Montag, 11. Mai 2020

Stabil unter 100 aus dem Shutdown?

Mein Gewicht heute morgen zum Start meines dritten zweitägigen Fastenintervalls: 101,5 Kilogramm, das ist ein akzeptabler Wert, obwohl ich ein bißchen frustriert darüber bin, daß es ein volles Kilogramm mehr ist als gestern abend vor dem Abendessen. Bei eintägigen Fastenintervallen  kann ich normalerweise an Eßtagen damit rechnen, daß ich am nächsten Morgen ungefähr dasselbe Gewicht habe wie abends vor dem Abendessen, aber zweitägige Fastenintervalle wirken halt doch in mancher Hinsicht anders.

Die positive Seite besteht darin, daß ich, falls ich heute, wie ich gestern noch hoffte, mit weniger als 101 Kilogramm gestartet wäre, höchstwahrscheinlich von vornherein mit einer niedrigeren Abnahme hätte rechnen müssen. Ich kann es nur immer wieder wiederholen: Diese hohen Gewichtsschwankungen, egal ob nach oben oder nach unten, haben fast immer in erster Linie mit dem Wasserhaushalt des Körpers zu tun, ein zweiter beeinflussender Faktor kann der Füllungsgrad von Magen und Darm sein. (Wenn es eine "echte" Zunahme ist, wie zu Ostern, fühlt sich das tatsächlich auch anders an.) Mein Wasserpegel ist also über Nacht noch einmal angestiegen, damit wird er heute durch das Fasten auch stärker fallen können.

Ich merke aber auch in dem zweiten Bereich, daß ich in den letzten zwei Wochen mehr Fastentage als sonst hatte (sieben statt fünf von vierzehn Tagen), weil mein Stuhlgang unregelmäßiger geworden ist. Nach zwei- oder dreitägigen Fastenintervallen kann es auch passieren, daß ich - manchmal kurz nach meiner ersten Mahlzeit, manchmal sogar vorher, fragen Sie mich aber nicht, wo das dann noch herkommt - den "flotten Otto" bekomme. Aber diesmal ist das nicht passiert. Statt dessen hat es eben drei Tage gedauert, bis die Endprodukte meiner Verdauung sich dazu durchringen konnte, sich von mir zu verabschieden.

Diese und nächste Woche habe ich zusammengerechnet weniger Fastentage als in den letzten zwei Wochen, nämlich sechs von vierzehn, aber immer noch einen mehr, als ich es sonst gewohnt bin. Natürlich frage ich mich mittlerweile, ob es vielleicht erforderlich werden könnte, dauerhaft von fünf auf sechs Tage in vierzehn Tagen zu gehen, da sich meine Abnahme verlangsamt hat. Die nächste Frage wäre, ob ich dann gleichmäßig jede Woche drei Fastentage einlegen oder dabei bleiben sollte, in den Spätschichtwochen meines Mannes zweimal zwei Tage zu fasten. Zweitägige Fastenintervalle haben ein paar echte Vorteile, die ebenso für letzteres sprechen würden, wie auch, daß es mir widerstrebt, in seinen Frühschichtwochen etwas zu verändern.

Aber das muß ich jetzt noch nicht entscheiden, denn ich bin mir nicht sicher, wie groß der Einfluß der Corona-Beschränkungen darauf gewesen ist. Auch wenn sich in meinem Alltag wenig verändert hatte, es läßt sich nicht abstreiten, daß ich bewußt so wenig wie möglich nach draußen gegangen bin. Vielleicht ist es also gar nicht erforderlich, sobald mein Alltag, was Alltagsbewegung betrifft, wieder dem von vor Corona entspricht. 

Wie auch immer, es kann sein, daß ich mindestens in der Woche vor Pfingsten noch einmal zwei zweitägige Fastenintervalle einschiebe, bevor ich diese Entscheidung treffe; das mache ich davon abhängig, mit welchem Gewicht ich in die betreffende Woche starte. Daß meine Abnahme sich verlangsamt hat und es deshalb länger dauern wird, bis ich bei meinem Zielgewicht ankommen werde, damit kann ich mich grundsätzlich abfinden, aber dreistellige Zahlen auf der Waage mag ich langsam wirklich nicht mehr sehen, und ich bin bereit, vorübergehend eine zusätzliche Schippe draufzulegen, um sie endlich hinter mir lassen zu können, falls das nötig sein sollte, um stabil unter 100 aus dem Shutdown zu kommen und anschließend natürlich auch für immer darunter zu bleiben.

Alles in allem kann ich mich aber nicht beschweren. Für Italien wurde heute gemeldet, daß die gesamte italienische Bevölkerung durch die - dort noch viel strengere - Ausgangssperre im Durchschnitt innerhalb von acht Wochen zwei Kilogramm zugenommen habe, und eine Umfrage ergab, daß 47 Prozent den Kampf gegen diese zusätzlichen Kilos zur obersten Priorität erklärt haben. Jetzt bin ich zwar, wie häufig, ein bißchen skeptisch, wenn solche Zahlen durch die Medien geistern, und auch mit den Durchschnittswerten ist es ja immer so eine Sache, sie setzen sich zusammen aus den Werten derer, für die sich nichts verändert hat, und Leuten, die deutlich mehr als zwei Kilo zugenommen haben. Aber wenn fast die Hälfte der Italiener eine Lockdown-Gewichtszunahme wieder runterkriegen will, kommt mir dieser Wert nicht völlig unplausibel vor.

Das eine Kilo, das ich zu Ostern mehr hatte, habe ich glücklicherweise ja schon wieder runter. Bei mir geht es jetzt nicht mehr um das Abarbeiten einer Zunahme, ich strebe wieder zu neuen Tiefstwerten.

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