes Erfordernis unterbrochen werde. Gut also, daß ich meinen eifrigen kleinen Beebop habe.

***

Leute, die vegane Milch-Alternativen verwenden, haben ebenso wie der durchschnittliche Milchkäufer im Discounter gar keine Ahnung, wie unglaublich gut Milch schmecken kann, die man direkt bei einem kleinen Erzeuger kaufen kann. Wir trinken tatsächlich mittlerweile zum Frühstück Milch, wobei unser Frühstück natürlich einige Stunden nach dem morgendlichen Kaffee stattfindet. Weil ich zur Zeit ständig in Eile bin, besteht unser Frühstück meistens aus Keto-Waffeln aus Ei und Gouda, einmal habe ich zusätzlich auch noch rote Linsen ergänzt. Leider verträgt mein Mann diese Variante aber nicht so gut. Das ist auch deshalb schade, weil ich festgestellt habe, daß übriggebliebenen Linsenwaffeln, wenn man sie in Streifen schneidet, eine gute Beilage zu Fleischgerichten sind. Optisch erinnern sie an Wellenschnitt-Pommes, der Geschmack geht aber eher in Richtung Spätzle, jedenfalls wenn man sie in Butter anbrät und ordentlich Soße dazu hat. Aber einmal habe ich mich gegen meine Gewohnheit dazu hinreißen lassen, eine Backmischung zu probieren, die ich zufällig entdeckte, nämlich die hier. Erstens, weil ich Leinmehl geschmacklich besonders gut finde, und zweitens, weil ich bei den Zutaten nichts von dem entdeckte, was mich bei Keto-Fertigprodukten häufig in die Flucht schlägt. Es schmeckte sehr gut, und es sah tatächlich genauso aus wie ein Brot vom Bäcker - was aber auch meine Leistung war, weil es damit zu tun hatte, daß ich es kreuzweise eingeschnitten und anschließend großzügig mit Kartoffelfasern bestäubt hatte.

Aus Zeitgründen mußte ich die Sichtung einer ganzen Reihe von Studien und wichtigen Informationen auf "irgendwann später" verschieben - mal sehen, ob ich zwischen den Jahren dazu Zeit finden werde.







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