Mein Gewicht heute früh am Beginn von Fastentag 4 von vier aufeinanderfolgenden: 74,4 Kilogramm. Das ist mittelprächtig, aber auch kein Grund, sich die Haare zu raufen. Die Haare raufe ich mir erst, falls ich vor der nächsten Low-Carb-Phase doch wieder die 80-Kilo-Grenze überschreiten sollte - für meinen Geschmack bin ich mit knapp über 78 am Montag daran schon wieder zu dicht dran. Dabei hatte ich eigentlich damit gerechnet, daß ich über den Sommer noch ein bis zwei Kilo abschütteln würde. Aber tatsächlich habe ich mehr als Gewichthalten nicht zustandegebracht, und so muß es Low Carb wohl wieder richten. Letzten Herbst habe ich das ja erst Anfang Dezember und nur für drei Wochen machen können, aber dieses Jahr planen wir es wieder von Mitte Oktober bis Ende November.
Vielleicht hat die Hartnäckigkeit meines Gewichtsplateaus auch damit zu tun, daß ich seit dem frühen Frühjahr ständig mit entzündeten Nasen- und Rachenschleimhaut und mit den Mandeln zu tun habe. Erst habe ich auf die steigenden Temperaturen gehofft, aber das kam immer wieder und blieb für meinen Geschmack zu lange, bevor es wegging, also war ich nach immerhin ca. zwei Jahren mal wieder bei meinem Hausarzt. Das Blutbild, das er daraufhin machen ließ, besprechen wir erst nach seinem Urlaub, in ca. zwei Wochen, aber eine Empfehlung von ihm griff ich sofort auf, nämlich wieder Vitamin D zu nehmen. Und was soll ich sagen? Es wurde praktisch auf der Stelle besser. Auch meine latente Verstopftheit, bilde ich mir ein, ist weniger geworden. Keine Ahnung, ob das nun ein Zufall war, aber jetzt nehme ich Vitamin D natürlich weiter.
Eigentlich war ich mir fast sicher gewesen, daß die Mandeln raus müssen, die sind nämlich seit meiner Kindheit eine Schwachstelle von mir und Überlegungen, sie rauszunehmen, sind eine Art roter Faden der Geschichte meiner Kontakte mit HNO-Ärzten. Aber der Doc warf nur einen Blick in meinen Hals und meinte: Nö, die können bleiben. Na denn. Mal sehen, was sich aus dem Blutbild vielleicht noch ergibt.
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Ansonsten bin ich mal wieder ziemlich ausgelastet, deshalb schreibe ich auch heute diesen Blogartikel, weil sich gerade eine kleine Atempause aufgetan hat, die aber spätestens übermorgen wieder für mindestens eine Woche vorbei sein wird, möglicherweise auch schon morgen. Nach Murphys Gesetz tue ich gut daran, ihn heute zu schreiben. Morgen stellen wir außerdem das Regal auf, das wir letzte Woche gekauft haben, und danach will ich es gleich mit den Bücherstapeln füllen, die immer noch auf dem Boden stehen.
Was ich seit meinem letzten Blogartikel zu meinen Themen so gelesen habe, fand ich nicht interessant genug, um daraus einen Blogartikel zu machen. Aber es gibt Neues aus der Reihe "Warum man auch Fachmedien kein Wort mehr ungeprüft glauben kann":
In Wirklichkeit hat nämlich niemand bislang die Todesfälle des Zeitraums der letzten Hitzewelle von Ende Juni bis Anfang Juli gezählt, weil das überhaupt nicht möglich gewesen wäre, denn die Zahlen dazu liegen ja noch gar nicht vor. Vielmehr haben Forscher - basierend auf ihren Annahmen, in welcher Höhe die Hitzewelle eine Übersterblichkeit in bestimmten Bevölkerungsgruppen auslösen werde - eine Schätzung vorgenommen, wieviele zusätzliche Todesfälle sie bewirkt habe. Auf dieser Basis behaupteten sie: "Climate change was behind 317 of the estimated excess heat deaths in Milan, 286 in Barcelona, 235 in Paris, 1712 in London, 164 in Rome, 108 in Madrid, 96 in Athens, 47 in Budapest, 31 in Zagreb, 21 in Frankfurt, 21 in Lisbon and 6 in Sassari (a full breakdown of the results is given in the notes)."
Wenn nun sämtliche Publikumsmedien, von der Tagesschau aufwärts, darüber falsch berichten, ist das ja schon ärgerlich genug. Aber müßte man nicht an die Akkuratesse des Ärzteblatts höhere Ansprüche stellen dürfen? Die traurige Wahrheit lautet: Das Ärzteblatt hat es sich sogar noch einfacher als die Tagesschau gemacht und kurzerhand auf einen dpa-Artikel zurückgegriffen.
So, und jetzt will ich es aber auch wissen, was an den betreffenden Tagen nun wirklich mit den Todesfällen in den Städten passiert ist, für die diese Simulation vorgenommen wurde.
- Athen
- Barcelona
- Budapest
- Frankfurt
- Lissabon
- London
- Madrid
- Mailand
- Paris
- Rom
- Sassari
- Mailand
Dafür werde ich allerdings bis mindestens zum August warten müssen, wahrscheinlich sogar ein bis drei Monate länger. Aber angenommen, es stellt sich dann heraus, daß die Übersterblichkeit geringer als in dieser Schätzung ausgefallen ist, weiß ich schon jetzt, daß kein Hahn in den Medien mehr danach krähen wird. Im umgekehrten Fall, falls sie also höher wäre (was man ja auch nicht ausschließen kann), kann ich dafür schon jetzt sagen, daß diese Nachricht wie eine Geysir in den Medien hochkochen wird und wochenlang Weltuntergangspanik geschürt wird.
Das ist richtig deprimierend. Nie kann man sich einfach auf eine Information verlassen, die in den Medien verbreitet wird. Erstaunlicher finde ich es aber, wie viele Leute bei ihrem persönlichen Thema - über das sie Bescheid wissen - praktisch immer entsetzt über die Berichterstattung in den Medien sind, aber ihnen zu allen anderen Themen andererseits fast alles zu glauben bereit sind, anstatt die einzig logische Schlußfolgerung zu ziehen, daß man nämlich nichts mehr trauen kann, sondern immer erst selbst prüfen muß.
Todesfälle durch Hitzewellen gibt es natürlich wirklich. Nicht alle von ihnen, aber doch die meisten betreffen Menschen, die schon vor deren Einsetzen todkrank waren, weshalb ihr Tod in den meisten Fällen auch ohne die Hitzewelle innerhalb kurzer Zeit zu erwarten war. Die Hitze für den krankheitsgeschwächten Organismus die Zusatzbelastung bewirkte, daß der Tod um Tage, Wochen, vielleicht Monate schneller als andernfalls kam. Es ist eine weitere Tragik, daß diese Binsenweisheit von denen, die mit ihr zu argumentieren versuchen, fast immer so brutal-zynisch-flapsig vorgebracht wird, daß sie damit eine Art Entrüstungs-Steilvorlage bieten, obwohl eigentlich etwas gemeint ist, das niemand ernsthaft abstreiten kann.
Außerdem, warum sollte dies ein vernünftiger Einwand gegen vernünftige Hitzschutzmaßnahmen sein? Das gilt sogar dann, falls sich herausstellen sollte, daß per saldo der Sommer 2025 den des Jahres 2003 wieder nicht toppen wird. 2003 war der heißeste Sommer meines Lebens mit zwei langen Hitzewellen, eine im Juni und eine im August. Damals arbeitete ich u. a. für ein Architekturbüro, das Krankenhäuser plante, und dabei spielten Hitzeschutzmaßnahmen für die - wie man damals annahm - künftig regelmäßigen Rekordhitzesommer eine bedeutende Rolle. Einen Sommer wie 2003 habe ich aber in den letzten 22 Jahren nicht mehr erlebt (obwohl 2015, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe, relativ nahe dran war). Wie auch immer, die Erinnerung daran bewirkte, daß der bei Twitter und Bluesky bis zum Erbrechen wiederholte Satz, in Zukunft würden wir 2025 als den kühlsten Sommer unseres Lebens in Erinnerung behalten, bei mir nur ein gelangweiltes Schulterzucken auslöste. Bis zum Beweis des Gegenteils gehe ich davon aus, daß von den nächsten zwanzig Jahren mindestens achtzehn, vielleicht aber auch 19 oder 20 KEINE Rekordtemperaturen mit sich bringen werden, denn 2003 glaubte ja auch jeder, dieser Sommer sei das "neue Normal" bei den Temperaturen, und daß das nicht gestimmt hat, läßt sich nachweisen.
Aber richtig ist es bestimmt, daß es sinnvoll ist, sich Hitzeschutzkonzepte zu überlegen, und daß man das früher nicht für nötig hielt, muß ja nicht bedeuten, daß es nicht schon lange nötig gewesen wäre. Vor allem für Großstädte. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich, als ich vor vierzig Jahren gerade erst in die Stadt gezogen war, durch die baumlosen Straßen mit fünfstöckigen Mehrfamilienhäusern ging und die Hitze von Boden und Wänden abstrahlte. Es war wie in einem Backofen. So was hatte ich als gebürtige Landpomeranze bis dahin nicht gekannt.
An meinem neuen Arbeitsplatz habe ich, obwohl im Dachgeschoß, die letzte Hitzewelle ja ganz gut überstanden. Wir haben ja ein Klimagerät, aber es war nicht erforderlich, es einzusetzen. Meine Methode besteht darin, Durchzug herzustellen: Fenster im Arbeitszimmer auf, Fenster im angrenzenden Schlafzimmer auf, Tür zwischen beiden Räumen offen lassen. Sogar die 35 Grad, die mir zeitweise angezeigt wurden, waren auf diese Weise auszuhalten, obwohl ich mich wegen der Feldwespen im Rolladenkasten nicht getraut habe, den Rolladen herunterzulassen, weil ich direkt in einem leichten Lufzug saß, der die "gefühlte Temperatur" reduzierte. Meinen erholsamen Nachtschlaf ermöglichte mir die Gewohnheit, bei großer Hitze vor dem Zubettgehen kurz kalt zu duschen und mich nicht abzutrocknen, sondern mich naß ins Bett zu legen. Mein Mann fand die Hitze wesentlich unangenehmer, muß ich freilich zugeben. Da spielt sicherlich auch mein gesunkenes Körpergewicht eine Rolle. Das Interessante ist, daß ich bei Schreibtischarbeit auch am heißesten Tag nicht angefangen habe zu schwitzen, obwohl mir bei allem, was auch nur geringfügig anstrengender war, etwa Kochen oder Gartenarbeit, auf der Stelle der Schweiß ausbrach.
Im Erdgeschoß ist die Temperatur aber dafür generell um zwei bis drei Grad niedriger, das heißt, wenn man von oben nach unten wechselt, fühlt es sich jedenfalls kühl an.
Aber zurück zum gesundheitlichen Aspekt der Temperaturen: Wenn man schon mit Statistiken Panik zu schüren versucht, dann darf ruhig auch erwähnt werden, daß nicht nur Hitzewellen für diese Art von vorzeitigen Todesfällen verantwortlich sind, sondern auch Kältewellen im Winter - und ebenso, daß die Übersterblichkeit durch sie noch um einiges höher liegt. Derselbe Klimawandel, durch den im Sommer Lebenstage, -wochen oder -monate von Erkrankten verloren gehen, bewirkt also im Winter dank weniger und weniger starken Kältewellen, daß dieser Verlust anderen Erkrankten erspart bleibt. Statistisch gesehen, ist die Sache höchstwahrscheinlich, global gesehen, ein Nullsummenspiel. In unseren Breiten müßte es sogar einen kleinen Vorteil bedeuten, weil die milderen Winter eigentlich einen Vorteil bieten sollten, der den Nachteil der heißeren Sommer übersteigt.
Was mir in diesem Zusammenhang noch in den Sinn kam: 2022, als wir alle angehalten waren, möglichst wenig zu heizen - wieso hat sich da eigentlich niemand für die dadurch mögliche Übersterblichkeit interessiert?
Heuchler sind sie. Alle miteinander, und dabei kann ich auch den Habeck nicht ausnehmen.
Es ist doch mit Händen zu greifen: Gesundheit spielt immer nur dann eine Rolle, wenn es um eine Sache geht, die sowieso auf der politischen Agenda steht. Steht die Gesundheitsfrage quer zum Ziel, wie beim Gas-Sparen, interessiert sie auf einmal niemanden mehr. Wohnen an Hauptverkehrsstraßen, von dem neuerdings auch die Wissenschaft meine langjährige Vermutung bestätigt hat, daß es stärker zum Lungenkrebs bei Nichtrauchern beiträgt als Passivrauchen, oder Schichtarbeit sind vermeidbare Gesundheitsrisiken, die niemanden interessieren. Beides können gerade ärmere Menschen aber nicht vermeiden und sie werden sogar aktiv und aggressiv genötigt, sie einzugehen. Wer in einer billigere Wohnung ziehen soll, weil das Amt es fordert, der landet schließlich häufig an einer weniger begehrten Wohnung an einer Hauptstraße, womöglich im Dachgeschoß unter einem ungedämmten Dach, dann bekommt man die Hitze im Sommer gratis mit dazu. Und als Arbeitsloser versuche man nur mal, einen Job wegen der Schichtarbeit abzulehnen! Nimmt's einen da noch wunder, daß sich die Leute so gerne in Verschwörungstheorien flüchten, wenn sie an irgendeiner Stelle der Gesundheitspolitik eine Lüge erkannt zu haben glauben? Das liegt daran, daß sie ihnen die dick aufgetragene Fürsorglichkeit nicht glauben, weil sie es in zu vielen anderen Bereichen deutlich genug merken, daß ihre Gesundheit den Politikern in Wirklichkeit scheißegal ist.
Die gute Nachricht dabei lautet, daß beide beispielhaft erwähnten Risiken zwar statistisch nachweisbar, aber trotzdem vergleichsweise geringe Risiken sind. Sie spielen allerdings mit Sicherheit eine gewisse Rolle bei der Tatsache, daß die Lebenserwartung statistisch bei Ärmeren mehrere Jahre niedriger als bei Wohlhabenden ist. Wohnungen an Hauptverkehrsstraßen lassen sich aber kaum abschaffen, schon gar nicht in Wohnungsmangel-Zeiten. Und Schichtarbeit auch nicht, obwohl ich finde, sie ließe sich gesundheitsverträglicher ausgestalten, als es in den heutigen neoliberalen Zeiten für unverzichtbar gehalten wird.
Was mir bei dem ständigen Alarmgetöse um dieses oder jenes relativ geringe Gesundheitsrisiko fehlt, ist eine Einordnung in ein realitätsnahes Gesamtbild der diversen Lebensrealitäten der Bürger. Denn wenn man sich ausschließlich auf den einen Aspekt fokussiert, zu dem man gerade eine Meinung verkaufen möchte, dann übersieht man - oder es ist einem vielleicht auch egal -, welche Wirkung die geforderten Maßnahmen in diesem Gesamtbild für den einzelnen haben. Keine Ahnung beispielsweise, wieviele Menschen Sonneneinstrahlung, um das Hautkrebsrisiko zu minimieren, so übersorgfältig vermeiden, daß sie - etwa durch Vitamin-D-Mangel oder negative Wirkungen dauerhafter Stubenhockerei - unter dem Strich ihre Gesundheitsrisiken nicht verringern, sondern erhöhen. Ich bin mir ziemlich sicher, daß die mediale Gesundheitspanik-Kakophonie um vergleichsweise geringe Risiken unter dem Strich bestenfalls keinen gesundheitlichen Nutzen bringt, möglicherweise aber auch per saldo gesundheitlichen Schaden erzeugt. Und unter denjenigen, die ihren Schutz optimieren wollen, indem sie die Warnungen möglichst akkurat befolgen oder sogar noch eine Schippe drauflegen, erleiden bestimmt manche Schäden, die an sich leicht vermeidbar gewesen wären, einfach nur, indem sie mit dem Schützen gar nicht erst angefangen hätten.
Erwähnen darf man dabei aber auch, daß nicht endenwollendes Alarmgetöse selbst ein gesundheitlich relevanter Faktor in mindestens vergleichbarem Umfang ist. Es mag ja richtig sein, solche Dinge öffentlich zu diskutieren, aber die Hysterie in der Berichterstattung könnte man echt ein bißchen runterfahren.
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Die letzten Wochen standen für mich eindeutig im Sternzeichen der Zucchini, und das wird sich so schnell wohl nicht ändern, im Moment habe ich drei im Kühlschrank, eine, die nahezu pflückreif ist, und ein gutes halbes Dutzend, die noch ein paar Tage brauchen, bis sie gepflückt werden wollen. Ich bin also fleißig beim Testen einschlägiger Rezepte. Zu meinen bisherigen Favoriten zählen
- ein mediterraner Nudelsalat mit gebratenen gewürfelten Zucchini, Pinienkernen, Feta, Oliven und gekochten Eiern in einem Honig-Senf-Dressing, mit Knofi, Basilikum, Thymian und Oregano gewürzt.
- ein Zucchini-Pesto mit gerösteten Mandelblättchen, Olivenöl, Parmesan und viel Knoblauch
- eine Blätterteig-Pizza mit Creme fraiche, Zucchinischeiben und Parmesan
- Zucchini-Börek (einfach den Blattspinat durch angebratene Zucchini ersetzen.
Außerdem habe ich tolle Zitronen-Muffins und einen Schokokuchen mit Zucchiniteig gemacht.
Tatsächlich hat mich noch keines der Zucchinirezepte enttäuscht, die ich ausprobiert habe. Ich kann Leute nicht verstehen, die nicht wissen, wohin mit ihren Zucchini. Die sind echt vielseitig verwendbar und die Mahlzeiten werden keineswegs zu eintönig, wenn man viele zu verarbeiten hat. Die "alten" Rezepte, die ich schon länger kannte, etwa panierte Zucchini oder gefüllte Zucchini, sind ja auch etwas Feines.
Am Freitag will ich fürs Wochenende mal wieder einen "Schuppi" machen, also einen mit schuppenartig übereinandergelegten Zucchinischeiben belegter Zucchini-Eier-Teig aus dem Backofen, der wie eine Biskuitrolle zusammengerollt werden kann, diesmal gefüllt mit Frischkäsecreme mit Dill und Lachs. Und nächste Woche probiere ich mal eine selbst ausgedachte Kombination der angebratenen Zucchiniwürfel - in warmgemachtem Honig, gemischt mit Senf (weil ich diese Geschmackskombi beim Nudelsalat so mochte) sowie anschließend Sesam gewälzt - mit Bratkartoffeln, diesmal mit Schinkenwürfeln sowie gebratenen Karottenscheiben mit Pinienkernen und einem Schuß Holundersirup.
So schnell wird mir mein Zucchinisegen wohl nicht langweilig werden. Trotzdem werde ich nächstes Jahr drei statt vier Zucchinisamen in den Anzuchtkasten geben. Daß eine nichts wird, damit muß man ja immer rechnen, ist uns ja auch diesmal passiert, und ideal fände ich zwei Zucchinipflanzen, auch wenn dieser Sommer mir beweist, daß ich mit der Ernte von dreien ebenfalls zurechtkomme - mehr als das wird es dann jedenfalls unter keinen Umständen.
Inzwischen haben wir auch die ersten Gurken, mit Verspätung, weil sie im ersten Versuch nichts geworden sind. Dasselbe gilt auch für die Karotten und den Mangold, erst im zweiten Versuch hat es geklappt, aber bis wir bei denen zur Ernte schreiten können, wird's noch ein bißchen dauern. Die Zwiebeln sind geerntet, aber weniger und kleiner ausgefallen, als wir hofften. Die Kohlrabi können wir wohl vergessen, sie bestehen nur aus Kraut ohne Knollen. Dafür werden die Tomaten immer größer, lassen sich aber noch Zeit mit dem Rotwerden. Die Paprika- und Chili-Pflanzen haben geblüht und arbeiten an ihren Früchten, aber weil die Pflanzen recht klein ausfallen, wird das wohl auch für die Früchte gelten.
Aus der Reihe "Perditax' Tierleben" kann ich vermelden, daß wir im Haus weiterhin mäusefrei sind, aber von der Terrasse aus neben Waldmäusen jetzt gelegentlich auch eine Spitzmaus im Garten beobachten können. Sie sieht total anders aus als unsere Waldmäuschen, längst nicht so niedlich, aber dafür hat sie kein Interesse daran, ins Haus einzuziehen und frißt außerdem Insekten. Dasselbe gilt auch für Spinnen, und bestimmt ist es grober Undank von mir, daß ich Spinnen, die bei uns im Haus wohnen wollen, regelmäßig mit dem Insektenfänger einfange und ins Freie befördere, denn ich bin wirklich angenehm überrascht, wie wenig Insektenstiche ich bislang erlebt habe, und das könnte schon daran liegen, daß ich gefühlt jeden Tag Spinnen raustragen muß. Die meisten Insektenstiche hatte ich im Mai, seitdem praktisch gar keine mehr. Das hatte ich mir tatsächlich schlimmer vorgestellt, immerhin wohnen wir nicht gar zu weit weg vom Fluß, wenn auch 16 Höhenmeter über dem Flußbett. Aber daß mein Mann das alte Fliegengitter mit paßgenauem Holzrahmen, das am Fenster meines Arbeitszimmers angebracht war, letztes Jahr auf den Sperrmüll geschmissen hat, weil er es häßlich fand, habe ich erst bereut, als ich entdeckte, daß mein Fensternachbarinnen, die vermeitnlichen Feldwespen aus dem Rolladenkasten, heimlich ein Zweitnest mit mehr als einem Dutzend Kokons an der Vorderseite eines Aktenordners und ein Drittnest mit mindestens zehn Kokons an einem Buch in meinem Bücherregel im Arbeitszimmer gebaut haben und in Wirklichkeit doch keine Feldwespen, sondern Mauerwespen sind. Ich hatte ihre Bauarbeiten sogar gehört, aber gedacht, die surrenden Baugeräusche kämen aus dem Rolladenkasten. Jetzt sollte ich also doch wieder ein Fliegengitter anbringen.
Ansonsten haben wir viel Vogelbesuch: Kohl- und Blaumeisen, Spatzen, Grünfinken, Rotschwänzchen, Rotkehlchen und ein Amselpärchen, das ständig schlecht gelaunt klingt, aber unseren Garten offenbar doch mag, denn wir sehen es praktisch jeden Tag, Frau Amsel kommt immer gegen Abend und sucht direkt neben der Terrasse im Boden nach Eßbarem, ihr Göttergatte ist in letzter Zeit weniger wahrzunehmen, seit er aufgehört hat zu flöten. An seinem Gesang konnte man ihn gut wiedererkennen, er hatte am Liedende immer einen ganz merkwürdigen Kiekser, den man bei Amseln sonst nicht hört. Das Ulkige ist, daß er diesen Kiekser auch am Ende einer ansonsten sehr typischen Amsel-Schimpfkanonade anbringt, und die hören wir immer noch gelegentlich. Stieglitz und Zaunkönig kann ich nur hören, gesehen habe ich sei bei uns im Garten noch nicht. Enten und Reiher und sonstige Wasservögel sehen wir eher direkt am Fluß, und die Schwalben sind, glaube ich, beleidigt, seit der Bauernhof mit dem Hofladen bei uns in der Nähe die Rinderhaltung aufgegeben hat, und sind vermutlich einen Hof weitergezogen, wo es aus den Ställen weiterhin - und hoffentlich noch lange - kräftig herausmuht. Neulich fielen mir zwei Dörfer weiter künstliche Schwalbennester auf, die im Ortskern an jedem zweiten Gebäude angebracht worden waren, und von denen waren viele besetzt. Ich frage mich, ob wir Schwalben zum Einzug verlocken könnten, wenn wir so was am Haus anbrächten. Rindviecher haben und sind wir zwar keine, aber Insekten haben wir im Garten trotzdem in rauhen Mengen.
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